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Ryanair: Wachstum wird außerhalb Deutschlands stattfinden

Ryanair in Nürnberg
Ryanair in Nürnberg, © NUE

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FRANKFURT - Europas größte Direktfluggesellschaft Ryanair will auch ihr künftiges Wachstum vor allem außerhalb Deutschlands organisieren. Die Airline kritisiert aus ihrer Sicht zu hohe Gebühren an deutschen Flughäfen und in der Flugsicherung - und will mehr Flugzeuge in Skandinavien stationieren.

"Mit seinen hohen Kosten sticht Deutschland als Markt nicht gerade hervor. Wir stationieren unsere Flugzeuge lieber in Italien, Spanien oder anderen Standorten, in denen wir niedrigere Zugangskosten haben", sagte die Ryanair-Repräsentantin für den deutschsprachigen Raum, Annika Ledeboer, der Deutschen Presse-Agentur.

Zurzeit suche man eher in Frankreich oder Schweden neue Crews, als weitere Flugzeuge an deutschen Flughäfen zu stationieren.

Ledeboer kritisierte die deutsche Luftverkehrsabgabe ebenso wie die hiesigen Gebühren für Luftsicherheit und Passagierkontrollen. Auch die Betriebskosten an den deutschen Flughäfen seien vergleichsweise hoch. In der Folge hätten sich Ryanair und weitere Low-Cost-Airlines vom deutschen Markt abgewandt. Auch spiele die starke Marktposition der Lufthansa eine Rolle.

Statt einstmals 52 Maschinen haben die Iren hierzulande nur noch 29 Boeings an sieben Standorten stationiert. Insgesamt werden in Deutschland noch 14 Flughäfen angeflogen.

Im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 will der europäische Passagier-Primus in Deutschland rund 16 Millionen Gäste begrüßen nach 14,3 Millionen im vorherigen Jahr. Vor der Corona-Krise hatten bis zu 21 Millionen Menschen in Deutschland jährlich die Angebote der Iren genutzt.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bestätigte die Aussagen mit seiner jüngsten Verkehrsprognose für das zweite Halbjahr. Danach wird das Sitzplatzangebot in Deutschland den Vorkrisenwert aus 2019 nur zu 85 Prozent ausmachen, während der Luftverkehr im übrigen Europa wieder vollständig das Ausmaß von 2019 erreicht.

Das liegt insbesondere am geringeren Angebot der Punkt-zu-Punkt-Airlines wie Ryanair, die hierzulande nur 25 Prozent des Angebots ausmachen, während sie in Europa für 39 Prozent des Verkehrs stehen.

Der Flughafenverband ADV verlangte eine spürbare Reduzierung der Kosten, um die Wettbewerbsgleichheit mit den europäischen Nachbarn wiederherzustellen. Regulative Abgaben und Gebühren machten bereits mehr als 30 Prozent der Standortkosten aus. So verlören die deutschen Flughäfen Marktanteile. Laut BDL-Statistik sind aber auch in Deutschland einzelne Flughäfen wie Dortmund, Düsseldorf-Weeze, Hahn und Karlsruhe stark gewachsen und übertreffen das Vor-Corona-Niveau teils deutlich. Dort hatten Punkt-zu-Punkt-Airlines ihr Angebot gegen den Trend ausgebaut.

Der deutsche Luftverkehrsmarkt werde auch mittelfristig hinter der europäischen Entwicklung zurückbleiben, meinte die Ryanair-Managerin Ledeboer. "Wenn es schon im laufenden Jahr, in dem sehr viele Menschen reisen wollen, mit der Aufholjagd nicht klappt, werden die Probleme länger anhalten."

Die Folge des fehlenden Wettbewerbs seien überdurchschnittlich hohe Ticketpreise und ein geringeres Streckenangebot. Zudem werde der stark geschrumpfte innerdeutsche Luftverkehr das alte Niveau absehbar nicht mehr erreichen, weil viele Geschäftsreisende ausgewichen seien.

Ryanair will auch in den kommenden Jahren stark wachsen und die Passagierzahl von geplanten 185 Millionen im laufenden Geschäftsjahr auf 225 Millionen im Jahr 2026 steigern. Daraus ergäben sich im unterdurchschnittlichen Maß auch Wachstumschancen für deutsche Flughäfen. "Potenzial sehen wir beispielsweise in Nürnberg, Düsseldorf-Weeze oder am Hahn in Rheinland-Pfalz", sagte Ledeboer.

2026 zurück in Frankfurt?

Zu einer möglichen Rückkehr nach Frankfurt, wo 2026 ein zusätzliches Passagierterminal öffnen soll, wollte sich die Managerin nicht näher äußern. "Grundsätzlich sind wir immer gesprächsbereit. Es kommt halt darauf an, die Zugangskosten für uns auf einem wettbewerbsfähigen Niveau zu halten."

Vor einigen Tagen hatte Ryanair-Chef Michael O'Leary dem "Manager-Magazin" gesagt, dass man nach Frankfurt erst zurückkomme, wenn es dort das geplante Low-Cost-Terminal gebe. Das ist laut Betreiber Fraport im Jahr 2026 der Fall.
© dpa-AFX | Abb.: FBB | 10.07.2023 06:40

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Beitrag vom 11.07.2023 - 15:18 Uhr
> > > > > Hoffen wir das die 'Provinzfürstinnen und -fürsten" nicht erneut dieser 'SubventionsabgreifAirline' auf den Leim gehen.

Dieser letzte Satz ist der entscheidende Satz in meinem Beitrag, den Sie mal wieder 'gerne' ignorieren... 🫠.
Wer ist denn wann wem auf den Leim gegangen? Haben Sie da Quellen?
Sie wissen doch garnicht wie die Verträge waren, ob man unter vollem Bewusstsein in befristete Verträge eingetreten ist, was die Absicht war. Sie spekulieren es sich passend, allein die Formulierung 'Provinzfürstinnen und -fürsten" spricht Bände.

Weil ich diese benutzt habe😉?

Wie oft wurden solche und ähnliche Worte (z.B. 'Landratspisten' usw.) im Zusammenhang mit völlig unprofitablen Regional- Airports in den hiesigen Foren bereits benutzt, ohne das Sie das gestört hat🤫!?
Doch, das hat es. Habe ich auch geäußert. Es ging um Erfurt und Memmingen, wenn ich mich recht erinnere.
Aber egal:
Altenburg -Nobitz, Neuhardenberg, Cochstedt, Hahn...und selbst FRA und BER durften ja die FR Politik:

'Gebt uns billigere - also Steuersubventionierte Gebühren - dann kommen wir und wenn es die nicht mehr gibt, dann sind wir wieder weg'

bereits erleben.

Ein Fachmann der Branche, der Sie unzweifelhaft sind, sollte das nicht wissen!?
Natürlich weiß der das. Aber es ging ja um die Provinzfürst:innen, die das vermeintlich nicht wissen und MOL auf den Leim gehen.
Beitrag vom 11.07.2023 - 14:54 Uhr
> Die Deutschen haben eh viel Geld und wollen nicht durch Fliegen das Klima belasten, daher fliegen sie mit der Lufthansa.

Der Beitrag macht irgendwie keinen Sinn. Den besten CO2 pro Kopf Verbrauch haben die Airlines wie Ryanair, die den Flieger richtig voll machen und auf "Platzfresser" wie Business oder First Class verzichten.

Wollen Sie damit sagen, dass Ryan Air gut für den Klimaschutz ist?

Vielleicht könnte man sagen, dass der pro-Kopf Verbrauch irreführend sein kann.
Situation:
Zwei zu 80% ausgelastete 737 gehen morgen an den Start vom gleichen Start- zum gleichen Zielpunkt.
Airline A startet mit 80%.
Airline B rabattiert die noch freien Sitze bis nahe Null, um den Flieger mit last-minute Verkäufen voll zu bekommen und vielleicht über On-Boardverkauf noch was reinzubekommen. Sie verkaufen, bis der Flieger zu 100% gefüllt ist, an Menschen, denen der Flug nahezu nichts wert ist.

Flieger A hat nur 80% Passagiere und Gepäck, ist also leichter, braucht weniger Sprit.
Flieger B ist schwerer, braucht mehr Sprit.

Durch die 100% Auslastung hat aber Airline B den niedrigeren pro-Kopf Verbrauch, auch wenn die 20% mit denen die Maschine aufgefüllt wurde, vielleicht sonst gar nicht geflogen wären.

Welches Vorgehen ist jetzt besser oder schlechter für die Umwelt?

Der Pro-Kopf Verbrauch im "Nachhaltigkeitsbericht" jeder Airline ist ein Marketinginstrument.
Mehr nicht.

Man kann sich jede Statistik schönrechnen oder schönsaufen.

Einigen wir uns auf den gemeinsamen Nenner, dass Fliegen in jeder Form schädlich fürs Klima ist, ob man 5, 100 oder 5000€ für den Flug bezahlt.

Machen wir es doch noch allgemeiner: Reisen in jeder Form ist schädlich fürs Klima, egal ob mit Flugzeug, Bahn, Bus oder Auto. Selbst die Herstellung eines Fahrrad belastet die Umwelt!

Selbst der Jutesack verschwendet tausende Liter Trinkwasser, falls jemand auf die Idee kommt zu Fuß reisen zu wollen.
Beitrag vom 11.07.2023 - 14:16 Uhr
Die Deutschen haben eh viel Geld und wollen nicht durch Fliegen das Klima belasten, daher fliegen sie mit der Lufthansa.

Der Beitrag macht irgendwie keinen Sinn. Den besten CO2 pro Kopf Verbrauch haben die Airlines wie Ryanair, die den Flieger richtig voll machen und auf "Platzfresser" wie Business oder First Class verzichten.

Wollen Sie damit sagen, dass Ryan Air gut für den Klimaschutz ist?

Vielleicht könnte man sagen, dass der pro-Kopf Verbrauch irreführend sein kann.
Situation:
Zwei zu 80% ausgelastete 737 gehen morgen an den Start vom gleichen Start- zum gleichen Zielpunkt.
Airline A startet mit 80%.
Airline B rabattiert die noch freien Sitze bis nahe Null, um den Flieger mit last-minute Verkäufen voll zu bekommen und vielleicht über On-Boardverkauf noch was reinzubekommen. Sie verkaufen, bis der Flieger zu 100% gefüllt ist, an Menschen, denen der Flug nahezu nichts wert ist.

Flieger A hat nur 80% Passagiere und Gepäck, ist also leichter, braucht weniger Sprit.
Flieger B ist schwerer, braucht mehr Sprit.

Durch die 100% Auslastung hat aber Airline B den niedrigeren pro-Kopf Verbrauch, auch wenn die 20% mit denen die Maschine aufgefüllt wurde, vielleicht sonst gar nicht geflogen wären.

Welches Vorgehen ist jetzt besser oder schlechter für die Umwelt?

Der Pro-Kopf Verbrauch im "Nachhaltigkeitsbericht" jeder Airline ist ein Marketinginstrument.
Mehr nicht.

Man kann sich jede Statistik schönrechnen oder schönsaufen.

Einigen wir uns auf den gemeinsamen Nenner, dass Fliegen in jeder Form schädlich fürs Klima ist, ob man 5, 100 oder 5000€ für den Flug bezahlt.

Machen wir es doch noch allgemeiner: Reisen in jeder Form ist schädlich fürs Klima, egal ob mit Flugzeug, Bahn, Bus oder Auto. Selbst die Herstellung eines Fahrrad belastet die Umwelt!


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