Hohes Einsparpotenzial
Älter als 7 Tage
Lufthansa verbannt Berater aus den Abteilungen
FRANKFURT - Lufthansa steht unter Kostendruck. In der Verwaltung wackeln rund 400 Stellen. Die Frankfurter Konzernzentrale will 2025 nun mit deutlich weniger externen Berater auskommen - ein Vorstand verbannt Managementberater 2025 sogar komplett aus seinem Ressort. Das spart einen Millionenbetrag.
Der Lufthansa-Kern kämpft 2024 noch um die schwarze Null. Der Konzern streicht für 2025 nun Beraterbudgets drastisch zusammen.
Der Bereich "Globale Märkte und kommerzielle Steuerung Hubs" will 2025 sogar komplett ohne externe Management- und Projektexperten in seinen Abteilungen auskommen.
Ressortkonzernvorstand Dieter Vranckx, seit 1. Juli im Amt, sei über die Vielzahl der Berater in der Lufthansa-Zentrale "überrascht" gewesen, zitiert der "Spiegel" aus einem internen Rundschreiben.
Darin fordert Vranckx seine Führungskräfte auf, bestehende Mandate spätestens zum 1. Januar 2025 aufzulösen und danach keine neuen Beraterverträge mehr zu vergeben.
Aktuell gehen demnach fast alle großen Namen der Beraterbranche im Aviation Center ein und aus: Lufthansa beschäftigt laut Vranckx Berater von McKinsey, KPMG, EY, Accenture, Deloitte, Roland Berger, der Boston Consulting Group und PricewaterhouseCoopers.
Hoher zweistelliger MillionenbetragLufthansa will mit einem Turnaround-Programm das Ergebnis bis 2028 um 2,8 Milliarden Euro steigern. Der Kern um Lufthansa Airlines hinkt anderen Lufthansa-Betrieben mit einem operativen Minus von 20 Millionen Euro nach den ersten drei Quartalen 2024 deutlich hinterher.
Lufthansa hat einen Einstellungsstopp in der Verwaltung verhängt und will nach Medieninformationen im administrativen Bereich rund 400 Stellen abbauen. Die Streichung von Beraterverträgen könnte auch in anderen Vorstandsressorts Schule machen. Laut "Spiegel" sieht Lufthansa ein Einsparpotenzial in einem hohen zweistelligen Millionenbereich.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 09.12.2024 06:24
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Beitrag vom 11.12.2024 - 17:51 Uhr
Die LH-Ma werden sich sicherlich fragen, auf welche Berater verzichtet werden kann und welche doch noch gebraucht werden....
Berater sind immer auch ein Spiegelbid des Auftraggebers. Falls der Auftraggeber z. B. Bestätigunmg für seine Ideen braucht, werden sie ihn immer unterstützen müssen.
Beitrag vom 11.12.2024 - 15:38 Uhr
Die Frage ist, in wie weit der typische Berater das notwendige know how aus der Luftfahrt darauf hat. Oft ist der effizienteste Weg eben nicht der richtige Weg. Gerade die vielen Airline-typischen Themen gehen ganz sicher aus BWLer und praktisch durchführbare Ansätze oftmals weit auseinander.
Die Frage dabei ist: Was ist "der typische Berater". Da haben glaube ich viele einfach auch eine falsche Vorstellung, die sich so als Klischee festgesetzt hat. Nicht jeder Berater kommt direkt von der Uni in die Beratung. Nicht jeder Berater ist ein klassischer BWLer oder hat gar "nur" BWL studiert. Da gibt es durch die Bank die unterschiedlichsten Lebensläufe. Und selbst wenn jemand direkt von der Uni in der Beratung anfängt, finde ich es ziemlich anmaßend, dass hier so getan wird, als hätte der dann nach 5, 10, 15 oder gar mehr Jahren keinerlei Ahnung von dem Fachgebiet, wo er so lange dring gearbeitet hat. I.d.R. bleibt man ja seinem Fachgebiet auch treu und entwickelt so die Expertise eben darin. Diese jungen Berater, direkt von der Uni sind doch am Ende nicht die, die da irgendwelche Entscheidungen treffen oder Richtungen vorgeben. Genauso wenig, wie ein Pilot am Tag 1 nach seiner Flugausbildung Kapitän auf einem Flug wird, ist ein Studienabsolvent direkt die treibende/leitende KRaft in der Beratung. Diese Sichtweise hält sich natürlich gut, weil es ins Bild passt und sich gut zum polarisieren eignet. Entspricht aber schlicht nicht der Realität.
Davon habe ich auch nicht gesprochen. Der "typische" Berater hat nichts mit Alter, Abschlussnote oder Berufserfahrung zu tun. In den allermeisten Unternehmen ist der "typische" auch der richtige Berater. Ich bezweifle aber, dass alle genannten Unternehmensberatungen über genug Berater mit spezifischem Wissen verfügt haben. Logischerweise, reichen auch bei LH zum Großteil die "typischen" Berater - das meine ich überhaupt nicht abwertend, aber es gibt Bereiche/Abteilungen da sieht es anders aus...
So sinnvoll externe Berater in manchen Bereichen sind, so wenig nutzbar sind Sie in anderen Bereichen.
Dem würde ich dennoch so zustimmen.
Beitrag vom 11.12.2024 - 14:57 Uhr
Die Frage ist, in wie weit der typische Berater das notwendige know how aus der Luftfahrt darauf hat. Oft ist der effizienteste Weg eben nicht der richtige Weg. Gerade die vielen Airline-typischen Themen gehen ganz sicher aus BWLer und praktisch durchführbare Ansätze oftmals weit auseinander.
Die Frage dabei ist: Was ist "der typische Berater". Da haben glaube ich viele einfach auch eine falsche Vorstellung, die sich so als Klischee festgesetzt hat. Nicht jeder Berater kommt direkt von der Uni in die Beratung. Nicht jeder Berater ist ein klassischer BWLer oder hat gar "nur" BWL studiert. Da gibt es durch die Bank die unterschiedlichsten Lebensläufe. Und selbst wenn jemand direkt von der Uni in der Beratung anfängt, finde ich es ziemlich anmaßend, dass hier so getan wird, als hätte der dann nach 5, 10, 15 oder gar mehr Jahren keinerlei Ahnung von dem Fachgebiet, wo er so lange dring gearbeitet hat. I.d.R. bleibt man ja seinem Fachgebiet auch treu und entwickelt so die Expertise eben darin. Diese jungen Berater, direkt von der Uni sind doch am Ende nicht die, die da irgendwelche Entscheidungen treffen oder Richtungen vorgeben. Genauso wenig, wie ein Pilot am Tag 1 nach seiner Flugausbildung Kapitän auf einem Flug wird, ist ein Studienabsolvent direkt die treibende/leitende KRaft in der Beratung. Diese Sichtweise hält sich natürlich gut, weil es ins Bild passt und sich gut zum polarisieren eignet. Entspricht aber schlicht nicht der Realität.
So sinnvoll externe Berater in manchen Bereichen sind, so wenig nutzbar sind Sie in anderen Bereichen.
Dem würde ich dennoch so zustimmen.
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Berater sind immer auch ein Spiegelbid des Auftraggebers. Falls der Auftraggeber z. B. Bestätigunmg für seine Ideen braucht, werden sie ihn immer unterstützen müssen.
Die Frage dabei ist: Was ist "der typische Berater". Da haben glaube ich viele einfach auch eine falsche Vorstellung, die sich so als Klischee festgesetzt hat. Nicht jeder Berater kommt direkt von der Uni in die Beratung. Nicht jeder Berater ist ein klassischer BWLer oder hat gar "nur" BWL studiert. Da gibt es durch die Bank die unterschiedlichsten Lebensläufe. Und selbst wenn jemand direkt von der Uni in der Beratung anfängt, finde ich es ziemlich anmaßend, dass hier so getan wird, als hätte der dann nach 5, 10, 15 oder gar mehr Jahren keinerlei Ahnung von dem Fachgebiet, wo er so lange dring gearbeitet hat. I.d.R. bleibt man ja seinem Fachgebiet auch treu und entwickelt so die Expertise eben darin. Diese jungen Berater, direkt von der Uni sind doch am Ende nicht die, die da irgendwelche Entscheidungen treffen oder Richtungen vorgeben. Genauso wenig, wie ein Pilot am Tag 1 nach seiner Flugausbildung Kapitän auf einem Flug wird, ist ein Studienabsolvent direkt die treibende/leitende KRaft in der Beratung. Diese Sichtweise hält sich natürlich gut, weil es ins Bild passt und sich gut zum polarisieren eignet. Entspricht aber schlicht nicht der Realität.
Davon habe ich auch nicht gesprochen. Der "typische" Berater hat nichts mit Alter, Abschlussnote oder Berufserfahrung zu tun. In den allermeisten Unternehmen ist der "typische" auch der richtige Berater. Ich bezweifle aber, dass alle genannten Unternehmensberatungen über genug Berater mit spezifischem Wissen verfügt haben. Logischerweise, reichen auch bei LH zum Großteil die "typischen" Berater - das meine ich überhaupt nicht abwertend, aber es gibt Bereiche/Abteilungen da sieht es anders aus...
So sinnvoll externe Berater in manchen Bereichen sind, so wenig nutzbar sind Sie in anderen Bereichen.
Dem würde ich dennoch so zustimmen.
Die Frage dabei ist: Was ist "der typische Berater". Da haben glaube ich viele einfach auch eine falsche Vorstellung, die sich so als Klischee festgesetzt hat. Nicht jeder Berater kommt direkt von der Uni in die Beratung. Nicht jeder Berater ist ein klassischer BWLer oder hat gar "nur" BWL studiert. Da gibt es durch die Bank die unterschiedlichsten Lebensläufe. Und selbst wenn jemand direkt von der Uni in der Beratung anfängt, finde ich es ziemlich anmaßend, dass hier so getan wird, als hätte der dann nach 5, 10, 15 oder gar mehr Jahren keinerlei Ahnung von dem Fachgebiet, wo er so lange dring gearbeitet hat. I.d.R. bleibt man ja seinem Fachgebiet auch treu und entwickelt so die Expertise eben darin. Diese jungen Berater, direkt von der Uni sind doch am Ende nicht die, die da irgendwelche Entscheidungen treffen oder Richtungen vorgeben. Genauso wenig, wie ein Pilot am Tag 1 nach seiner Flugausbildung Kapitän auf einem Flug wird, ist ein Studienabsolvent direkt die treibende/leitende KRaft in der Beratung. Diese Sichtweise hält sich natürlich gut, weil es ins Bild passt und sich gut zum polarisieren eignet. Entspricht aber schlicht nicht der Realität.
So sinnvoll externe Berater in manchen Bereichen sind, so wenig nutzbar sind Sie in anderen Bereichen.
Dem würde ich dennoch so zustimmen.