Hohe Standortkosten
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Wissing: Fliegen darf nicht zu teuer sein

Volker Wissing
Volker Wissing, © BMDV

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BERLIN - Die Flugbranche zürnt über steigende Gebühren. Minister Wissing will die Kosten in Deutschland prüfen lassen - und betont die Bedeutung des Luftverkehrs für Wirtschaft und Verbraucher. Das scheidende Kabinett will einen deutschen Alleingang bei einer Quote für nachhaltigen Treibstoff stoppen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) hat vor zu hohen Kosten für die deutsche Luftverkehrsbranche im internationalen Vergleich gewarnt. "Dort, wo die Kosten zu hoch sind, muss man einen Weg finden, sie zu senken", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Aber da ist nicht nur der Bund in der Verantwortung, sondern auch die Länder und Betreiber."

Die Luftverkehrsbranche melde der Bundesregierung derzeit, dass der deutsche Standort im internationalen Vergleich deutlich teurer sei und fordere Entlastungen. "Das untersuchen wir gerade", sagte Wissing. "Wo wir Probleme erkennen, müssen wir sie lösen."

Wissing: Entlastende Maßnahmen beschlossen

Das scheidende Kabinett habe bereits beschlossen, die Quoten für den sogenannten Power-to-Liquid-Anteil (PtL) - ein alternativer, strombasierter Kraftstoff (SAF) - an den in Deutschland verkauften Kerosinmengen abzuschaffen und an die europäischen Vorgaben anzupassen. "Denn nationale Alleingänge dürfen unseren Standort nicht unnötig belasten. Es liegt jetzt am Parlament, hier für Rechtssicherheit zu sorgen, und Wettbewerbsnachteile zu vermeiden."

Ab dem 1. Januar 2025 gilt nach EU-Recht eine SAF-Beimischungsquote von zwei Prozent, die die Fluglinien durch den Treibstoff biogenen Ursprungs trotz hoher Preise wohl erfüllen werden. Ab 2030 steigt die Quote auf sechs Prozent, wovon dann 1,2 Prozent PtL sein sollen. Deutschland wollte schon 2026 eine nationale PtL-Quote - 0,5 Prozent - einführen.

Zudem habe die Regierung den Anstieg der Flugsicherungsgebührensätze für das kommende Jahr gedämpft. "Wir sind eine exportstarke Nation und dafür braucht man eine Anbindung über die Luftverkehre in die ganze Welt", betonte Wissing.

Deutlicher Anstieg der Flugsicherheitsgebühren ab 2025

Der Luftverkehr in Deutschland hat sich im europäischen Vergleich nur sehr langsam von der Corona-Krise erholt. Die Branche macht dafür in erster Linie die hohen staatlich veranlassten Gebühren und Steuern verantwortlich. Neben den Flugsicherungsgebühren sind das die Luftverkehrssteuer sowie die Luftsicherheitsgebühr, die für die Kontrolle der Passagiere und ihres Handgepäcks erhoben wird.

So kündigte die Deutsche Flugsicherung jüngst eine deutliche Erhöhung der Gebühren für ihre Lotsenleistungen zum Jahreswechsel an. Überflüge werden demnach für die Fluggesellschaften 27 Prozent teurer, für Starts und Landungen sind sogar 40 Prozent höhere Gebühren fällig als im laufenden Jahr.

Die bundeseigene Gesellschaft setze damit lediglich verbindliche EU-Vorgaben um, sagt DFS-Chef Arndt Schoenemann. Diese verlange in einem genau festgelegten Verfahren, die in der Corona-Zeit aufgelaufenen Mindereinnahmen in den Folgejahren wieder hereinzuholen. Pro Flugticket machten die Flugsicherungsgebühren insgesamt maximal sechs Euro aus.
© dpa, aero.de | Abb.: BMDV | 21.12.2024 07:51

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Beitrag vom 22.12.2024 - 17:52 Uhr
hmm...

- Das Deutschlandticket hat den Verkehr in Deutschland revolutioniert – davon ist Verkehrsminister Wissing überzeugt. Er würde das bundesweite Abo für Bus und Bahn gerne beibehalten.

-> dann macht die Preiserhöhung ja richtig Sinn

vielleicht hilft:
 https://bgf-ev.de/themen/schadstoffe/kerosinsteuer/

Eigentlich ging es nur darum, dass der Verkehrsminister - im Gegensatz zur Behauptung von @FRAHAM - sich nicht "nur um die "Luxus" Transportwege kümmert".
Beitrag vom 22.12.2024 - 17:01 Uhr
hmm...

- Das Deutschlandticket hat den Verkehr in Deutschland revolutioniert – davon ist Verkehrsminister Wissing überzeugt. Er würde das bundesweite Abo für Bus und Bahn gerne beibehalten.

-> dann macht die Preiserhöhung ja richtig Sinn

vielleicht hilft:
 https://bgf-ev.de/themen/schadstoffe/kerosinsteuer/
Beitrag vom 22.12.2024 - 14:41 Uhr
Wissing: Fliegen darf nicht zu teuer sein

Wie wäre es denn mit "Wissing: Bahnfahren darf nicht zu teuer sein".

Wieos sich Verkehrsminister immer nur um die "Luxus" Transportwege kümmert.

Naja, ganz so einseitig sollte man Wissing auch nicht sehen. Hier ein paar andere Erklärungen von und über ihn:

- Bundesverkehrsminister Volker Wissing fordert vom Haushaltsausschuss eine schnelle Freigabe von Mitteln zur weiteren Sanierung maroder Bahn-Strecken.

- Deswegen sei das Wichtigste die Sanierung des Bestandsnetzes.

- Akut müssten die Abgeordneten im Haushaltsausschuss gesperrte Milliardenbeträge für die Sanierung der Bahn freigeben, so Wissing.

- Verkehrsminister Volker Wissing erklärt im Interview, warum 27 Milliarden Euro für die Bahn vorn und hinten nicht reichen, wo das Finanzministerium blockiert hat und was das für die kommenden Sanierungen bedeutet.

- Das Deutschlandticket hat den Verkehr in Deutschland revolutioniert – davon ist Verkehrsminister Wissing überzeugt. Er würde das bundesweite Abo für Bus und Bahn gerne beibehalten.


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