Sudan-Krise
Älter als 7 Tage

Luftwaffe bricht Evakuierungmission mit A400M ab

Luftwaffe Airbus A400M
Luftwaffe Airbus A400M, © Airbus

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KHARTUM - Rund 150 Bundesbürger halten sich noch im Sudan auf. Die Luftwaffe hat am Mittwochmorgen drei A400M für ihre Evakuierung auf den Weg in das Konfliktgebiet geschickt. Wegen der angespannten Sicherheitslage wurde die Geheimoperation laut Medieninformationen kurzfristig gestoppt.

Der Sudan versinkt in Gewalt und Chaos. Nach Gefechten in der Hauptstadt Khartum hat die Bundeswehr am Mittwochmorgen drei A400M losgeschickt.

Die kleine Staffel sollte rund 150 im Krisengebiet registrierte deutsche Staatsbürger evakuieren, unter ihnen Mitarbeiter der Botschaft, Sicherheitspersonal und Entwicklungshelfer.

Nach "Spiegel-Informationen" hat der Planungsstab im Auswärtigen Amt die heikle Mission wegen der angespannten Sicherheitslage vor Ort kurzfristig überdacht - die A400M wurden nach einem Tankstopp in Griechenland offenbar zunächst nach Deutschland zurückbeordert.

"Robuste Rettungsmission"

Laut "Spiegel" spielt der Krisenstab zur Stunde einen Plan B durch: eine "robuste Rettungsmission" unter Einsatz von Fallschirmjägern.

Im Sudan mit seinen 46 Millionen Einwohnern toben seit Samstag heftige Kämpfe zwischen Milizen der zwei mächtigsten Generäle des Landes.

De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätten die RSF der Armee unterstellt und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen.

Auch der Flughafen in der Hauptstadt Khartum stand in den vergangenen Tagen im Zentrum der Kampfhandlungen. Die UN haben nach eigenen Angaben derzeit weder Wege in den noch aus dem Sudan.

Update 21:02 Uhr: A400M kehren nach Deutschland zurück

Am Mittwochnachmittag waren die A400M der Bundeswehr wieder auf dem Rückweg nach Deutschland. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Lage im Sudan später als schwierig und bedrohlich.

Deutschland werde bei einem möglichen Rettungseinsatz auch versuchen, Bürgern anderer Staaten eine Ausreise zu ermöglichen, sagte der SPD-Politiker in Lissabon, wo er mit Ministerpräsident António Costa vor die Presse trat. "Der Krieg zwischen den Parteien, der da jetzt ausgebrochen ist im Sudan, ist sehr plötzlich über das Land gekommen. Viele sind sehr verzweifelt im Land", sagte Scholz.

Voraussetzung für eine Evakuierung wäre eine Feuerpause beider Parteien. Eine am Dienstag vereinbarte Waffenruhe wurde jedoch von beiden Seiten gebrochen. Es war die dritte gescheiterte Feuerpause seit Beginn der Gefechte am Samstag. Die RSF hatten für Mittwoch erneut angekündigt, die Waffen ab dem Abend für 24 Stunden ruhen zu lassen.

Das Militär bestätigte die Feuerpause in letzter Minute - die Kämpfe gingen am Mittwochabend aber unvermindert weiter.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 19.04.2023 12:18


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