Produktionsausbau
Älter als 7 Tage

Wie Airbus seiner Lieferkette jetzt unter die Arme greift

Christian Scherer
Christian Scherer, © Airbus

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HAMBURG - Nicht jeder Partner hat die Folgen der Krise abgelegt: Zulieferrisiken beim Hochlauf der Produktion will das Airbus-Management mit konkreten Unterstützungspaketen entschärfen. Ein Schwergewicht in der Lieferkette wird wohl bald zwischen Airbus und Boeing aufgeteilt.

75 A320neo, 14 A220, zwölf A350 und vier A330neo - in Summe über 100 neue Flugzeuge pro Monat: Airbus hat sich quer durch die Programmliste bis 2028 steilen Produktionszielen verschrieben. Im Hintergrund muss die Lieferkette mitwachsen. Das birgt Risiken.

In der Krise habe die Luftfahrtindustrie "eine Schicht von Experten verloren", sagte der Chef der Airbus-Zivilflugzeugsparte Christian Scherer in einem Interview mit der "WirtschaftsWoche". Die Personallücke lasse sich nur langsam schließen. "Bis ein neuer Arbeiter überhaupt ein Flugzeug anfassen darf, dauert es sechs bis acht Monate."

Airbus konnte in der Pandemie die meisten Mitarbeiter halten. Für das vorausschauende Krisenmanagenemt erhielt der Konzern gerade Lob vom Großkunden AerCap.

Durch die boomende Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen ist der Personabedarf bei Airbus und Zulieferern inzwischen sogar höher als im Vorkrisenjahr 2019.

Mit "Technologie und Hilfe beim Einkauf" will Airbus Zulieferer unterstützen, sagte Scherer. "Wir kaufen Rohmaterial und geben es dann zu unserem Pauschaleinkaufspreis an die Zulieferer ab." Airbus hat dafür eigene Abteilungen eingerichtet.

Aufspaltung von Spirit Aerosystems "Plan A"

Der angeschlagene Strukturenbauer Spirit Aerosystems steht unterdessen vor einer Übernahme durch Boeing. Der Deal setzt Airbus unter Zugzwang - Spirit Aerosystems liefert wesentliche Bauteile für die Programm A220, A320neo und A350.

Nach Medieninformationen will Airbus einzelne Spirit-Werke aus dem Boeing-Deal herauslösen und selbst übernehmen. Boeing-Finanzchef Brian West sprach im April in Hinblick auf Spirit Aerosystems von einer "komplexen Transaktion", an der "weitere Parteien beteiligt sind".

Airbus ist offenbar zu Investitionen bereit. Eine Aufteilung von Spirit Aerosystems zwischen Boeing und Airbus bezeichnete Scherer gegenüber der "WirtschaftsWoche" als "Plan A". Das US-Unternehmen unterhält unter anderem einen Standort in Belfast, an dem A220-Tragflächen entstehen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 31.05.2024 08:35

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Beitrag vom 31.05.2024 - 13:37 Uhr
"Bis ein neuer Arbeiter überhaupt ein Flugzeug anfassen darf, dauert es sechs bis acht Monate."

Ach komm schon, bei Boeing geht das sofort, ohne Verzug. Einfach mal ein Beispiel nehmen :-)


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