FAA zieht in New York die Reißleine

NEW YORK - An der US-Ostküste ballen sich stark frequentierte Lufträume. In der US-Luftfahrtbehörde FAA hat man die leise Vorahnung, dass der Flugsommer 2023 das ATC-System überfordern könnte. Die FAA ermöglicht Airlines eine risikofreie Abmeldung von Slots an den Flughäfen in New York und Washington.

New Yorker Luftraum und Flughäfen liefen 2022 mehrfach voll - zwischen 15. Mai und 15. September 2022 registrierte die FAA an den drei großen New Yorker Flughäfen 41.498 Flugverspätungen.

Und 2023 könnte es noch dicker kommen: Die FAA rechnet für den Großraum New York im gleichen Zeitraum mit 7 Prozent mehr Flügen - und 45 Prozent mehr Verspätungen.

Die US-Luftfahrtbehörde ist an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig. Akuter "Personalmangel in der Flugsicherung" könnte die Probleme in New York weiter verschärften, räumte die FAA Ende März unumwunden ein.

Besonders angespannt ist die Personalsituation demnach in der New York Terminal Radar Approach Control N90. Hier sind laut FAA aktuell nur 54 Prozent der Lotsenstellen besetzt, im landesweiten Schnitt kann die FAA immerhin auf eine Quote von 81 Prozent verweisen.

"Die Personalausstattung von N90 hat sich trotz anhaltender Bemühungen nicht verbessert", erklärte die FAA. "Gleichzeitig deuten die Flugpläne auf eine Zunahme des Verkehrs hin."

Airlines melden Flüge ab

Abhilfe soll eine zeitlich befristete Lockerung der 80/20-Regel zur Slotnutzung schaffen. Airlines dürfen vom 15. Mai bis 15. September 2023 an den New Yorker Flughäfen John F. Kennedy, LaGuardia und Newark Liberty sowie am Airport von Washington D.C. bis zu 10 Prozent ihrer geplanten Flüge abmelden - ohne Gefahr zu laufen, Slots zu verlieren.

United, Delta Air Lines und JetBlue kündigten bereits an, von der Möglichkeit der Slot-Rückgabe Gebrauch zu machen und im Sommer vermehrt größere Jets in New York einzusetzen.