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Eine mehrtägige Hotelklausur, Rückzug in den geschlossenen Raum - und zuletzt die Rückkehr zu regulären Tarifverhandlungen. Zumindest an fehlenden Dialogformaten dürften die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und Lufthansa am Ende nicht scheitern.
Nur Zählbares - in Gestalt eines neuen Vergütungs- und Manteltarifvertrags für die rund 5.000 Pilotinnen und Piloten im Lufthansa-Kern - kam dabei nicht rum. Langsam drängt die Zeit. Wenn der Tarifknoten zwischen Lufthansa und Cockpit nicht bis 30. Juni gelöst ist, drohen mitten im Sommer neue Pilotenstreiks.
Cockpit warnte Lufthansa zuletzt vor einer Verzögerungstaktik und verlangte vom Konzern ein "verhandlungsfähiges" Tarifangebot. Doch was fordert Cockpit eigentlich im Einzelnen?
Natürlich geht es auch ums Geld. Cockpit will "eine prozentuale oder gemischte Gehaltsanpassung auf die Tabellen" erreichen, sagte Cockpit-Vorstand Arne Karstens in einem Podcast der Konzerntarifkommission.
Zur genauen Größenordnung hält sich Cockpit zwar bedeckt, Karstens weist aber auf Abschlüsse bei anderen deutschen Flugbetrieben von "weit über 20 Prozent" hin.
Laut Lufthansa hatte Cockpit bei Verhandlungen im Sommer 2022 neben höheren Bezügen eine direkte Koppelung der Gehaltsentwicklung an die Inflationsrate und eine "Mindestvergütung" von 12.650 Euro pro Monat für Kapitäne gefordert.
Mehr Geld für ewige FOs
Ein neuer Vergütungstarifvertrag soll zudem den "veränderten Karrieren" der Lufthansa-Piloten Rechnung tragen: "Die kleinen Stufensteigerungen haben vielleicht in anderen Szenarien Sinn ergeben, in denen man 12 bis 15 Jahre zum Kapitän hatte", sagte Karstens. "In einem 17-Jahre-Plus-Szenario, auf das wir zusteuern, macht das keinen Sinn."
Zeitgleich will die Gewerkschaft an den Manteltarifvertrag ran, der die Arbeitsbedingungen regelt. Kernthemen sind hier "Flugdienstzeit, Grenzwerte für leistungswirksame Zeiten, Standby und Reserve, dienstfreie Tage an der Heimatbasis und Dienstplanänderungen", sagte der Sprecher der Konzerntarifkommission Andreas Pinheiro.
Streitpunkt Flottenzusage
Noch immer ist offen, wie viele Flugzeuge Lufthansa künftig überhaupt dem Kernbereich zuordnet. Der Konzern stellt Cockpit zwar eine Wiederbelebung der Ende 2021 bei 325 Flugzeugen gekündigten PPV Flottenzusage in Aussicht - fordert aber Zuständnisse bei Neueinstellungen in der Europaflotte.
Lufthansa bringt als Druckmittel die neue Tochtergesellschaft City Airlines in Stellung, die einen Teil des Lufthansa-Zubringerverkehrs in Frankfurt und München übernehmen könnte. Die Pläne nehmen Form an: Lufthansa hat gerade eine erste A319 in das kürzlich erteilte AOC der Tochtergesellschaft überführt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 11.06.2023 08:05
Kommentare (2) Zur Startseite
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Clickbait? Im Internet?! Jesus, Maria und Josef, so weit ist es also schon gekommen!
Nach dem Lesen das Artikels frage ich mich allerdings, wie das Wort "konkret" in die Überschrift gelangen konnte.
Hier geht´s doch nur darum, Klicks zu generieren.