Pentagon-Bericht
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Nur ein Drittel aller F-35 ist voll einsatzbereit

F-35
F-35, © USAF

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WASHINGTON - Mit mehr als 600 an die US-Streitkräfte ausgelieferten F-35 aller drei Versionen steigt die Erfahrung fast stündlich. Aber die Einsatzraten liegen unter den Vorgaben - teilweise sehr gravierend. Das Pentagon nennt in einem aktuellen Bericht Zahlen - und konkrete Schwachstellen des Fighters.

Ende Januar hat der Director of Operational Test and Evaluation (DOT&E) des Pentagons seinen jährlichen Bericht zu den Rüstungsprogrammen der USA veröffentlicht. Die Abteilung berichtet dem Verteidigungsminister über den aktuellen Stand verschiedener Waffensysteme, darunter auch der F-35 Lightning II.

Das Fazit zum Stealth-Fighter fällt nicht gerade positiv aus: "Die operationelle Eignung der F-35-Flotte liegt unter den Erwartungen und Anforderungen", heißt es in dem Report. Bis Ende September 2023 hatte Lockheed Martin 628 Flugzeuge an die US-Streitkräfte ausgeliefert (ohne Testmaschinen).

Die allgemeine Verfügbarkeitsrate für das fiskalische Jahr 2023 betrug nur 51 Prozent. Das vorgeschriebene Ziel liegt bei 65 Prozent. Diese Zahlen beziehen sich auf Flugzeuge, die zumindest einen der vorgesehenen Einsatzzwecke erfüllen können.

Die Rate für F-35, die alle für sie designierten Missionen absolvieren konnten (Full Mission Capable, FMC), ist mit nur 30 Prozent noch einmal deutlich niedriger. Im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 wartete dagegen etwa ein Viertel der Flotte (27 Prozent) auf Ersatzteile.

Besonders die geringe Verfügbarkeit von voll-einsatzfähigen F135-Triebwerken wird als Ursache genannt.

Kritisches Versagen alle zehn Stunden

Bei der durchschnittlichen Rate von Flugstunden zu kritischem Versagen verfehlen alle drei Lightning-Varianten die Vorgaben. Am besten kommt noch die Senkrechtlande-Variante F-35B des US Marine Corps mit einem Wert von 11,1 (Vorgabe 12) weg.

Die F-35C für den Flugzeugträgereinsatz bei der US Navy liegt deutlich unter dem Plan (9,6 statt 14). Am schlechtesten schneidet die F-35A der US Air Force ab, mit 10,5 statt 20 Flugstunden. Zu den häufigsten Ausfallgründen zählten Software-Fehlersuchen und Reparaturen der Stealth-Beschichtung sowie Probleme mit Leitungen, dem Schubhebel, der Tankklappe und den Positionslichtern.

Neuer Standard macht es nicht besser

Der Bericht weist auch auf die Verspätung bei der Einführung des Block-4-Standards hin. Dieser soll unter anderem insgesamt 65 Punkte beheben, die aktuell nicht den Anforderungen entsprechen. Allerdings sei die Software des Technology Refresh 3 (TR-3) "unreif und fehlerhaft".

So hätten im fiskalischen Jahr 2023 aufgrund der nötigen Modifikationen und laufenden Fehlersuche nur 32 der geplanten 205 Testflüge mit dem Upgrade stattgefunden.
© FLUG REVUE - Patrick Hoeveler | Abb.: US Air Force | 18.02.2024 07:45

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Beitrag vom 19.02.2024 - 16:25 Uhr
@F11: Nein, da habe ich mich hinreißen lassen.

@muckster: Ich weiß nicht, wie aktuell Wiki ist, aber das liest sich nicht so, als das bestimmte Mängel auch in Zukunft abgestellt werden könnten  https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_Martin_F-35#Kritik_und_Probleme

Zu langsam (nur Mach 1.6), kein Supercruise, zu "fett", zu träge, zu schwerfällig, zu kurze Reichweite, zu wenig Bewaffnung und in den Territorien wo es in Europa drauf ankommt, ist auch die Tarnkappe kaum etwas wert. Keine Langstreckenrakete zur Verteidigung (z.B. SU-35 400km mit der R-37), im Luftkampf komplett chancenlos. Wenn Tarnkappe nicht hilft und man im Luftkampf unterlegen ist, was macht man dann mit diesem Jet? Kein richtiger Kampfbomber, aber auch kein richtiger Jäger. Irgendwie so von Allem etwas, aber doch nichts richtig.

Ich bin da irgendwie skeptisch bei diesem Flugzeug, dass scheinbar selbst gegen viele 4. Generation Modelle keine Chance hätte, bzw. seine Waffen daher nicht in Ziel bringen kann, wenn die Landschaft mit genügend gegnerischen Radaren und ein paar Jägern gepflastert ist.
Beitrag vom 19.02.2024 - 10:24 Uhr
Sind doch super Aussichten. Entspricht der Qualität, die unsere Bundesregierung in Summe abliefert.
Komischer Vergleich? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Technik und Politik? Zwei völlig verschiedene Dinge! Also wieder nur billiges Ampel-Bashing... entspricht das Ihrem Niveau?
Beitrag vom 19.02.2024 - 03:58 Uhr
Sind doch super Aussichten. Entspricht der Qualität, die unsere Bundesregierung in Summe abliefert.

Bis zu einem gewissen Grad sind solche Kinderkrankheiten bei neu eingeführten Waffensystemen völlig normal. Außerdem sind die Nichtverfügbarkeitsraten auch als Vorsichtsmaßnahme zu verstehen, nicht unbedingt als Nicht-Können des Flugzeugs. Im Kalten Krieg hätte man die Vögel einfach starten lassen, aber schauen Sie sich die Absturzraten an. In den USA ersetzt die F-35 F-16 und F/A-18, davon sind in der Einführungsphase dutzende abgestürzt. Und bei deren Vorgängern war es noch schlimmer.

Insofern: Nur die Ruhe.


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