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TAP-Chef hofft auf Teilprivatisierung und Finanzinvestor

TAP Air Portugal Airbus A330-900
TAP Air Portugal Airbus A330-900, © Airbus

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LISSABON - TAP-Chef Luis Rodrigues erwartet den Neustart der TAP-Privatisierung in Kürze - und skizziert ein Idealergebnis: Der Staat soll TAP Air Portugal zumindest vorerst nicht ganz aus der Hand geben - und Teile der Airline an einen Finanzinvestor verkaufen. Die Regierung in Lissabon ist über den Vorstoß irritiert.

Interesse an TAP? "Ganz klar vorhanden!"

Lufthansa-Chef Carsten Spohr wittert in Portugal die nächste Beteiligungschance - an TAP Air Portugal sind allerdings auch die Wettbewerber Air France-KLM und IAG dran.

Ein Regierungswechsel hatte den Privatisierungsprozess 2023 wieder auf Start gesetzt, bald dürfte TAP aber wieder im Schaufenster stehen.

Darauf deuten jüngste Äußerungen von TAP-Chef Luis Rodrigues hin. Gegenüber der "Financial Times" hat sich der Manager gerade in der Privatisierungsfrage positioniert.

"Meine Empfehlung wäre, dass die portugiesische Regierung Anteile behält, um Teil des gesamten Entwicklungsprozesses zu bleiben", sagte Rodrigues.

Eine Teilprivatisierung von TAP Air Portugal an "eine (Airline-)Gruppe plus einen Private-Equity-Investor" könnte laut Rodrigues zudem das kartellrechlich erforderliche Prüfverfahren der EU-Wettbewerbskommission abkürzen - ein Abschluss der Transaktion bis "Ende 2025" sei in diesem Fall realistisch.

Während die Vorgängerregierung auf eine 51-Prozent-Privatisierung von TAP hingearbeitet hatte, kann sich die aktuelle Regierung durchaus einen Komplettverkauf - mit Garantien an Portugal - vorstellen. Die Wortmeldung des TAP-Chefs trifft in Lissabon auf unüberhörbares Missfallen.

Rodrigues solle sich auf die Unternehmensführung konzentrieren und sich aus "Aktionärsfragen" heraushalten, sagte der portugiesische Infrastrukturminister Miguel Pinto Luz.

Südamerika und TAP reizen Lufthansa

Der Südamerikaspezialist TAP reizt Lufthansa nicht zum ersten Mal. Im Februar 2020 hatten das portugiesische Wirtschaftsmagazin "Jornal de Negocios" und die "Süddeutsche Zeitung" von einem möglichen Lufthansa-Einstieg bei TAP - in einem Gespann mit dem US-Partner United - Wind bekommen.

Lufthansa hatte die Presseberichte seinerzeit nicht kommentiert. Kurz darauf schaltete die Airlinebranche weltweit in den Krisenmodus.

An den Vorzeichen, die für einen Lufthansa-Deal mit TAP sprechen, hat sich auch vier Jahre später kaum etwas geändert. In Südamerika erodieren die Marktanteile der Star Alliance seit der frühere Partner TAM zu LAN abgezogen ist.

Südamerika fristet im Lufthansa-Netz ein Schattendasein - nur zwei Prozent seiner Verkehrserlöse erzielte der Kranich-Konzern 2023 im Südatlantikverkehr.

"Wir würden unser Netzwerk (nach Südamerika) gerne ausbauen, aber dafür brauchen wir mehr 787", sagte Spohr im März. "Die großen Widebodies sind zu groß, kleinere Langstreckenflugzeuge wie die A340 für so lange Strecken aus Frankfurt und München nicht effizient genug."
© aero.de | Abb.: Airbus | 28.05.2024 06:24

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Beitrag vom 29.05.2024 - 10:10 Uhr
Wäre nicht der A330neo, der ja mit ähnlichen Reichweiten, Kapazitäten und Verbrauchkennzahlen wie die B787 unterwegs ist, nicht eine gute Alternative und damit auch geeignet?

787 bestellen kann die Lufthansa auch - aber es dauert Jahre, eh sie auf dem Hof stehen - das gleiche gilt natürlich für A330 Neo - bei TAP sind die Geräte vorhanden.
LH könnte mehr Umsteiger über Lissabon anbieten oder die 787 direkt in München vollmachen.

Angesichts der Schwierigkeiten, die LHG beim Einstieg bei ITA hat, ist das doch auch, bei einem ähnlichen Vorhaben in Sachen TAP, zu erwarten.

Ich bezog meine Frage auf das Zitat von Herrn Spohr, 'warum LH(G) diesen Markt mangels passender Flieger nicht selbst bedienen kann'.

Ich denke die A330neo wäre eher zu bekommen (und leichter zu integrieren) als mehr B787 (von den ganzen Problemen die der Flieger ja wohl immer noch hat einmal völlig abgesehen).

Zu dieser, meiner These, würde ich gerne mal die Meinung von Insidern lesen.
Beitrag vom 28.05.2024 - 11:34 Uhr
Wäre nicht der A330neo, der ja mit ähnlichen Reichweiten, Kapazitäten und Verbrauchkennzahlen wie die B787 unterwegs ist, nicht eine gute Alternative und damit auch geeignet?

787 bestellen kann die Lufthansa auch - aber es dauert Jahre, eh sie auf dem Hof stehen - das gleiche gilt natürlich für A330 Neo - bei TAP sind die Geräte vorhanden.
LH könnte mehr Umsteiger über Lissabon anbieten oder die 787 direkt in München vollmachen.
Beitrag vom 28.05.2024 - 08:09 Uhr
Eine Frage dazu:

"... aber dafür brauchen wir mehr 787", sagte Spohr im März. "Die großen Widebodies sind zu groß, kleinere Langstreckenflugzeuge wie die A340 für so lange Strecken aus Frankfurt und München nicht effizient genug."".

Wäre nicht der A330neo, der ja mit ähnlichen Reichweiten, Kapazitäten und Verbrauchkennzahlen wie die B787 unterwegs ist, nicht eine gute Alternative und damit auch geeignet?

Zumal die LHG ja schon den A330ceo im Einsatz hat, ergo auch die Cockpitbesatzungen ohne großen Aufwand 'vorhanden' wären.


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