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Wizz Air ist mit erheblichen Flotteneinschränkungen konfrontiert. Nach einer Studie der Citigroup brechen der ungarischen Niedrigpreisairline 2024 rund 23 Prozent der geplanten Kapazität weg.
Grund sind ungeplante Liegezeiten von A320neo und A321neo. An Pratt & Whitney PW1100G Triebwerke sind Sonderinspektionen fällig, nachdem der Hersteller im Sommer auf mögliche Einschlüsse an Scheiben der Hochdruckturbine aufmerksam wurde. Der Materialfehler hat weitreichende Folgen.
Laut Pratt & Whitney müssen bis Mitte 2024 1.200 von 3.000 weltweit eingesetzten PW1100G zum Check. Die erste Inspektionswelle läuft - und wird in den Flotten spürbar. Nach einer Analyse der "Aviation Week" standen Ende September 267 von 1.378 A320neo mit PW1100G-Triebwerken in der Wartung.
Lufthansa geht für 2024 von einem rechnerischen Totalausfall von 20 A320neo aus - den kann die Konzernflotte geradeso verkraften, auch wenn Lufthansa ihre Wachstumsziele für das kommende Jahr zuletzt bereits vorsichtig eingeschränkt hat.
Wizz Air, die zunächst schneller aus der Krise kam als viele Konkurrenten, trifft die Triebwerksproblematik offenbar ungleich härter.
Viele Fragen seien diesbezüglich noch offen und konkrete Ausfallzeiten von der "Verfügbarkeit von MRO-Terminen und Ersatzteilen" abhängig, versuchte das Wizz-Air-Management Investoren im September zu beruhigen.
Finanzielle Einbußen will Wizz Air durch "höhere Durchschnittserlöse" und "Entschädigungen des Herstellers" abfedern. Der Pratt & Whitney Mutterkonzern RTX hat für den zweiten Punkt bereits eine Milliardensumme beiseite gelegt. Wizz Air sieht aber nur noch die "langfristigen Wachstumsziele" intakt.
Aktienkurs halbiert
Das verschreckt Anleger - vom Jahreshoch bei rund 8,70 Euro im Mai hat sich der Wizz-Air-Kurs bis Dienstag glatt halbiert.
Wizz Air betreibt aktuell eine reine Airbus-Flotte bestehend aus 185 A320ceo/neo und A321ceo/neo. In den Sommerflugplan 2024 wollte die Airline eigentlich mit 205 Flugzeugen starten. Wizz Air hat sich einer Wachstumsstrategie verschrieben - und will 2030 500 Flugzeuge in ihrem Netz betreiben.
© aero.de | Abb.: Airbus | 25.10.2023 07:33
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