Lufthansa erwartet erste A350-1000 erst 2027

FRANKFURT - Die Flottenmodernisierung bleibt für Lufthansa ein Geduldsspiel. Der Konzern rechnet von jetzt bis Ende 2026 aber mit 40 neuen Großraumflugzeugen - erste 787-9 mit Allegris-Kabine will Lufthansa nun im dritten Quartal am Frankfurter Drehkreuz einsetzen. Die A350-1000 kommt erst 2027 zu Lufthansa.

Auslieferung noch vor dem Sommer, Indiensstellung frühestens im Juli: Lufthansa kann einen Teil des Sommerflugplans noch auf neuen 787-9 abstützen.

Der Auslieferung der neuen Dreamliner steht seit Monaten eine fehlende Zulassung der neuen Allegris Business Class durch die US-Luftfahrtaufsicht FAA entgegen. Die Tests verliefen zuletzt zwar "positiv", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Dienstag in Frankfurt.

Bis zur finanalen Freigabe durch die Behörden wird Lufthansa die Dreamliner aber zunächst mit gesperrten Business-Class-Sitzen und eher auf mittellangen Linien im Netz aus Frankfurt einsetzen.

Die Allegris-Flotte wird in laut Spohr "in wenigen Tagen" durch eine zehnte A350-900 mit dem aktuellen Interkontprodukt verstärkt. Bis Ende 2026 rechnet Lufthansa mit 40 neuen Interkontflugzeugen von Airbus und Boeing. "80 Prozent, 33 Flugzeuge, gehen zu Lufthansa Airlines", sagte Spohr.

Swiss erwartet die erste A350-900 jetzt im September, Austrian Airlines kann laut Spohr bis Ende 2026 mit drei weiteren 787-9 planen.

Spohr wies auf eine weiter angespannte Liefersituation bei Airbus und Boeing hin, die Airlines weltweit wohl noch bis Ende des Jahrzehnts begleiten werde. Auch die erste Auslieferung einer A350-1000 an Lufthansa verzögert sich weiter - von 2026 auf 2027.

Lufthansa hält 25 Optionen

Lufthansa hatte den Festauftrag für das Airbus-Topmodell Ende 2024 um fünf auf 15 Flugzeuge erweitert. Über Optionen kann Lufthansa bis zu 25 weitere A350-1000 abrufen. Das Flugzeug steht auch bei Swiss hoch im Kurs.

Lufthansa überbrückt Flottenengpässe weiter durch den längeren Weiterbetrieb älterer Flugzeuge und Wetleases. Den Leasinganteil im eigenen Flugzeugpark von rund zehn Prozent will Lufthansa nicht erhöhen. "Wir bleiben bei unserer Primärstrategie, Flugzeuge im Eigentum zu haben", sagte Spohr aero.de auf einer Pressekonferenz am Dienstag.