Fit for 55
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Lufthansa: EU-Klimaprogramm bedroht Airlines

Lufthansa Boeing 747-8
Lufthansa Boeing 747-8, © Lufthansa

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FRANKFURT - Führende Vertreter der Luftverkehrsbranche haben von der hessischen Landespolitik weitere Unterstützung für den Frankfurter Flughafen verlangt - und für Korrekturen EU-Klimaprogramms Fit for 55. Lufthansa sieht durch dessen Vorgaben die eigene Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr.

"Dieses Drehkreuz ist ein fantastischer Standortvorteil für Hessen", sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann am Montag bei einer Veranstaltung mit zahlreichen Politikern aus dem Landtag.

Die Industrie benötige politische Unterstützung, um falsche Vorgaben der EU abzuwehren. Das Umwelt-Programm "Fit for 55" seit zwar gut gemeint, aber schlecht gemacht und bedrohe die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Airlines. Niggemann erklärte, dass der Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe (SAF) langfristig der richtige Weg sei.

Die europäischen Airlines dürften aber durch Beimischungsquoten nicht einseitig belastet werden. Richtig wäre aus Sicht der Industrie eine Klimaabgabe, die das Endziel der Passagiere berücksichtige.

Ab 2025 wird an EU-Flughäfen laut EU-Plänen für die Betankung von Verkehrsflugzeugen eine Beimischquote von 2,0 Prozent nachhaltigem Flugtreibstoff bei einer Unterquote von 1,2 Prozent E-Fuels gelten. Ab 2030 schreibt die Verordnung eine SAF-Quote von 20 Prozent, 2035 von 34 Prozent und ab 2040 von 42 Prozent vor.

In weiteren Fünfjahresschritten steigt der Richtwert auf 70 Prozent vertanktes SAF mit einer E-Fuel-Subquote von 35 Prozent an - zwei Drittel der Luftverkehrsemissionen, die derzeit für rund 14,4 Prozent der gesamten EU-Verkehrsemissionen stehen, sollen so entfallen.

Condor-Chef Ralf Teckentrup beklagte die hohen Belastungen der Ticketpreise durch diverse staatliche Gebühren etwa über die Flugsicherung. Dabei sei die Anschaffung effizienterer Flugzeuge in den kommenden Jahren der wichtigste Hebel für umweltverträglicheren Luftverkehr. "Man nimmt uns die Möglichkeiten, in die neue Technologie zu investieren."

"Wir brauchen diese Verkehrszeiten"

Flughafen-Chef Stefan Schulte lehnte eine weitere Ausweitung des zwischen 23.00 und 05.00 Uhr geltenden Nachtflugverbots ab. Dafür sprechen sich die Grünen in ihrem Wahlprogramm aus. Die vereinbarten Zeiten seien notwendig, um die bestehenden Umsteigerwellen und damit die Verbindungsqualität des Flughafens in alle Welt zu erhalten, sagte Schulte. "Wir brauchen diese Verkehrszeiten."

Der Fraport-Vorstandschef verlangte angesichts fehlender Arbeitskräfte und eines "starren Arbeitsmarktes" attraktivere Bedingungen für Nicht-EU-Arbeitskräfte. Diese erwarteten unbefristete Arbeitsverträge statt das Land nach acht Monaten wieder verlassen zu müssen.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 11.09.2023 16:28

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Beitrag vom 13.09.2023 - 14:03 Uhr
Vielleicht liegen die höheren Flugpreise aber auch an den hohen Preisen des Flughafens
[...]
Das hat aber mit Hub oder Nicht-Hub nichts zu tun, sondern damit, dass FRA einer der teuersten Flughäfen Europas ist.

Der Flug FRA-LHR ist aber ebenfalls in der Strecke HAM-FRA-LHR enthalten. Zusätzlich zu HAM-FRA.
Wie kann daher der der angeblich so teure Flughafen FRA der Auslöser für die höheren Preise nur der einen Teilstrecke sein?
HAM-FRA-LHR muss ja zusätzlich zu den Endpunkten HAM und LHR 2 x die angeblich hohen Gebühren von FRA stemmen - und ist totzdem billiger als FRA-LHR alleine?

Nein, ich denke über höhere Kosten bekommen Sie das nicht verargumentiert.

Ich hab mir auch schon überlegt, wenn ich das nächste Mal nach London muss, HAM-FRA-LHR zu kaufen und erst in FRA zuzusteigen :)

Das ist meines Wissens durch die Geschäftsbedingungen aller Airlines nicht rechtens.

Dass die Airlines das lieber ausschließen _möchten_ ist mir durchaus klar :)

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Beitrag vom 13.09.2023 - 13:39 Uhr
Die Rolle eines Drehkreuzes in der regionalen Wirtschaft dürfte naheliegenderweise stark von der regionalen Wirtschaft (und nicht von irgendwelchen grundsätzlichen Trends) abhängen.

Frankfurt hat durch seinen Finanzsektor eine starke Gschaftler-Industrie und für die sind Flugverbindungen schon sehr wichtig. München holt auch hier stark auf aber so weit wie F. sind wir da denke ich noch nicht.

In der klassischen Industrie in der eher München stark ist muss man ja eh alles gut und langfristig planen und deswegen macht es auch nichts wenn auch die Reisen gut und langfristig geplant werden müssen. Es ist gut dass das nicht so ist aber Frankfurt dürfte vom Fraport schon mehr profitieren als München vom MUC profitiert.
Beitrag vom 13.09.2023 - 12:30 Uhr
Wieso sind 2 (zwei) separate Dienstleistungen (hier zwei Flüge statt einem) ein 'schlechteres Produkt'!? Was ein Quark!"

Wo genau habe ich da geschrieben das zwei Flüge "...ein besseres Produkt darstellen. Ich habe lediglich festgestellt, dass zwei Dienstleistungen (hier Flüge: Zubringer + Langstrecke) nicht unbedingt ein 'schlechteres Produkt'(Ihre Behauptung) darstellen und somit billiger sein müssen. Ich bleibe dabei: das ist Quark!

Sorry, dann habe ich Sie wohl falsch verstanden.
Sie bezeichneten es als Quark, wenn ich zwei Flüge als schlechteres Produkt gegenüber einem Direktflug bezeichne.
Vielleicht können Sie kurz klarstellen, warum meine Aussage 'Quark'ist. Danke!


Es geht im Artikel darum, daß die Behörden (endlich) mal 'A...in der Hose' gezeigt und eine Regelung beschlossen haben, die dafür sorgen soll das weniger schädliche Emissionen durch Flugzeuge in die Umwelt geblasen werden. Und das die Luftfahrt reflexartig sofort, mit allen möglichen wahren, halbwahren und unwahren Argumenten dagegen Sturm läuft.

Und hier wird darüber diskutiert das noch mehr Flüge (die Zubringer sind das nämlich), die quasi 'verschenkt' werden (um die 'Langstrecken Brummer' zu füllen) etwas Gutes sind - weil freie Marktwirtschaft!

Eigentlich sind ja nicht die Zubringer für einen Hub das (umweltpolitische) Problem, sondern die Direktflüge.
Um 5 Flughäfen mit 5 Zielen direkt zu verbinden benötigt man 25 Flüge, über einen Hub nur 10.
Bei 6 Flughäfen und 6 Zielen sind es 36 direkte Flüge, aber nur 12 über einen Hub.

Netter Versuch, allerdings absolut lächerlich.
Nach Ihrem 'Rechen-Exempel' reicht also 1 (EIN!?) Zubringerflug aus, um die Restplätze, also die Plätze der PAXe, die nicht direkt in FRA ihre Reise begingen, des Longhaul Fluges aufzufüllen. Glauben Sie das selber?

Ist zugegebenermaßen ein theoretischer Ansatz, aber Fakt ist, dass ein Hubsystem weniger Flüge benötigt, um Ziele zu verbinden als Direktflüge. Das wird schnell klar, wenn man nicht von 5 oder 6, sondern von 100 oder 150 Zielen ausgeht. Da benötigt mann direkt 10.000 bzw. 22.500 Flüge gegenüber 200 bzw. 300. Und wenn man die Zubringung z.B. vervierfacht, dann sind es trotzdem nur 800 bzw. 1.200. Den Einsatz von größeren Flugzeugen mal unberücksichtigt. Ist einfache Mathematik.

Oder glauben Sie etwa Direktflüge sind emissionsseitig günstiger?


Umweltseitig macht es also absolut Sinn, Verkehre zu bündeln und so Emissionen zu reduzieren.
Das mag zwar für die Anwohner eines Hubs unschön sein, für die Umwelt ist der Hub aber durchaus vorteilhaft.

Also (noch) mehr Umweltverschmutzung ist gut. Das ist doch völlig Gaga!

Nein, nur das Hubkonzept als Problem darzustellen mag zwar für die Anwohner stimmen, aber für die Umwelt doch eher nicht.

Lesen Sie einfach nochmal den Artikel, dann begreifen Sie vielleicht das es darin überhaupt nicht um HUB oder NICHT - HUB geht.

Ich habe auf @Eric's Stellungnahme zum Hub FRA geantwortet, dem ging es schon um die Vor- und Nachteile vom Hub und Nicht-Hub.


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