"Dragonfly"
Älter als 7 Tage

Airbus verhilft A350 zu Libellen-Blick

Airbus DragonFly-Simulator
Airbus Dragonfly, © Airbus

Verwandte Themen

TOULOUSE - Navigation zum Ausweichflughafen und Kommunikation mit Zentrale und Flugsicherung: Airbus trainiert einem A350-Prototyp neue Fertigkeiten an. Der Hersteller hat erweiterte Piloten-Assistenzsysteme getestet. Im Zentrum steht eine neue Optik, die der A350 zu detailscharfer Rundumsicht verhilft.

Ein A350-1000-Prototyp findet sich an Flughäfen immer besser alleine zurecht: Airbus erprobt seit 2018 Technologien für automatisierte Taxi-, Start- und Landevorgänge ("ATTOL").

Jetzt weitet der Hersteller das Thema Automatisierung auf den Reiseflug aus. Neben verbesserten ATTOL-Verfahren hat Airbus im neuen Projekt "Dragonfly" automatisierte Flugabbruch- und Notlandeverfahren getestet. Das gab Airbus am Donnerstag in Toulouse bekannt.

"In der Flugtestreihe waren die Technologien in der Lage, Piloten im Flug bei der Bewältigung eines simulierten Ausfalls eines Besatzungsmitglieds sowie bei der Landung und beim Rollen zu unterstützen", teilte Airbus mit.

Unter Berücksichtigung "externer Faktoren wie Luftraumzonen, Geländeprofilen und Wetterbedingungen" konnte die A350 laut Airbus einen neuen Flugplan erstellen und Informationen mit der Flugsicherung und einem Flight Operations Center austauschen.

Zeitgleich hat Airbus ein neues Taxi-Assistenzsysteme in Toulouse getestet. "Die Technologie bietet der Crew akustische Warnungen bei Hindernissen, eine unterstützende Geschwindigkeitskontrolle und Wegführung zur Landebahn anhand einer speziellen Flughafenkarte", erklärte der Hersteller.

Die Informationen für beide Verfahren liefert eine neue Optik. Airbus imitiert mit "Dragonfly" Sichtfeld und Orientierung einer Libelle. "Eine Libelle hat ein phänomenales Sehvermögen, ein Sichtfeld von 360 Grad und erkennt Orientierungspunkte, die ihr wiederum helfen, ihre Reviergrenzen zu definieren", erklärt Airbus.

Airbus Dragonfly, © Airbus
 
Die neuen A350-Systeme funktieren ganz ähnlich. Das Flugzeug scannt seine Umgebung und speichert spezielle Merkmale ab.

Single-Pilot-Operation

Airbus forscht intensiv an Systemen, mit denen zumindest im Reiseflug ein Pilot im Cockpit ausreichen soll. Bereits für den 2025 erwarteten Frachter A350F kann sich Airbus in Zukunft eine Serienlösung vorstellen.

"Das Frachtergeschäft könnte ein guter Kandidat für die Inbetriebnahme von Single-Pilot-Operations sein, das ergibt wirklich Sinn", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury 2021 dem Portal "AirInsight". Aufgrund ihres modernen Flugsteuerungssystems sei die A350 generell prädestiniert dafür.

EU-Staaten, EASA und Eurocontrol hatten die Weltluftfahrtbehörde ICAO Ende November 2022 zur Ausarbeitung eines Regelwerks für Linienflüge "mit optimierter Besatzung/einem Piloten" aufgefordert. Zunächst soll ein Pilot im Reiseflug, später generell ein Mensch im Cockpit ausreichen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 12.01.2023 11:49

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 07.02.2023 - 09:41 Uhr
Zum Thema "ein Personen- Cockpit":

 https://www.spiegel.de/wirtschaft/luftfahrt-luftfahrtaufsicht-schliesst-ein-personen-besatzung-im-cockpit-vorerst-aus-a-13c1f671-df86-41f8-93a2-247a062c6186
Beitrag vom 16.01.2023 - 09:30 Uhr
Zu dem Thema gibt es auf Youtube ein - wie ich als Laie finde - sehr interessantes Video von Areonewsgermany. Hier der Link dazu (hoffe das ist regelkonform hier im Forum ;.) )

 https://www.youtube.com/watch?v=Fkbv-qJEFpA
Beitrag vom 15.01.2023 - 19:25 Uhr
Zum einen das und zum anderen sind Vorfälle mit irgendwelchen russischen uralt Systemen in Syrien oder dem Iran nicht unbedingt so aussagekräftig wenn es um die Bewertung aktueller oder künftiger Syteme eines der profiliertesten Industrieunternehmen der Welt geht.

In den Dummfunk Dokus wird zu Panik- und Betroffenheitszwecken zwar gerne so getan als sei sowas ach so einfach aber wenn das so wäre dann frag ich mich warum die Russen nach bald einem Jahr wohl sehr intensiver Arbeit es immernoch nicht geschafft haben das Starlink System zu knacken und das ist verglichen mit ähnlichen bereits existierenden militärischen Systemen oder künftigen zivilen Systemen für Hochwertanwendungen wie der Verkehrsfliegerei noch relativ einfach weil günstig in der Konstruktion und frei zugänglich.

Wobei: nicht mal die Wahlautomaten der USA konnten sie manipulieren und bis heute ist bei uns auch noch kein Damm gebrochen und/oder Windrad durchgedreht.
Auch die chinesischen Angriffe auf Unternehmen werden schon lange routinemäßig abgewehrt und selbst die USA stoßen hier mit ihrem Können an Grenzen weshalb sie ja dazu übergegangen sind bei Technik für den Endverbraucher Hintertüren einzubauen bzw. diese zu fordern.


Selbst wenn eine Terrortruppe einen Tower erobert dann wärde das heute wahrscheinlich ein größeres Problem als mit den autonomen Fliegern der Zukunft da diese ja wie bereits von Erik beschrieben nicht wie ein Modellflugzeug ferngesteuert werden sondern lediglich sozusagen "organisatorische Anweisungen" bekommen deren Ausführung ihnen selbst überlassen ist und so
automatisch auch eine Plausibilitätsprüfung stattfindet.
Allerdings ist die auch noch besser als die menschliche Prüfung durch Piloten weil zum einen mehr, andere und bessere Sensoren verfügar sein werden (z.B. siehe Artikel) und zum anderen deren Daten durch einen Computer natürlich besser ausgewertet werden können als durch einen Menschen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 12/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden