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Gute neun Stunden Flugzeit sind es aktuell von Almaty, der größten Stadt Kasachstans, in die britische Hauptstadt London. Zumindest dann, wenn man den Luftraum der Ukraine großzügig meidet und stattdessen weiter südlich an der Schwarzmeerküste der Türkei entlang fliegt.
Eine Strecke, die Kasachstans nationale Fluggesellschaft Air Astana nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 vor Herausforderungen stellte, kamen dadurch doch die auf der Strecke eingesetzten Airbus A321LR an ihre Grenzen.
Ab März 2022 bediente Air Astana deshalb die Strecke von Almaty nach Heathrow mit Zwischenhalt in der kasachischen Hafenstadt Aqtau. Im Sommer 2023 erwog Airline-Chef Peter Foster erstmals öffentlich, bis zu fünf A321LR mit einem zusätzlichen Rumpftank auszustatten, den Airbus für die LR-Version seines Standardrumpf-Bestsellers als Option anbietet.
Inzwischen hat Air Astana Nägel mit Köpfen gemacht, die ersten modifizierten A321LR, jetzt mit drei statt wie bisher mit zwei Rumpftanks, sind einsatzklar. Die Folge: Seit dem 4. Oktober bedienen die Kasachen die Route von Almaty nach Heathrow wieder nonstop. Für Fluggäste bringt das eine Zeitersparnis von rund 90 Minuten.
Für die Airline-Führung scheint das ein Erfolgsmodell zu sein - denn wie das Portal "Flight Global" nun berichtet, verkündete Air Astana-Boss Foster bei einer Presse-Gesprächsrunde in Almaty, die Modifikation zur Reichweitensteigerung nicht nur bei den fünf dafür eingeplanten A321LR vorzunehmen, sondern das Zusatztank-Upgrade der gesamten Teilflotte zu spendieren.
Der Umbau soll laut Foster bis Ende 2025 über die Bühne gehen – und Air Astana neben London die Tür zu weiteren Langstreckenzielen aufstoßen. Ausdrücklich schloss Foster darüber hinaus auch die sieben A321LR, die Air Astana ab 2026 im Leasing über die Air Lease Corporation erhält, in die Pläne ein.
Von Almaty nach Tokio
Als eine mögliche Route für die reichweitengesteigerten A321LR nannte Foster bereits Nonstopflüge von Almaty nach Tokio. Auch eine Direktverbindung zwischen der kasachischen Hauptstadt Astana und Bangkok in Thailand soll wohl zur Debatte stehen.
Einer ebenfalls im Raum stehenden Bestellung der von Haus aus mit noch mehr Reichweite ausgestatteten A321XLR erteilte der Air Astana-Geschäftsführer derweil eine Absage - zumindest vorerst. Es sei schließlich noch nicht klar, was dieses Flugzeug leisten könne, erklärte Foster laut "Flight Global". "Wir nehmen lieber etwas, von dem wir wissen, dass es funktioniert, als ein Risiko einzugehen."
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Airbus | 18.10.2024 15:08
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