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Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster auf einem Flug in den USA hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737 MAX 9 angeordnet.
Die Behörde teilte am Samstag mit, es seien sofortige Inspektionen bestimmter Flugzeuge dieses Modells nötig, die etwa vier bis acht Stunden pro Maschine in Anspruch nähmen. Erst danach könnten die betroffenen Flugzeuge wieder in den Betrieb gehen. Dies gelte für Maschinen, die von US-Fluggesellschaften betrieben würden oder auf amerikanischem Territorium unterwegs seien - weltweit 171 Flugzeuge.
Der Zwischenfall hatte sich am Freitag auf einem Flug der US-Gesellschaft Alaska Airlines ereignet - auf dem Weg von Portland im Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario, der östlich von Los Angeles im Bundesstaat Kalifornien liegt.
Medienberichten zufolge löste sich kurz nach dem Start plötzlich ein Paneel - eine Vorrichtung für einen Extra-Notausgang an der 737 MAX 9 - und flog davon.
Es habe einen großen Knall gegeben, und dann sei Luft durch das Loch hereingeströmt, sagten Passagiere der Zeitung "The Oregonian". Der Sitz direkt neben dem Fenster sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Verletzungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen. Berichte über Schwerverletzte gab es demnach nicht.
Auf Fotos, die Passagiere im Internet teilten, ist ein großes Loch zu sehen, das an der Seite der betroffenen Sitzreihe in der Flugzeugwand klafft. Auch auf von der BBC veröffentlichten Videos von Passagieren war das große Loch zu erkennen. "Das war noch nicht mal der Notausgang", sagte eine Frau in dem Video. "Es war einfach ein Teil des Flugzeugs."
Alaska Airlines Boeing 737MAX9 (N704AL, built 2023) safely returned to land at Portland-Intl AP (KPDX), OR following an inflight separation of the left-hand emergency exit door during climb-out. All 180 aboard flight #AS1282 to Ontario, CA remained unhurt.… pic.twitter.com/Z3mMP9rs1Y
— JACDEC (@JacdecNew) January 6, 2024
In einer Mitteilung der Airline hieß es, kurz nach dem Start sei die Maschine mit 171 Passagieren und sechs Crew-Mitgliedern an Bord zum Flughafen in Portland zurückgekehrt und dort sicher gelandet. Firmenchef Ben Minicucci erklärte: "Mein Mitgefühl gilt denen, die auf diesem Flug waren - es tut mir so leid, was Sie erlebt haben."
Alaska Airlines flight #AS1282, a Boeing 737 MAX 9, experienced a rapid decompression after the loss of a large panel that included an emergency exit door on the left side of the plane.
— Aviation Safety Network (ASN) (@AviationSafety) January 6, 2024
The flight made a safe return to Portland (PDX).pic.twitter.com/KH4gs0X4o6
Die Fluggesellschaft kündigte kurz nach dem Zwischenfall an, vorerst alle ihre Maschinen des Typs Boeing 737 MAX 9 am Boden zu halten und die 65 Flugzeuge einer gründlichen Wartung und Sicherheitsprüfung zu unterziehen. Jedes Flugzeug werde erst nach abgeschlossener Inspektion wieder in Betrieb genommen.
Am Samstag teilte die Fluggesellschaft mit, ein Viertel der betroffenen Maschinen seien bereits gewartet worden, ohne dass man dabei auf Auffälligkeiten gestoßen sei. Nach der FAA-Anordnung müssen nun auch Maschinen anderer Airlines genauer geprüft werden, bevor sie wieder in die Luft gehen dürfen.
Kommentare (16) Zur Startseite
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VIELEN Dank für diesen sachdienlichen Hinweis!
Im zweiten Abschnitt steht: „ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737 MAX 9“.
Im dritten Abschnitt steht: „bestimmter Flugzeuge dieses Modells“
Was ist denn das bitteschön für ein Artikel?
Meines Wissens wurden „nur“ diejenigen Modelle gegroundet, die wie das Unfallflugzeug an der entsprechenden Stelle eine Modifikation (Panel mit Fenster statt Notausgang) erhalten haben.
Noch eine kleine Ergänzung, wenn das stimmt, was conaly im ersten Kommentar geschrieben hat, dass alle in den USA registrierten MAX 9 über einen mid cabin door plug verfügen, ist im Artikel kein Widerspruch zu erkennen.