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Air Baltic tritt Skyguide-Vorwürfen entgegen

Air Baltic Airbus A220
Air Baltic Airbus A220, © Air Baltic

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ZÜRICH - Nimmt Air Baltic bei Starts in Zürich zu viel Anlauf? Skyguide macht Air Baltic - ein Wetlease-Partner der Swiss - für Betriebsverzögerungen am Flughafen verantwortlich. Air Baltic will die Kritik der Schweizer Flugsicherung nicht stehen lassen - nur jeder achte Start beanspruche die längste Piste. 

Runway 16 ist mit 3.700 Meter die längste Piste in Zürich. In der Regel heben von der Eins-Sechs schwere Großraumflugzeuge ab.

Jedes Flugzeug, das auf der 16 startet, "beeinträchtigt die Kapazität des Flughafens Zürich", hatte das Schweizer Wirtschaftsmagazin "Bilanz" Skyguide-Betriebschef Urs Lauener zitiert. Die Kritik der Schweizer Flugsicherung gilt Air Baltic.

Der Wet-Lease-Partner von Swiss lässt auf 16 teilweise A220 zum Start anrollen - und sieht sich dafür zu Unrecht von Skyguide in den Senkel gestellt.

"Air Baltic operiert (in Zürich) hauptsächlich von der Piste 28, der Standardstartbahn des Flughafens", sagte ein Sprecher aero.de. Lediglich bei rund zwölf Prozent der Air-Baltic-Flüge für Swiss in Zürich werde von Piloten die 16 angefordert. Und dafür gebe es stets zwingende "betriebliche Gründe".

"Dazu zählen Faktoren wie Flugzeugkonfiguration und Triebwerksspezifikationen, die zu unterschiedlichen Start-Rückenwindbeschränkungen und Schubleistungsanforderungen führen", verteidigt sich Air Baltic. "Bei bestimmten Wetterbedingungen - insbesondere bei starkem Wind (...) - sind Abflüge von der Piste 28 aufgrund von Leistungseinschränkungen schlicht nicht durchführbar."

Die Airline legt Wert auf die Feststellung, ihre Piloten nicht angehalten zu haben, "die Triebwerksleistung (bei Starts) zu verringern".

Skyguide hatte mit dem Hinweis auf Air-Baltic-Startverfahren auf Kritik von Swiss reagiert. Die Schweizer Lufthansa-Tochter sieht die Flugsicherung ihrerseits in einer Bringschuld, mehr gegen Abflugverzögerungen in Zürich zu unternehmen.
© aero.de | Abb.: Flughafen Zürich | 30.06.2025 17:01

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Beitrag vom 06.07.2025 - 20:34 Uhr
Derating ist doch seit Jahrzehnten gängige Praxis bei vielen Airlines, um Wartungskosten für die Triebwerke zu sparen (je niedriger die drehen, desto größer die Wartungsintervalle). Die komplette Länge der Bahn wird ausgenutzt; im günstigen Fall kann man in MUC schonmal mit 75% N1 starten.

Daß Skyguide offenbar logistische Probleme mit ihrem Flughafen hat, kann man Air Baltic nicht anlasten; wenn es nicht verboten ist, kann die 16 natürlich genutzt werden, ohne daß sich die Airline oder die Crew dafür rechtfertigen muß. Wär ja noch schöner.

Wenn ich Air Baltic wäre, würde ich da gar keine Entschuldigungen bringen, sondern im Gegenteil gerade eine Empfehlung an die Crews herausgeben, die 16 zu benutzen. Soll doch Skyguide den Flughafen vernünftig organisieren; anderswo klappt es ja auch.

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2025 21:30 Uhr bearbeitet.


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