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Kein Fall für zwei: Assistenzsysteme könnten in naher Zukunft einen Piloten ersetzen, zumindest im Reiseflug.
"Hersteller wie Airbus und Dassault bemühen sich derzeit aktiv um die Abschaffung eines Piloten auf dem Flugdeck während der Reiseflugphase", teilte die Vereinigung Cockpit am Mittwoch mit.
Die EASA arbeitet bereits an einem Rechtsrahmen für das Einpersonen-Cockpit, den sogenannten "extended Minimum Crew Operations" (eMCO). Der Berufsverband warnt vor technologischen - und regulatorischen - Schnellschüssen.
Gerade weil Technik immer komplexer wird, darf Arbeitsteilung nach Ansicht der Pilotenvertreter nicht zur Disposition stehen.
"Kern des Fortschritts der Fliegerei ist und war immer die Steigerung der Flugsicherheit", sagte Cockpit-Sprecher Frank Blanken. "Die Zusammenarbeit von zwei Piloten im Cockpit als entscheidender menschlicher Faktor im Umfeld komplexer Technik bildet das Fundament für sichere Flüge."
Die Dachorganisation der europäischen Pilotenverbände ECA lenkt mit der Informationskampagne "One Means None" ("Einer heißt keiner", Red.) Aufmerksamkeit auf das Thema, das außerhalb der Luftfahrt bisher wenig Öffentlichkeit erfährt.
"Wir haben große Fragen, wie die gleiche, oder höhere Sicherheit erzeugt werden soll, wenn durch die Reduktion eines Menschen im Cockpit aus unserer Sicht das Fundament der Flugsicherheit dünner werden soll", sagte Blanken.
Airbus testet autonome Notfallsysteme
Airbus arbeitet seit 2018 unter anderem in den Projekten "ATTOL" und "DragonFly" an autonomen System für kommerzielle Flüge. Der Hersteller hat einer A350-1000 komplexe Flugabbruch-, Orientierungs- und Notlandefähigkeiten antrainiert, die weit über bisherige Piloten-Assistenzsysteme hinausgehen.
Unter Berücksichtigung "externer Faktoren wie Luftraumzonen, Geländeprofilen und Wetterbedingungen" konnte der Prototyp laut Airbus bei einer Testserie einen neuen Flugplan zu einem Ausweichplatz erstellen - und eigenständig Informationen mit der Flugsicherung und einem Flight Operations Center austauschen.
Airbus-Chef Guillaume Faury hatte 2021 einen Anwendungsfall für Einpersonen-Kontrolle im Reiseflug bei Frachtflugzeugen der nächsten Generation umrissen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 24.07.2024 12:55
Kommentare (19) Zur Startseite
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Mr O'Leary, übernehmen Sie!
:)
(OK, hätte nicht gedacht dass ich hier heute noch einen Smiley loswerde ... )
Und EricM - wegen des "Totmannschalters" - das hatte ich auch erwähnt. Wenn es darum gehen würde den zweiten Piloten in seiner Pause zu wecken, dann würde der seinen Zweck erfüllen. Keine automatischen Umleitungen und neue Flugpläne oder sonstiges.
Ja, hatte Ihren Post tatsächlich überlesen.
Im Artikel steht das mit Nutzung ausschließlich für Pausen auf extended flights aber so nicht, sondern da ist von generellem 1-Personen Reiseflug die Rede.
Wahrscheinlich war das der Gewerkschaft nicht reißerisch genug.
Aber was sollte denn der Hinweis auf den Reiseflug sonst bedeuten? Man muss doch nur 1 und 1 zusammenzählen.
Und EricM - wegen des "Totmannschalters" - das hatte ich auch erwähnt. Wenn es darum gehen würde den zweiten Piloten in seiner Pause zu wecken, dann würde der seinen Zweck erfüllen. Keine automatischen Umleitungen und neue Flugpläne oder sonstiges.
Ja, hatte Ihren Post tatsächlich überlesen.
Im Artikel steht das mit Nutzung ausschließlich für Pausen auf extended flights aber so nicht, sondern da ist von generellem 1-Personen Reiseflug die Rede.
Das eröffnet dann doch ein paar deutlich zyinischere Möglichkeiten als eine erweiterte Pausenregelung.
Gerade wenn man mal "One Means None" durchliest.