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F-35B fliegt erstmals im "Biest-Modus"

F-35B
F-35B, © Royal Navy

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LONDON - Zum ersten Mal lassen die Piloten auf einem britischen Flugzeugträger das "Tier" raus und fliegen mit voller Waffenlast. Die aktuelle Runde der Flugversuche der F-35B Lightning auf der HMS Prince of Wales erprobt aber noch mehr Neuheiten wie ein neues Landeverfahren.

Mit voller Bewaffnung bringt die F-35B fast zehn Tonnen mehr auf die Waage. Die Bezeichnung "Beast Mode" für die sowohl im internen Waffenschacht als auch an den Außenlaststationen voll bestückte Lightning II kommt also nicht von ungefähr.

Bei den aktuellen Tests ist der Senkrechtstarter mit einer vollen Palette von lasergelenkten Bomben ausgestattet: 227 und 453 Kilogramm schwere Paveways. Das erfordert einen längeren Anlauf zur Startrampe.

Normalerweise stellen sich die Kampfflugzeuge an der 350-Fuß-Markierung in Höhe der vorderen Insel (107 m) zum Start auf. Im Biestmodus sind allerdings schon 260 Meter nötig. Da fehlt nicht mehr viel bis zum hinteren Ende des Flugdecks. Die Flüge erfolgten mit den Marines-Testpiloten Major Paul Gucwa und Lieutenant Colonel Mike Lippert am Steuer.

Sie sorgten für eine weitere Premiere für den britischen Carrier: Sie mussten die Übungsbomben zu Testzwecken auch abwerfen. Um mit voller Waffenlast zum Träger zurückzukehren ist nämlich ein neues Verfahren nötig.

Seit dem 11. Oktober findet im Atlantik die dritte Testphase des Kampfflugzeuges auf der HMS Prince of Wales statt. Der britische Flugzeugträger hatte einen Tag zuvor den Hafen von Norfolk in Virginia verlassen. Die zwei F-35B kommen von der Erprobungsstaffel VX-23 aus Patuxent River.

Während der Developmental Test Phase DT-3 sind rund 200 Mitarbeiter der F-35 Integrated Task Force (ITF) an Bord. Ein Schwerpunkt liegt auf den "rollenden" Landungen, bei denen die Jets langsam anfliegen und auf dem Deck ausrollen.

Neues Landeverfahren im Test

Dabei kommen sie mit Hilfe der eigenen Bremsen zum Stehen. Normalerweise nähern sich die Piloten dem Schiff im Schwebeflug von der Backbord-Seite aus und landen dann senkrecht auf ihrer zugewiesenen Position. Das SRVL-Verfahren (Shipborne Rolling Vertical Landing) soll die Rückkehr zum Träger mit höheren Massen - also entweder unverbrauchter Treibstoff und Waffen - erlauben.

Die erste solche Landung führte Major Paul Gucwa vom US Marine Corps am 19. Oktober auf der Prince of Wales durch. Bereits im Jahr 2018 hatte die Navy die Machbarkeit des Verfahrens auf der HMS Queen Elizabeth demonstriert. Nun soll es für die Ausbildung von Einsatzpiloten weiterentwickelt werden.
© FLUG REVUE - Patrick Hoeveler | Abb.: Royal Navy | 31.10.2023 17:17


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