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Präsident sieht Klärungsbedarf bei TAP-Privatisierung

TAP Air Portugal Airbus A330-900
TAP Air Portugal Airbus A330-900, © Airbus

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LISSABON - IAG, Air France-KLM, Lufthansa: Portugal trifft bei der Privatisierung von TAP Air Portugal auf ein potenziell breites Bieterfeld. Die Regierung will den Prozess formell starten, ein Dekret hierzu wurde jetzt aber vom portugiesischen Präsidenten blockiert: Marcelo Rebelo de Sousa pocht auf mehr Transparenz.

Das Umfeld für die Privatisierung einer Airline war schon besser. An den Börsen sind Aktien der großen Airlinekonzerne angesichts von Ölpreis- und Nachfragesorgen auf Talfahrt. Zeitgleich will die EU-Kommission Übernahmen im Airlinesektor an strengere Bedingungen knüpfen.

Kein Wunder, dass die portugiesische Regierung bei der TAP-Privatisierung das Tempo erhöht. Ein Dekret sollte den Prozess zum Verkauf von mindestens 51 Prozent von TAP formell starten, doch der portugiesische Präsident verweigerte dem Dokument am Freitag seine Unterschrift.

Das Dekret werfe noch "einige Bedenken" auf, die von der Regierung erst noch ausgeräumt werden müssten, teilte das Büro von Marcelo Rebelo de Sousa mit. Dies betreffe insbesondere "Kontroll- und Interventionsmöglichkeiten des Staats" nach einer Privatisierung der strategisch wichtigen Airline.

Die Privatisierung sei zwar "dringlich", es müsse aber "maximale Transparenz im gesamten Prozess" gelten.

Portugal will einen strategischen Minderheitsanteil an TAP behalten und nur Gebote in Betracht ziehen, die Standortgarantien für den TAP-Hub Lissabon enthalten.

TAP arbeitet nach einer milliardenschweren Rettung durch den Start wieder profitabel - für das dritte Quartal meldete die Airline geraden 180,5 Millionen Euro Nettogewinn.

EU-Kommission sieht genauer hin

Nach der Krise ist die Konsolidierung in der europäischen Airlinebranche in vollem Gange: Lufthansa will bei ITA Airways in Italien einsteigen, SAS dockt bei Air France-KLM an, IAG schluckt Air Europa komplett. Alle Konzerne müssen noch an der EU-Kommission vorbei - und die will bei Airlinefusionen künftig ganz genau hinsehen.

Der amtierende EU-Wettbewerbskommissar Didier Reynders kündigte kürzlich in einem Interview mit der "Financial Times" dazu eine Erweiterung des Auflagenkatalogs an. Neben der Abgabe von Slots müssen Airlines bei Übernahmen damit rechnen, ganze Sparten oder Teile der Flotte abzugeben. Das soll einen wirksamen Wettbewerbsschutz sicherstellen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 30.10.2023 06:18

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Beitrag vom 31.10.2023 - 19:16 Uhr
Ich halte den letzten Absatz immer noch für Sozialistischen und Bürokratischen Wahnsinn in der EU.
Gefühlt wird in Europa Krieg gegen die Luftfahrt geführt- politisch.
Und in den USA auch, purer Sozialismus:  https://www.airliners.de/us-justizministerium-spirit-uebernahme-jetblue-gerichtlich-unterbinden/71314
Beitrag vom 31.10.2023 - 09:32 Uhr

Wir zitieren den Vize-Aushilfs Pressesprecher der AfD:
Gefühlt wird in Europa Krieg gegen die Luftfahrt geführt- politisch.
Der zudem nach eigenen Aussagen im fernen Indonesien lebt und von daher wohl kaum ein Betroffener ist.
Beitrag vom 30.10.2023 - 17:19 Uhr
Wo ist denn genau das Problem des Präsidenten? Ist die Inselfliegerei subventioniert?


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