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EC135 der Bundeswehr abgestürzt

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GRIMMA - Die verstörende Entdeckung machen Paddler auf der Mulde in Sachsen: Mitten im Fluss liegen Trümmerteile. Wie ein Wal aus Blech ragt ein dunkles Ungetüm halb aus dem Wasser, so zeigen es Bilder vom Fundort.

Die Feuerwehr des sächsischen Landkreises südöstlich von Leipzig ist schnell vor Ort und bestätigt: Es handelt sich um einen Hubschrauber. Wenig später teilt das Bundesverteidigungsministerium offiziell mit, dass ein EC135 im Flugbetrieb der Bundeswehr auf einem Übungsflug abgestürzt sei.

Am Abend herrscht dann traurige Gewissheit: Mindestens zwei Besatzungsmitglieder sind ums Leben gekommen, wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach einem Besuch an der Unglücksstelle erklärte. Ein weiteres Besatzungsmitglied werde noch vermisst, nach ihm werde gesucht.

Die Besatzung gehörte laut Pistorius zum Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf auf der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Holger Neumann, Inspekteur der Luftwaffe, sprach von einem schwarzen Tag für die Luftwaffe. Die sehr erfahrene Besatzung sei um 9.00 Uhr zu einem Trainingsflug gestartet, um 11.30 Uhr sei der Hubschrauber als vermisst gemeldet worden.

Sicherheitsbereich und Flugverbotszone

Die Absturzstelle im Ortsteil Bahren der Stadt Grimma wird am Mittag rasch zum militärischen Sicherheitsbereich erklärt und weiträumig abgesperrt. Durch den ländlichen Ort fahren Polizei und die örtliche Feuerwehr auf - auf einem Fahrzeug ist auch ein Schlauchboot zu sehen.

Die Bundeswehr kommt ebenfalls mit etlichen Fahrzeugen, darunter auch Sanitäter. Pistorius spricht am Abend von rund 200 Einsatzkräften.

Journalisten kommen an die Fundstelle nicht mehr heran. Der Ort wird im Umkreis von zwei nautischen Meilen - das sind rund 3,7 Kilometer - auch zur Flugverbotszone erklärt, so dass keine Drohnen fliegen dürfen. Feuerwehr, Polizei und die Stadt Grimma verweisen bei Anfragen alle auf das Bundesverteidigungsministerium, das bei Zwischenfällen mit Militärangehörigen zuständig ist.

Bundeswehr-Hubschrauber in der Mulde, © XSL
 
Das Ministerium sondiert in den ersten Stunden erst einmal die Lage. Kräfte der Bundeswehr seien vor Ort, um Rettungs- oder Ermittlungstätigkeiten aufzunehmen, sagt eine Sprecherin.

Große Mengen Kerosin

Klar ist nach Angaben eines Feuerwehrsprechers, dass der Helikopter am Dienstagvormittag von den Schirmen der Flugüberwachung verschwunden ist. Gegen Mittag meldeten dann die Paddler die Trümmerteile und lösten den Rettungseinsatz aus.

Vor Ort seien große Mengen Kerosin ausgetreten, das Wrack liege mittig im Fluss und sei schwer zugänglich, sagt der Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Vor Ort seien die Einsatzkräfte damit beschäftigt, das Kerosin aufzufangen.
© dpa, aero.de | 29.07.2025 14:12

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Beitrag vom 30.07.2025 - 22:12 Uhr
@Tagesprophet,

das war wohl ein VFR-Flug - typischerweise ohne Flugplan.
Falls sich der Pilot bei Info nicht angemeldet hat, wird er überhaupt nicht "beobachtet".
Dann merkt man u. U. erst am Zielort, dass ein Luftfahrzeug fehlt.
Manche Luftfahrzeuge haben, einen Sender, der sich nach Abstürzen aktiviert. Im Wasser kann der aber auch nicht viel ausrichten.

Danke für die Anmerkung! An die Möglichkeit, dass das Militär auch nicht überwachte Flüge durchführen könnte, hatte ich überhaupt nicht gedacht.
Beitrag vom 30.07.2025 - 13:57 Uhr
Wenn es sich um einen Hubschrauber des HSG 64 handelte, ist es ja kein EC135, sondern ein H 145 oder eine CH53!
Und wenn es ein EC135 war, gehört der nicht dem HSG 64 an sondern den Heeresfliegern!?

Das war kein BW eigener Hubschrauber sondern ein angemieteter
Beitrag vom 30.07.2025 - 10:56 Uhr

Bezüglich des Bildes: Kann jemand erkennen, was da überhaupt über Wasser zu sehen ist?
Ich hätte jetzt vermutet, dass man den Front-Teil der Unterseite des abgestürzten Hubschraubers sieht, die Maschine also auf dem Kopf liegt.

Für mich sieht es eher nach dem Heck mit fehlender Heckklappe aus. Das Landegestell ist extrem verdreht.


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