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New Yorker Hedgefonds macht Southwest Airlines Dampf

Southwest Airlines Boeing 737 MAX 8
Southwest Airlines Boeing 737 MAX 8, © Southwest Airlines

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DALLAS - "Strategie, die in einem modernen Airlineumfeld nicht mehr aufgeht": Ein Großinvestor steigt bei Southwest Airlines ein - und macht dem Management Dampf. Der Hedgefonds Elliott Investment will den größten US-Billigflieger umstricken - und den Vorstand austauschen. Southwest reagiert.

Im Börsen-Epos "Wall Street" von 1987 krallt sich Banker Gordon Gekko, gespielt von Michael Douglas, die fiktive Fluggesellschaft Bluestar Airlines.

Southwest erlebt gerade einen Bluestar-Moment in der Realität: Elliott Investment wettet 1,9 Milliarden US-Dollar auf die Zukunft der Linie. Der New Yorker Hedgefonds hat am Montag eine Elf-Prozent-Beteiligung an Southwest Airlines offengelegt - und ein 51 Seiten starkes Strategiepapier gleich mit.

Dem Erfinder des Billigflugmodells - heute ist Southwest Airlines die größte Low-Cost-Airline der Welt - ging es schon besser: IT-Pannen und Kostendruck setzen Southwest zu, die Aktie hat in den letzten drei Jahren 50 Prozent Wert verloren. Konkurrenten hängen Southwest Airlines bei der Gewinnentwicklung ab.

Angestaubtes Geschäftsmodell?

Elliott Investement macht dafür zwei Ursachen aus: Eine "schlechte Führung" und eine "Strategie, die in einem modernen Airlineumfeld nicht mehr aufgeht". Das Geschäftsmodell von Southwest sei schlichtweg "überholt", kachelt der neue Großinvestor - und fordert einen personellen Neubeginn.

Vorstandschef Bob Jordan habe es versäumt, das Southwest-Produkt den Marktbedürfnissen anzupassen. Beispielhaft nennt Elliott die Themen "Sitzreservierung", "Gepäckaufgabegebühren", "Premiumsitze" und eine "Basis-Economy", wie sie andere Airlines längst und mit Erfolg eingeführt haben.

Jordan ist mit 36 Jahren im Unternehmen ein echtes Southwest-Urgestein. Elliott pocht auf eine externe Neubesetzung des Chefsessels. Ein neuer Manager soll ein Stückkostenproblem lösen, die Netzstrategie überarbeiten, in Technologie investieren und so die Marge erhöhen - kurzum: für frischen Wind bei Southwest Airlines sorgen.

"Richtige Strategie, richtiges Team"

Elliott Investment traut einer revitalisierten Southwest Airlines an der Börse "67 bis 87" Prozent Aufwärtspotenzial zu - und will nun andere Aktionären vom Turnaround-Potenzial überzeugen. Den ebenso unerwarteten wie unbequemen Großaktionär kann das Southwest-Management allein schon deshalb nicht einfach ignorieren.

Man stehe bereits mit Elliott im Austausch, heißt es aus der Southwest-Zentrale. Die Airline will sich vom neuen Investor aber nicht treiben lassen. "Wir sind überzeugt, dass Southwest Airlines die richtige Strategie, den richtigen Plan und das richtige Team hat", teilte Southwest Airlines mit.
© aero.de | Abb.: Southwind Airlines | 13.06.2024 06:42


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