SYDNEY - Alan Joyce stand mehr als 15 Jahre an der Spitze von Qantas. Nach einem Ticketskandal trennte sich die australische Fluggesellschaft 2023 vorzeitig von dem Manager - und kürzt rückwirkend sein Gehalt: Joyce muss auf umgerechnet rund 5,5 Millionen Euro verzichten.
Alan Joyce hatte den Ruhestand 2023 bereits vor Augen, Qantas mit Vanessa Hudson schon eine Nachfolgerin für den langjährigen Firmenchef bestimmt.
Trotzdem endete die Joyce-Ära Knall auf Fall - Qantas zog den Wechsel an der Unternehmensspitze zwei Monate vor.
Hintergrund war eine Klage der australischen Wettbewerbskommission gegen die Airline, nachdem Qantas 2022 systematisch Tickets für intern längst gestrichene Flüge verkauft haben soll.
Die Flüge waren demnach im Schnitt noch für zwei Wochen, in Einzelfällen noch 47 Tage nach der Absage buchbar.Zudem beschwerten sich zahlreiche Kunden über schleppende Rückerstattungen von Tickets während der Corona-Pandemie.
Qantas legte das Verfahren vor wenigen Monaten mit Zahlung einer dreistelligen Millionenstrafe und Entschädigungen an betroffene Kunden bei.Vorsätzliches Fehlverhalten will Qantas Joyce und dem übrigen Managementteam in der Sache zwar nicht ankreiden. Fehler hätten aber "dem Ruf der Airline geschadet", teilte Qantas mit. Das letzte Gehaltspaket von Joyce werde daher um 9,26 Millionen Australische Dollar, rund 5,5 Millionen Euro, gekürzt.
Zudem streicht Qantas kurzfristige Anreizpakete beteiligter Führungskräfte um ein Drittel zusammen.
© aero.de | Abb.: Qantas | 08.08.2024 15:10
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de
registrieren oder
einloggen.
Beitrag vom 09.08.2024 - 11:30 Uhr
Eine Krähe hackt der anderen nicht die Augen aus!
Das gilt auch in den USA.
Wahrscheinlich bekommt Calhoun noch sein ganzes 2024-Entgelt...
Nur sein Abgang war etwas schnell: Am 31.7.2024 wird der neue CEO benannt und am 08.08.2024 ist dieser der CEO und president. Calhoun wollte doch erst am Jahresende ausscheiden.
Calhoun und Muilenburg könnten wahrscheinlich locker auf das letzte Entgelt plus Prämien plus sonstiger Vergütungen verzichten. Ansich sollte ein CEO keine "Rente" oder sonstigen Vergütungen nach dem Ausscheiden erhalten.
Beitrag vom 09.08.2024 - 08:25 Uhr
Man stelle sich solche Konsequenzen für Calhoun und Muilenburg! Sie könnten sich umgehend zu den arbeitslosen ex Boeing Mitarbeitern in die Zeltstädte rund um Seattle gesellen...
Beitrag vom 08.08.2024 - 17:01 Uhr
Jedes Anreizsystem, dass 50% des "normalen" Jahreseinkommens übersteigt, verführt zu fragwürdigem Handeln das oft zum Schaden für ein Unternehmen gereicht.
Kommentare (3) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Das gilt auch in den USA.
Wahrscheinlich bekommt Calhoun noch sein ganzes 2024-Entgelt...
Nur sein Abgang war etwas schnell: Am 31.7.2024 wird der neue CEO benannt und am 08.08.2024 ist dieser der CEO und president. Calhoun wollte doch erst am Jahresende ausscheiden.
Calhoun und Muilenburg könnten wahrscheinlich locker auf das letzte Entgelt plus Prämien plus sonstiger Vergütungen verzichten. Ansich sollte ein CEO keine "Rente" oder sonstigen Vergütungen nach dem Ausscheiden erhalten.