Kostenbremse
Älter als 7 Tage

Boeing schickt Mitarbeiter in Zwangsurlaub

Boeing-Werk Everett
Boeing-Werk Everett, © Boeing

Verwandte Themen

SEATTLE - Boeing greift angesichts des Streiks seiner größten Gewerkschaft zu einem sofortigen Einstellungsstopp. Außerdem werden "viele" Mitarbeiter beurlaubt und Dienstreisen auf das Nötigste reduziert, wie Finanzchef Brian West in einer E-Mail an die Mitarbeiter ankündigte.

Der Streik gefährde erheblich die Erholung des Flugzeugbauers, und deswegen müsse Boeing das Geld zusammenhalten, argumentierte er.

Zu den weiteren Maßnahmen gehört, dass auch das Management nicht mehr Business- und Erste-Klasse-Flüge buchen darf sowie alle mit Beförderungen verbundenen Gehaltserhöhungen ausgesetzt werden. Die Teilnahme an Airshows wird eingeschränkt.

Die größte Boeing-Gewerkschaft IAM mit rund 33.000 Beschäftigten war am Freitag in den Streik getreten. Durch die Arbeitsniederlegung ist die Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA betroffen, wo unter anderem das Bestseller-Modell 737 und der Langstrecken-Jet 777 gebaut werden. Vor allem bei der 737 ist Boeing bereits im Verzug mit Lieferungen an viele Fluggesellschaften.

Boeing steckt nach einer Pannenserie in einer Krise und kämpft mit hohen Verlusten. Nach einem Zwischenfall im Januar, bei dem ein Rumpfteil einer so gut wie neuen Boeing-Maschine kurz nach dem Start herausriss, darf der Konzern bis auf Weiteres nicht die Produktion der 737-Reihe ausbauen.

Die Gewerkschaft hatte zuletzt 2008 gestreikt. Der Ausstand dauerte 57 Tage und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund zwei Milliarden Dollar.

Zudem zeichnet sich bereits ab, dass auch eine Einigung mit der Gewerkschaft teuer für Boeing sein wird. Die Gewerkschafts-Mitglieder lehnten vor dem Streik mit einer Mehrheit von rund 95 Prozent eine Vereinbarung ab, die eine Einkommenserhöhung von 25 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren vorsah.

Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Jahren weitgehend Nullrunden akzeptiert, während sich das Leben in der Region verteuerte.
© dpa | Abb.: Boeing | 16.09.2024 19:30

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 18.09.2024 - 12:39 Uhr
Zunächst muss der CFO seinen Senf zum Streik ab geben. Einige der genannten Sparmassnahmen scheinen aber mehr als überfällig zu sein.
Die wohl klare Ablehnung des Angebotes dürfte Ortberg zu Denken geben.
Beitrag vom 18.09.2024 - 12:19 Uhr
Mir fällt da ein Sprichwort aus meiner Kindheit ein: "Hochmut kommt vor dem Fall".
Ich denke da in erster Linie an die ersten Kommentare die das Boeing-Management nach den beiden Abstürzen der 737-8MAX losgelassen hat und was (bisher) daraus geworden ist und (auch bisher) an´s Tageslicht gekommen ist.
Beitrag vom 16.09.2024 - 23:24 Uhr
Boeing wird glaube ich in naher Zukunft Einzug in sämtliche Lehrbücher halten zum Thema Management & Führung. Leider als Negativbeispiel.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 10/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden