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Der Tarifstreit zwischen Finnair und Piloten eskaliert. Die Airline warnt vor einem "möglicherweise notwendigen Personalabbau" im Cockpit.
Finnair verhandelt seit August mit der SLL über neue Verträge - Kompromisslinien zeichnen sich bisher nicht ab, eine Mediation ist krachend gescheitert. Die Piloten erhöhten zuletzt den Druck und verweigerten neben Überstunden auch Stand-by-Dienste.
Der Dauertarifstreit belastet laut Finnair zunehmend eine Wetlease-Kooperation mit dem Oneworld-Partner Qantas. Die australische Fluggesellschaft verstärkt ihre Strecken von Sydney nach Bangkok und Singapur aktuell mit zwei Airbus A330 und Crews von Finnair.
"Die Reichweite der A330 setzt nach der Schließung des russischen Luftraums deren Einsatz im Asiennetz von Finnair Grenzen", teilte Finnair mit. Die Zusammenarbeit mit Qantas habe es Finnair ermöglicht, "A330 produktiv zu nutzen und etwa 90 Piloten zu beschäftigen".
Deren Jobs stehen jetzt zur Disposition: Finnair will ab Mittwoch mit der SLL über "eine Entlassung oder Freistellung von 90 Piloten" beraten. Das entspricht rund neun Prozent des Cockpit-Personalkörpers.
"In den 101 Jahren unserer Geschichte mussten wir nie aus betrieblichen Gründen Piloten-Stellen abbauen", sagte Finnair-Personalvorständin Kaisa Aalto-Luoto. "Das ist ein harter Tag für Finnair."
Stand-by-Streik gefährdet Qantas-Auftrag
Finnair will in den Verhandlungen eine Rückkehr zur "etablierten Stand-by-Regelung" durchsetzen. "Das beeinträchtigt unsere Fähigkeit, Flüge (für Qantas, Red.) wie vertraglich vereinbart durchzuführen", kommentierte Finnair den Stand-by-Streik.
Nach finnischen Medienberichten fordern die Piloten Tariferhöhungen von etwa 20 Prozent bei 18 Monaten Laufzeit. Die Forderung setze sich aus Tabellensteigerungen und einer neu berechneten Vergütung für die gestiegenen Flugzeiten auf Asienstrecken zusammen.
© aero.de | Abb.: Finnair, Airbus | 12.02.2025 10:50
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