Klima, Katar, Luftraumsperren
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Was Lufthansa jetzt von der Politik fordert

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Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Keine Nachahmer in der Welt: Lufthansa fürchtet Alleingänge der EU beim Klimaschutz - und fordert gezielte Maßnahmen zur Stärkung der europäischen Luftfahrtbranche. Ein mächtiger Konkurrent genießt nach Einschätzung des Konzerns eine Sonderbehandlung in der EU.

Das Schreiben geht nach Brüssel und nach Berlin: Der Lufthansa-Aufsichtsrat warnt in einem Brandbrief an die EU-Kommission und Bundesregierung eindringlich vor einer Schwächung der europäischen Linienluftfahrt.

"Es ist augenfällig, dass der Green Deal kein Vorbild für andere Weltregionen ist", zitiert die "FAZ" aus dem Beschluss des Gremiums. Das EU-Klimapaket nimmt die Branche ab 2025 unter anderem mit Quoten für nachhaltigen Treibstoff in die Pflicht, belastet europäische Airlines effektiv aber stärker als nicht-europäische.

Lufthansa fordert in dem Schreiben Änderungen an der Klimapolitik und einen "fairen Wettbewerbsrahmen".

Der Konzern pocht auf eine Aussetzung des Luftverkehrsabkommens CATA. Der 2021 - gegen den Widerstand von Lufthansa und Air France-KLM - zwischen der EU und Katar geschlossene Deal verhilft Qatar Airways zu nahezu uneingeschränkten Flugrechten zwischen der EU und dem Drehkreuz Doha.

Lufthansa sieht durch CATA erhebliche Wettbewerbsnachteile für europäische Airlines aufziehen. "Qatar Airways sammelt quer durch Europa Passagiere ein, um das XXL-Heimatdrehkreuz mit Umsteigepassagieren auslasten zu könnten", hatte Lufthansa bereits vergangenes Jahr gegen den Deal Front gemacht.

Katar steht in Verdacht, unzulässigen Einfluss auf EU-Abgeordnete genommen zu haben, die EU-Kommission musste 2023 Gratisflüge eines ranghohen Beamten mit der Airline erklären.

Probleme in Asien verschärfen sich

Lufthansa fordert von der Politik zudem eine "Antwort auf die Folgen der Luftraumsperren im Zuge des russischen Angriffskrieges".

Europäischen Airlines brechen zunehmend Marktanteile in Asien weg - vor allem chinesische Konkurrenten spielen Kostenvorteile durch direktere Russland-Überflüge auf Linien in die EU aktuell aus.

Lufthansa hat deswegen bereits die frühere A380-Linie Peking-Frankfurt geschlossen. "Wir werden in China nicht von der Nachfrage gebremst, sondern von ungleichen Wettbewerbsbedingungen", hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr im Oktober gesagt.

Im dritten Quartal 2024 brachen die Durchschnittserlöse in der Region Asien-Pazifik um mehr als 15 Prozent ein: Flugkonzerne aus China diktieren die Preise, Lufthansa kann - ebenso wie Air France-KLM und IAG - allein schon wegen teurer Umwege um den gesperrten russischen Luftraum herum nicht gegenhalten.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 10.12.2024 08:51

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Beitrag vom 12.12.2024 - 12:43 Uhr
Es ist doch ganz einfach, die Fluggesellschaften sollten von ihrem Hausrecht gebraucht machen und keine Politiker befördern die diesen unsäglichen Green Deal unterstützen. Sollen die eben Bahn fahren.
Dummes Gerede bleibt dummes Gerede!
Beitrag vom 11.12.2024 - 10:08 Uhr
Es ist doch ganz einfach, die Fluggesellschaften sollten von ihrem Hausrecht gebraucht machen und keine Politiker befördern die diesen unsäglichen Green Deal unterstützen. Sollen die eben Bahn fahren.
Beitrag vom 10.12.2024 - 23:50 Uhr
@EricM
Wirtschaftslobbyismus kennt aber keinerlei Moral.

Ja, das ist ja eben das Problem.
Nur der eigene Umsatz/Verdienst zählt. Und so wird die Politik von vielen Stimmen in ihre bekannt wachsweiche Rolle gedrängt.

Daher ist es die Politik in gewissen kreisen, welche den Niedergang herbeiführt.

Gehts auch etwas weniger angedeutet?
Wir reden hier über unklare Aussagen der Politik - wollten Sie sich nicht davon abheben?

Das beste Beispiel ist VW in China. Die wurden moralisch dazu gezwungen ihr Werk bei den Uiguren zu verkaufen. Aber geht es den Arbeitern jetzt besser, weil sie nicht mehr von VW bezahlt werden. Über solch eine Wirtschaftspolitik lacht sich China krumm.

Was VW aktuell in China macht, hat wenig mit "Moral" zu tun.
 https://www.deraktionaer.de/artikel/mobilitaet-oel-energie/volkswagen-massiv-unter-druck-konzern-blaest-in-china-zum-rueckzug-20371388.html
VW hat offenbar in Chiona eine massive Überkapazität aufgebaut und das wird gerade mit der Brechstange korrigiert.


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