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Russische Schiffsbesatzung schießt bei Bundeswehr-Einsatz

Airbus NH90 der Marine
Airbus NH90 der Marine, © Airbus

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ROSTOCK - Im Ostseeraum eskalieren die Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Nun wird von einem russischen Schiff aus sogar mit Signalmunition geschossen - auf einen Hubschrauber der deutschen Marine. Die Bundesregierung will den Vorfall aber nicht überbewerten.

In der Ostsee ist es zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen. Die Besatzung des russischen Schiffes habe mit Signalmunition geschossen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel.

Der Hubschrauber sei zur Aufklärung unterwegs gewesen. Zuvor hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den Vorfall am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel kurz erwähnt. Details nannte sie allerdings nicht.

Der Einsatz von Signalmunition ist eigentlich nur in Notsituationen üblich. Baerbock hatte darauf verwiesen, dass in der Ostsee immer wieder Schiffe unterwegs sind, die an der Umgehung von Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beteiligt sind.

Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums wollte sich nicht zu dem konkreten Fall äußern. Regelverstöße auf See oder im Luftraum kämen immer mal wieder vor. "Und dann geht es darum, dass die Marine oder die Luftwaffe dann entsprechend besonnen reagieren, deeskalierend wirken", sagte er auf eine Frage in der Berliner Regierungspressekonferenz.

Baerbock kündigt mehr Patrouillen an

Die Grünen-Politikerin kündigte auch an, dass die Überwachung von Pipelines und Datenkabeln in der Ostsee verstärkt werden soll. Der Schutz von kritischer Infrastruktur durch Patrouillen solle ausgebaut werden, sagte sie. Grund sei die Zunahme von hybriden Angriffen, die von Russland und seinen Unterstützern ausgingen.

Als Beispiel nannte Baerbock die Zerstörung von Kabeln, das Stören des globalen Positionsbestimmungssystems GPS sowie den Vorfall mit dem deutschen Bundeswehr-Hubschrauber und dem Tanker.

Verdacht auch gegen chinesische Schiffe

Zuletzt waren im November innerhalb kurzer Zeit Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee aufgetreten. Dabei handelte es sich um ein Kabel, das zwischen Schweden und Litauen verläuft sowie eins zwischen Finnland und Deutschland. Die Ursache dafür ist in beiden Fällen noch unklar. Die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage.

Der Fokus der Ermittler liegt auf einem chinesischen Schiff mit dem Namen "Yi Peng 3", das zum fraglichen Zeitpunkt die betroffenen Stellen der Kabel passiert haben soll. Zuvor war im vergangenen Jahr eine Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland schwer beschädigt worden.

Nach der Beschädigung der Kommunikationskabel in der Ostsee hatte zuletzt Polens Regierungschef Donald Tusk eine gemeinsame Überwachung des Meeres durch die Marine der westlichen Anrainerstaaten vorgeschlagen.

Neben Russland wird vor allem China, Nordkorea und dem Iran vorgeworfen, Staaten in Europa mit sogenannten hybriden Angriffen schwächen zu wollen. Unter diesem Oberbegriff werden Aktionen zusammengefasst, die staatliche oder nicht staatliche Akteure nutzen, um andere Länder zu schädigen, ohne dabei einen offenen Krieg zu führen. In der Regel lassen sie sich nur schwer oder gar nicht einem bestimmten Urheber zuordnen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 04.12.2024 14:36

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Beitrag vom 06.12.2024 - 09:42 Uhr
Was nützt die eigene Marine wenn sie nicht in der Lage ist eigene Infrastruktur zu schützen sondern nur für Interessen anderer in der Ostsee herum schippert? Dann ist es nur wie ein Schulhofschläger , eine Schaumschläger Marine auf Kosten von uns aber im Auftrag anderer.

Und nochmal, was fliegt der NH90 bitte unter 200m an ein russisches Schiff?
Sie wissen also mehr als andere, sie halten die Nato "für Interessen anderer" und in der Folge wahrscheinlich die Ostsee für russisches Staatsgebiet. Na dann.... Und Sie interpretieren ganz normale Beiträge als Drohung. Sehr interessantes Weltbild.
Beitrag vom 06.12.2024 - 08:21 Uhr
Was nützt die eigene Marine wenn sie nicht in der Lage ist eigene Infrastruktur zu schützen sondern nur für Interessen anderer in der Ostsee herum schippert?

Der NH90 war ja offenbar zum Schutz unserer eigenen Interessen unterwegs.

Dann ist es nur wie ein Schulhofschläger , eine Schaumschläger Marine auf Kosten von uns aber im Auftrag anderer.

Schulhofschläger und Schaumschläger enden zwar beide in "schläger", haben aber eine fast gegensätzliche Bedeutung. Der Satz macht so wie er dasteht, auch mit dem reingemixten "im Auftrag anderer" (wem denn?) überhaupt keinen Sinn.

Und nochmal, was fliegt der NH90 bitte unter 200m an ein russisches Schiff?

Woher kommt die Angabe "unter 200m"?

Wahrscheinlich war er auf dem russischen Schiff...
Beitrag vom 06.12.2024 - 07:46 Uhr
Was nützt die eigene Marine wenn sie nicht in der Lage ist eigene Infrastruktur zu schützen sondern nur für Interessen anderer in der Ostsee herum schippert?

Der NH90 war ja offenbar zum Schutz unserer eigenen Infrastruktur unterwegs.
Ein harmloser russischer Frachterkapitän hätte zudem wohl kaum mit Signalmunition auf einen patroulliernden Hubschrauber schießen lassen.

Dann ist es nur wie ein Schulhofschläger , eine Schaumschläger Marine auf Kosten von uns aber im Auftrag anderer.

Schulhofschläger und Schaumschläger enden zwar beide in "schläger", haben im Deutschen aber eine fast gegensätzliche Bedeutung. Der Satz macht so wie er dasteht, auch mit dem reingemixten "im Auftrag anderer" (wem denn?) überhaupt keinen Sinn.

Und nochmal, was fliegt der NH90 bitte unter 200m an ein russisches Schiff?

Woher kommt die Angabe "unter 200m"?

Dieser Beitrag wurde am 06.12.2024 08:32 Uhr bearbeitet.


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