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Airbus ändert Blitzschutzfolie an A350

Qatar Airways Airbus A350
Qatar Airways Airbus A350, © Qatar Airways

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TOULOUSE - Airbus verwendet in der A350-Produktion eine neue Blitzschutzfolie. Das bisherige Material dehnte mit der Zeit Lackschichten auf - und sprengte die Geschäftsbeziehung mit Qatar Airways. Airbus dementiert einen Zusammenhang mit der von Qatar Airways in London angestrengten Milliardenklage.

Airbus hat in der A350-Produktion Ende 2022 ein neues Blitzschutzmaterial eingeführt. Statt expandierter Kupferfolie (ECF) setzt Airbus jetzt auf perforierte Kupferfolie (PCF). Das berichtet "Reuters".

Einen Zusammenhang mit der laufenden Schadensersatzklage von Qatar Airways weist Airbus von sich. Der Einsatz von PFC an bestimmten Rumpfbereichen spart laut Airbus vor allem Gewicht. Airbus hat die A350 gerade einer gründlichen Modellpflege unterzogen. An den Tragflächen verwendet Airbus weiter ECF als Blitzableiter.

Der Materialwechsel dürfte gleichwohl ein unbestrittenes Problem der A350 korrigieren, das aus dem Prozess bekannt ist.

Wegen unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten arbeiten CFK-Segmente der Flugzeugzelle und die blitzableitende, expandierte Kupferfolie unter dem Lack gegeneinander. Mit der Zeit können diese Spannungen unter der Oberfläche den Lack beschädigen.

Das ist unschön aber harmlos, argumentiert man bei Airbus. Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA hegt in der Sache ebenfalls keinerlei Sicherheitsbedenken und verwies Qatar auf eine von Airbus entwickelte und bei anderen A350-Betreibern bereits erfolgreich umgesetzte Reparaturlösung.

Airbus storniert Qatar-Aufträge

Qatar Airways hatte zuletzt 29 ihrer 53 A350 auf Anweisung der katarischen Luftfahrtaufsicht gegroundet - und fordert von Airbus in London mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Die Hauptverhandlung wird diesen Sommer beginnen.

Airbus hat die Geschäftsbeziehung zu Qatar Airways im Lichte des Rechtsstreits weitgehend gekappt: 2022 hat Airbus alle offenen Qatar-Positionen, 50 A321neo und 19 A350-1000, storniert.

Der Hersteller wirft Qatar Airways vor, das Lackproblem aufzubauschen - und fordert seinerzeits Schadensersatz in dreistelliger Millionenhöhe für geplatzte A350-Auslieferungen. Qatar Airways nahm seit 2021 keine neuen A350 mehr an.

Auf die PCF-Lösung für die Blitzschutz hält Airbus laut "FlightGlobal" seit 2019 ein Patent.
© aero.de | Abb.: Airbus | 20.01.2023 07:31

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Beitrag vom 20.01.2023 - 19:47 Uhr
Anders als der Rumpf werden Tragflächen weit stärker mechanisch belastet und verformt.
Beitrag vom 20.01.2023 - 14:42 Uhr
Wie soll der Austausch das Problem der rissigen Tragflächen lösen wenn man dort doch weiter ECF einsetzt?
Beitrag vom 20.01.2023 - 09:45 Uhr
Nein,
die Folie kann bei der Lackierung nicht gegen das ECF getauscht werden, da diese noch in der obersten Harzschicht des Composite Materials eingebettet ist.


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