Gehaltswelle
Älter als 7 Tage

United bietet Piloten acht Milliarden US-Dollar

United in Frankfurt
United in Frankfurt, © Fraport

Verwandte Themen

CHICAGO - Delta und American legten vor, United zieht nach: Piloten winkt eine satte Gehaltserhöhung. Der US-Airlineriese lockt seine Cockpitcrews mit einem auf acht Milliarden US-Dollar taxierten Gesamtpaket. United-Chef Scott Kirby will noch vor der Hochphase im Sommer einen Deal mit der Pilotengewerkschaft.

United greift für einen Tarifabschluss mit ihren Piloten tief in die Tasche. Insgesamt werde der Tarifetat für Cockpitpersonal über vier Jahre um mehr als acht Milliarden US-Dollar aufgestockt, umriss Kirby das aktuelle Angebot an die Pilotengewerkschaft.

Der Lufthansa-Partner muss nachziehen: Delta Air Lines hatte zu Jahresbeginn mit einem 7-Milliarden-Abschluss eine Tariflawine für die gesamte Branche losgetreten: Kapitäne auf der Interkontflotte erhalten nun bis zu 474 US-Dollar pro Blockstunde.

American Airlines kam nicht billiger davon. Hier sollen die Pilotengehälter 2023 um 21 Prozent, 2024 um fünf Prozent und 2025 und 2026 um je vier Prozent zulegen.

Die Tabelle für Pilotinnen und Piloten der American-Kontflotte wird dann erst bei 475.000 US-Dollar im Jahr enden. In der Interkontflotte sind Jahresbezüge von 590.000 US-Dollar möglich - 170.000 US-Dollar mehr als bislang.

Zeitgleich will American ihre Cockpitcrews stärker als bisher an Gewinnen beteiligen. Der Bonuspool für Piloten soll von fünf auf zehn Prozent des Vorsteuergewinns aufgestockt werden, kündigte die Airline an. An Gewinnen über 2,5 Milliarden US-Dollar sollen die Piloten sogar zu 20 Prozent partizifieren.

Die Gehaltsentwicklung ist auch einem akuten Personalmangel geschuldet. Aktuell fehlen US-Airlines rund 10.000 Pilotinnen und Piloten, schätzt die Investmentbank Jeffries. Vor 2027 sei nicht mit einer Entpannung der Lage auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen.

Die drei großen US-Flugkonzerne zahlen ihren Piloten annährend gleiche Gehälter - sogenannte "Me-Too-Klauseln" in den Tarifverträgen bringen das jeweils höchste Tabellengehalt zur Geltung.
© aero.de | Abb.: FMG | 15.06.2023 08:32

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 16.06.2023 - 08:41 Uhr
?Sie haben offenbar nicht verstanden, dass der US Piloten-Markt absolut nichts mit dem europäischen Markt gemeinsam hat -
daher muss der Carsten sich nach den EU Gegebenheiten richten (noch immer zahllose Arbeitslose ATPL Inhaber auf dem Markt/ alleine bei EWDiscover auf jede ausgeschriebene Stelle Hunderte (!) geeignete Bewerber) -Cityline 2.0 steht in den Startlöchern?alles andere ist Träumerei ? US Verhältnisse wird es in der (zerstrittenen )EU nie geben -leider?

Wo sollen sie denn sein, die Hunderschaften an geeigneten Bewerbern (nur weil übrigens jemand einen Schein in der Hand hält, ist er/sie nicht per se geeignet).
Das verwirrt jetzt aber. Vor ein paar Jahren wurde hier argumentiert, dass man die Qualität über das Bestanden nicht messen kann und auch nicht will.
Und wer genau soll sich bei Cityline 2.0 eigentlich bewerben? Sind die Konditionen dort schlechter als bei CLH, EWD, etc. jetzt, wieso bewirbt man sich dann nicht gleich dort, wenn da ja ebenfalls Personalnot herrscht?
Das hat man doch gesagt, zu CLH Bedingungen, CLX ist doch das Auffangbecken für CLH wenn die Sonderbedingungen für Mustergrösse auslaufen
Und wenn sie besser sind... wieso gibt es sie dann und wie erklärt man das dem eigenen Personal andernorts? Und wer bildet die eigentlich überhaupt alle aus??

Ach, Fragen über Fragen... sollten sie dafür die Lösung haben, schicken Sie sie aber bitte doch gleich heute noch an die entsprechenden Abteilungen bei LH; die brüten nämlich über den gleichen Themen ;)
Ich glaube die wissen sehr genau was sie wollen :-)

Um es mal so zu sagen: Ja, ich denke die wissen schon, was sie gerne wollen, aber sie wissen nicht wie sie dorthin kommen sollen bzw. können sie halt nicht alles so erzwingen, wie sie es gerne hätten. Klar wird das alles einem großen "Masterplan" folgen, CS hatte davon in seinen immerhin 9 Jahren als VV ja schon einige.
Ob das die Arbeitsrichter übrigens dann auch so beurteilen, wie man sich das in der obersten Etage so vorstellt, da bin ich auch gespannt. Einen etablierten und gewinnbringenden Flugbetrieb zu schließen und den Mitarbeitern die Verträge zu kündigen, nur um sie woanders zu schlechteren Bedingungen im gleichen Betrieb in den gleichen Positionen neu einzustellen, ist eben doch eine andere Nummer, als bspw. GWI mitten in der Krise zu schließen, wo man ihr eine negative Fortführungsprognose ausstellen konnte.
Womöglich wird man da aber auch sehr kreativ argumentieren, ich bin ehrlich gespannt.

edit: Ihre erste Antwort hatte ich jetzt leider vergessen. Ich nehme an Sie spielen auf die Bewertungen bei Checks etc. an? Ich habe jedoch von externen Bewerbern gesprochen und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die angeblich Hunderte an Bewerbern auch alle "geeignet" sind. Nicht jeder mit Pilotenschein ist auch ein geeigneter Mitarbeiter, es geht ja außerdem nicht nur ums Fliegerische, das meinte ich mit meiner Aussage.


edit 2: Um auch mal was zum eigentlichen Thema zu sagen... da kann man wirklich nur staunen, wie es auf der anderen Seite des Teichs aussieht. Einerseits freut es mich natürlich, wenn die Konditionen für Arbeitnehmer sich derart verbessern, insbesondere in relativem Einklang mit den Arbeitgebern, die erkannt haben, dass es ohne Personal eben nicht geht. Maßgeblich dafür dürfte denke ich der andere Umgang mit Seniorität sein, der Wechsel des Arbeitgebers als Pilot in den USA wesentlich einfacher macht, als hierzulande. Dort funktioniert aber auch die Marktwirtschaft bekanntlich ja etwas direkter, insofern folgt man eben mehr dem Prinzip "Angebot und Nachfrage", nach oben wie auch nach unten - was in der Krise zu sehen war.
Fraglich ist für mich also nur, wie nachhaltig diese Verträge nun sind und ob man sie kassieren wird, sobald der Boom irgendwann abflaut, oder ob diese Werte tatsächlich die neuen Fundamente der US-Tarifpolitik werden.

Dieser Beitrag wurde am 16.06.2023 09:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.06.2023 - 07:39 Uhr
Es gibt dort zwar keinen Mangel aber ich finde es unverschämt das soviel Geld locker gemacht wird weil meine ??Kollegen? im Cockpit den Hals nicht voll genug bekommen und da, wo wirklich hart gearbeitet wird, in der Kabine und bei der Technik, tut sich gar nix. Das möchte ich mal sehen, dass die Flugbegleiter mal eben mit einem Paket von 8 Milliarden extra vergütet werden. Und wenn ich hier sage hinter uns in der Kabine ist es, wo die wirklich harte Arbeit stattfindet, dann meine ich das auch genau so. Wir müssen hier doch mal die Kirche im Dorf lassen. Ich bin mit meiner Meinung wahrscheinlich der einzige bei uns im Konzern der immer und immer wieder sagt, wenn der Konzern Gewinn macht, dann gib das Geld den Mitarbeitern in der Kabine.. Deswegen werde ich niemals Mitglied in der VC sein und werde mich niemals an einem Streik beteiligen bei dem es um das Thema Pilotenvergütung geht. Weil ich eben keiner bin, der den Hals nicht voll genug bekommt. Und das ist meine Einstellung nicht nur als Kapitän auf der 747, das war schon meine Einstellung als erster Offizier auf der 737.


???

 https://www.paddleyourownkanoo.com/2023/03/09/american-airlines-flight-attendants-demand-35-hike-in-hourly-pay-rates-and-boarding-pay-in-latest-contract-proposals/

If accepted, senior flight attendants at the top end of the pay scale would earn more than $95 per hour, while a new hire flight attendant could earn nearly $41 per hour ?? up from the current pay rate of $30.35 for a new joiner.

und

The Association of Professional Flight Attendants (APFA) has also proposed that hourly pay rates increase by 6 percent for each year of the three-year contract. By the end of the agreement, a veteran flight attendant could be earning nearly $110 per hour.

Ich finde das nicht gerade wenig. Oder um es mal mit den Worten einiger Forenteilnehmer auszudrücken: das ist das dreifache des amerikanischen Durchschnittsverdienstes, was die FA dort verdienen. Ich glaube nicht, dass die am Hungertuch nagen.

Dieser Beitrag wurde am 16.06.2023 07:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.06.2023 - 07:37 Uhr
Das verwirrt jetzt aber. Vor ein paar Jahren wurde hier argumentiert, dass man die Qualität über das Bestanden nicht messen kann und auch nicht will.

Quelle dafür bitte.



Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 11/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden