Streit im Fighterkonsortium
Älter als 7 Tage

Dassault droht mit Austritt aus FCAS-Projekt

FCAS - neuer Kampfjet für Europa
FCAS - neuer Kampfjet für Europa, © Airbus

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PARIS - Airbus, Dassault und Indra stehen unter Zeitdruck. Die Partnerstaaten pochen auf Tempo beim neuen europäischen Kampfjet FCAS. Nun brechen in dem Projekt alte Gräben auf: Dassault beansprucht die Federführung bei FCAS für sich - der Rafale-Entwickler droht gar mit einem Austritt aus dem Programm.

Verbund aus bemannten Flugzeugen, Drohnen und Gefechtsführung: Europa will mit "FCAS" eines der technologisch fortschrittlichsten Luftverteidigungsysteme der Welt entwickeln.

Spätestens 2040 soll FCAS einsatzfähig sein, Teilsysteme könnten angesichts der Bedrohungslage sogar vorgezogen werden.

Nun wird FCAS von einem Dauerstreit zwischen den Projektpartnern eingeholt. Neben den Luftfahrtkonzernen Airbus und Dassault ist auch das spanische Rüstungsunternehmen Indra in FCAS eingebunden. Airbus soll bei FCAS die Richtung vorgeben, Dassault will sich damit nicht abfinden.

Dassault mault, Dassault droht

"Ich bin der Ansicht, dass wir die Projektleitung innehaben sollten", setzte Dassault-Chef Eric Trappier das Thema vergangene Woche auf der Paris Air Show in einem Interview mit "Bloomberg TV" wieder auf die Tagesordnung. "Wir sind die einzigen, die die Technologie beherrschen - wer sonst in Europa kann etwas wie die Rafale bauen?"

Dassault hatte bereits in der Vergangenheit Kritik an der Kompetenzverteilung im FCAS-Konsortium geäußert. Trappier drohte jetzt gar mit einem Austritt aus dem Programm, wenn sich die Zusammenarbeit nicht verbessere. Im Zweifel könnte Dassault ein neues Fighterprojekt auch "alleine" in Angriff nehmen.

Airbus ist von Dassault-Störfeuer genervt

Airbus zeigt sich von den neuen Querschüsse von Dassault irritiert. Dassault mache "alte Themen" wieder auf, sagte der Chef der Airbus-Verteidigungssparte Michael Schöllhorn "Bloomberg". Das mache die Zusammenarbeit nicht einfacher. Immerhin seien die Projektverträge "sorgfältigst" verhandelt worden.

Eine Liebeshochzeit war war das FCAS-Projektteam nie: Airbus arbeitet im Eurofighter-Programm seit Jahrzehnten eng mit Leonardo und BAE Systems zusammen, die mit GCAP an einem Gegenentwurf zu FCAS arbeiten. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte zuletzt eine Zusammenlegung der Programme in den Raum gestellt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 23.06.2025 11:28

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Beitrag vom 25.06.2025 - 09:07 Uhr
Ob Qualitätsbeurteilungen auch immer gut rüberkommen, wenn man nicht einmal den Namen des Delinquenten korrekt copy & pasten kann?
Beitrag vom 23.06.2025 - 15:06 Uhr
Da will der Schwanz mit dem Hund wedeln. Soll Airbus da eben raus gehen. Mit BAE hat man eh eine langjährige gute Partnerschaft. Die Tempest ist sowieso schon weiter fortgeschritten.
Beitrag vom 23.06.2025 - 14:33 Uhr
Dassault verhält sich stets gleich. Sie sollen kooperativ mitarbeiten und ansonsten austreten.
Grundsätzlich macht es keinen Sinn in Europa 2 Fighter-Projkete parallel zu betreiben.


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