Flugzeugbau
Älter als 7 Tage

Airbus fasst Plan für mögliche US-Zölle

JetBlue Airways Airbus A321
JetBlue Airways Airbus A321, © Airbus

Verwandte Themen

TOULOUSE - Die US-Regierung droht der EU mit Zöllen. Airbus will in diesem Fall US-Kunden nachrangig beliefern - und Lieferslots umbuchen.

Airbus stellt sich auf mögliche US-Zölle ein. "Wir sind bereit, uns entsprechend daran anzupassen", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury dem Sender "CNBC". Die US-Regierung will Zollschritte spätestens im März beschließen, die dann auch Airbus und die US-Kunden des Konzerns treffen könnten.

Dazu zählen vor allem die Fluggesellschaften American Airlines, Delta Air Lines, Jetblue Airways und Breeze. In Trumps erster Amtszeits hatte Airbus US-Kunden laut Kreisen von Zöllen freigestellt, dieses Mal verfolgt der Hersteller offenbar eine andere Strategie.

"Wir haben enorme Nachfrage aus dem Rest der Welt", sagte Faury. "Wenn wir also erhebliche Schwierigkeiten bekommen, in die USA zu liefern, können wir (...) Lieferungen an andere Kunden vorziehen."

Faury geht nicht davon aus, dass etwaige US-Zölle Airbus überhart treffen. Die Luftfahrtindustrie sei aber ein "nordatlantisches Ökosystem" - "Zölle würden beiden Seiten wehtun".
© aero.de | 24.02.2025 06:52

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 25.02.2025 - 00:16 Uhr
Bei gegenseitigen Zöllen in gleicher Höhe wird sich Trump nach meiner Berechnung ins eigene Fleisch schneiden. Zölle fallen nämlich jeweils nur auf die importierten Anteile/Komponenten an. Der Assembly-Line in Mobile â?? Jahres-Kapazität ca. 100 A320-Familie +50 A220 â?? hat Boeing in Europa nichts entgegen zu setzen und US-Triebwerke und US-Komponenten bleiben wohl auch außen vor.

In der alten Zollaktion von 2019 fielen deshalb in den USA bei Trump laut Leeham weniger als 2 Mio US-$ Import-Zoll pro Airbus-Flieger an.

Die Auftragsbestände zeigen, welch Irrsinn den Fluggesellschaften auf beiden Kontinenten droht:
a) Airbus Auftragsbestand 12/2024 aus den USA: 930 Flugzeuge, davon 189 A220 und 81 A330/A350
b) Boeing Auftragsbestand 12/2024 für die EU: 720 Flugzeuge, davon 94 B787 und B777
Ich erlaube mir abzuschätzen, dass die Zollerträge der EU höher sein werden, als Trumpâ??s Einnahmen.

c) nachrichtlich: Boeing Auftragsbestand 12/2024 aus den USA: 1.669 Flugzeuge, davon 202 B787 und 16 B777F.
d. h. Marktanteile Auftragsbestand für die USA: Boeing 64% / Airbus 36%.

Gruß Gustl

Dieser Beitrag wurde am 25.02.2025 00:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.02.2025 - 14:47 Uhr
Von Okt 2019 bis März 2021 gab es gegenseitige Zölle auf Large Civil Aircraft:
a) Zunächst erhob Trump(!) 10% auf EU Importe in die USA; ab März 2020 dann 15%.
b) Als Reaktion gab es für Importe ex USA nach Europa 15% Zoll.
Der Hintergrund waren seit 2004 anhaltende gegenseitige Vorwürfe zu Subventionen und Dumping, die vor der WTO ausgetragen wurden.
Offizielle Quelle der EU:  https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_21_3001
Der gegenseitige Schaden führte zu einer relativ zügigen Einigung und Aussetzung(!) der Zölle bis 2026.

Meine unvollständigen Lieferstatistiken lassen vermuten, dass Airbus bereits damals Lieferungen in die USA verzögerte. �ber eine Kostenübernahme der Zölle seitens Airbus kann ich nicht berichten.
Gruß Gustl

Dieser Beitrag wurde am 24.02.2025 14:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.02.2025 - 13:06 Uhr
"Von Zöllen freigestellt..."? Wie funktioniert das denn, verzichtet der Hersteller auf einen Teil des Erlöses?

25% Zoll heisst der Hersteller muss 25% Rabatt geben um das auszugleichen. Letztes Mal hätte Boeing die Bestellungen sonst aufgesogen. Jetzt sind die aber durch die FAA Auflagen nicht dazu in der Lage.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 11/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden