"The Air Current"
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Air India 171: Ermittler gehen neuer Theorie nach

AI171
AI171, © Government of India

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SEATTLE - Ermittlungen zum Absturz der 787-8 von Air India ergeben bisher keine Anhaltspunkte für Technikversagen. Ein im Boeing-Umfeld gut vernetzter Nachrichtendienst berichtet über eine neue Theorie, der aktuell nachgegangen wird. Ein erster Ermittlerbericht soll zeitnah vorliegen.

Der Unfallhergang ist bekannt: Air India 171 sackt am 12. Juni 2025 im Steigflug aus Ahmedabad durch, die Boeing 787-8 kracht in ein Wohnheim.

Im Flugzeug und im Gebäude sterben nach aktuellem Stand 260 Menschen. Internationale Ermittlerteams suchen unter Hochdruck nach einer Erklärung.

Wie der um Boeing gut vernetzte Dienst "The Air Current" unter Berufung auf Quellen schreibt, gibt es bisher keine Anhaltspunkte für Technikprobleme am Flugzeug oder den GEnx-Triebwerken - aber eine neue Theorie.

Ermittler befassen sich demnach mit zwei Zieh- und Kippschaltern direkt unterhalb der Schubhebel. Die "Engine Fuel Control Switches" - ein Schalter für jedes Triebwerk - haben nur zwei Stellungen: "RUN" und "CUTOFF". Die Stellung "CUTOFF" unterbricht die Treibstoffzufuhr ins Triebwerk.

Die Schalter werden in der Regel nur am Boden beim Anlassen und Abschalten der Triebwerke betätigt, schreibt "The Air Current".

Gegen versehentliche Betätigung sind die Switches nicht nur über den zweistufigen Bedienmechanismus gesichert. Spangen links und rechts der Schalter bilden eine zusätzliche physische Barriere.

Boeing 787 Engine Fuel Control Switches, © XSL
 
Laut der Quellen, auf die "The Air Current" seinen Bericht stützt, kann auf Basis der zwischenzeitlich ausgelesenen Flugschreiberdaten eine "unsachgemäße, unababsichtigte oder absichtsvolle" Handlung unmittelbar vor dem offenkundigen Abfall der Triebwerksleistung nicht ausgeschlossen werden.

Die Ermittlungen dürften sich noch ziehen. Indien will in Kürze aber einen ersten Faktenbericht zu Air India 171 vorlegen.
© aero.de | Abb.: DGCA, Government of India | 09.07.2025 16:01

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Beitrag vom 12.07.2025 - 11:36 Uhr
Das klingt leider nach Absicht.

Was bedeutet „Absicht“:
Der Pilot hat eine Handlung mit Intention ausgeführt (aus Versehen lassen sich die Switches nicht schalten), wobei diese Intention sowohl aus vollem Bewusstsein oder Unterbewusstsein her gesteuert werden könnte.

Dieser Beitrag wurde am 12.07.2025 11:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.07.2025 - 10:17 Uhr
Das klingt leider nach Absicht.

Nein, klingt es nicht. Aus der Beteuerung es nicht getan zu haben kann man weder auf Absicht noch auf Versehen schliessen.

Auf Absicht erst recht nicht, falls die Schalter nicht doch auch versehentlich hätten betätigt werden können - und versehentlich ist hier weit auszulegen, denn Standardmassnahmen laufen, vereinfacht ausgedrückt, neuronal unkontrollierter ab als andere, d.h. die Gefahr unbeabsichtigt auszulösen ist hier grösser. Wem ist es nicht schon passiert, irgend etwas selbst in vertrautem Umfeld falsch gemacht zu haben ohne es zu bemerken, und sich erst hinterher gewundert zu haben, dass etwas nicht stimmt?

Das soll nicht ausschliessen, dass es nicht doch Absicht gewesen sein könnte, aber ein Hinweis geschweige denn Beweis ist das keineswegs.
Beitrag vom 11.07.2025 - 23:20 Uhr
Das klingt leider nach Absicht.

Stimmt...


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