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Beitrag vom 30.09.2025 - 11:54 Uhr
Ich plane nächstes Jahr von JFK nach FRA oder besser NUE zu fliegen.
Was für mich schwer begreiflich ist:
JFK - FRA kostet 411$
JFK - FRA - NUE kostet 377$
Wohlgemerkt jeweils mit LH401 Economy ab JFK und der Flug nach NUE ist tatsächlich ein Flug(LH140) und Zwischenstopp in FRA grad mal 1h40m.
Das bei so einer Preisgestaltung die innerdeutschen Strecke keine Cashcows sein können dürfte klar sein.
Ja, das gleiche Thema haben wir hier
https://www.aero.de/forum/Kommentare-zu-aktuellen-Nachrichten/2/Lufthansa-droht-mit-weiteren-Streckenstreichungen/
(Meine Frage in Post #2, die Antwort von Christian159 in Post #3)
vor ein paar Tagen diskutiert.
Wenn sich ein zusätzlicher Flug negativ auf den Gesamtpreis auswirkt, ist das eine Mischkalkulation, bei der die LH zusätzliche Kosten durch den Zubringer akzeptiert, um den Langstreckenflug aufzufüllen.
Sobald man aber so (misch-)kalkuliert, kann man eine beliebig gute oder schlechte Rentabilität der innerdeutschen Zubringerstrecken vorrechnen.
Real sind sie nur noch im Gesamtkontext als Zubringer inklusive des Langstreckenflugs bewertbar.
Beitrag vom 30.09.2025 - 11:22 Uhr
Ich plane nächstes Jahr von JFK nach FRA oder besser NUE zu fliegen.
Was für mich schwer begreiflich ist:
JFK - FRA kostet 411$
JFK - FRA - NUE kostet 377$
Wohlgemerkt jeweils mit LH401 Economy ab JFK und der Flug nach NUE ist tatsächlich ein Flug(LH140) und Zwischenstopp in FRA grad mal 1h40m.
Das bei so einer Preisgestaltung die innerdeutschen Strecke keine Cashcows sein können dürfte klar sein.
Beitrag vom 30.09.2025 - 10:47 Uhr
Erst einmal ist den betroffenen Kollegen alles Gute in dieser für sie sicher persönlich nicht einfachen Zeit zu wünschen.
Dieses ständige Lamentieren des LH-Konzern über den innerdeutschen Luftverkehr hängt mir langsam auch zu den Ohren heraus. Man kann es eigentlich immer nur wiederholen: die mangelnde Nachfrage hängt ganz sicher nur zu einem Teil an den Steuern.
Ja, früher im Sinne von bis ungefähr Jahrtausendwende gab es ein dichtes Netz an hochpreisigen innerdeutschen Verbindungen mit kleinen Regionalfliegern. Diese wurden dann nach und nach bis Corona und eigentlich noch nicht einmal das durch Billigflieger wie HLX und Germanwings mit Flugzeugen der Größenordnung B737, A319 und sogar temporär Fokker 100 ersetzt. Die Sitze wurden mit Privatreisenden über den Preis aufgefüllt, der Geschäftsreiseverkehr blieb.
Dank (klingt komisch, ist aber so) Corona ist die Nutzung von Videokonferenzen Standard geworden und heuten ist selbst bei Geschäftsreisenden keine Preisbereitschaft für ein paar hundert Euro da, um für eine Besprechung einmal von Augsburg nach Köln oder Leipzig nach Düsseldorf zu fliegen. Ausschließlich mit den billigen Tickets im Privatreiseverkehr lassen sich solche Verbindungen mit B737 und A320 aber auch nicht finanzieren. Das funktioniert nur auf Rennstrecken wie NRW-Berlin, wo immer noch eine hohe Nachfrage da ist.
Dazu kommt, dass die Bahn trotz der allgegenwärtigen Unzuverlässigkeit gerade auch in Richtung Leipzig/Dresden einfach deutlich besser und schneller geworden ist, außer vielleicht für Dresden-NRW und da fliegt die Eurowings ja sogar noch.
Also so leid es mir für den Lufthansa-Konzern tut: es gibt vielleicht einfach auch nicht mehr genügend (zahlungskräftige) Nachfrage für einen innerdeutschen Luftverkehr.
Jeden Euro Steuersenkung an einer Stelle muss man an anderer Stelle refinanzieren. Die Politiker in Berlin sind auch nicht alle dumm, müssen Verantwortung für dieses Land übernehmen und selbst mit Sondervermögen kann man den Euro nur einmal ausgeben - warum sollte man es dann ausgerechnet an einer Stelle tun, wo es wegen mangelnder Nachfrage fast keinen Effekt hat und es auch für den größten Teil der Wähler völlig irrelevant ist?
Dieses ständige Anprangern der Politik in allen möglichen Medien für eigene Probleme (keine Nachfrage mehr im bisherigen Geschäftsmodell) wird zunehmend zum Problem für unser Land.
Wo ich dem LH-Konzern recht gebe ist das Problem des interkontinentalen Wettbewerbs zu ungleichen Rahmenbedingungen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
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Was für mich schwer begreiflich ist:
JFK - FRA kostet 411$
JFK - FRA - NUE kostet 377$
Wohlgemerkt jeweils mit LH401 Economy ab JFK und der Flug nach NUE ist tatsächlich ein Flug(LH140) und Zwischenstopp in FRA grad mal 1h40m.
Das bei so einer Preisgestaltung die innerdeutschen Strecke keine Cashcows sein können dürfte klar sein.
Ja, das gleiche Thema haben wir hier
(Meine Frage in Post #2, die Antwort von Christian159 in Post #3)
vor ein paar Tagen diskutiert.
Wenn sich ein zusätzlicher Flug negativ auf den Gesamtpreis auswirkt, ist das eine Mischkalkulation, bei der die LH zusätzliche Kosten durch den Zubringer akzeptiert, um den Langstreckenflug aufzufüllen.
Sobald man aber so (misch-)kalkuliert, kann man eine beliebig gute oder schlechte Rentabilität der innerdeutschen Zubringerstrecken vorrechnen.
Real sind sie nur noch im Gesamtkontext als Zubringer inklusive des Langstreckenflugs bewertbar.
Was für mich schwer begreiflich ist:
JFK - FRA kostet 411$
JFK - FRA - NUE kostet 377$
Wohlgemerkt jeweils mit LH401 Economy ab JFK und der Flug nach NUE ist tatsächlich ein Flug(LH140) und Zwischenstopp in FRA grad mal 1h40m.
Das bei so einer Preisgestaltung die innerdeutschen Strecke keine Cashcows sein können dürfte klar sein.
Dieses ständige Lamentieren des LH-Konzern über den innerdeutschen Luftverkehr hängt mir langsam auch zu den Ohren heraus. Man kann es eigentlich immer nur wiederholen: die mangelnde Nachfrage hängt ganz sicher nur zu einem Teil an den Steuern.
Ja, früher im Sinne von bis ungefähr Jahrtausendwende gab es ein dichtes Netz an hochpreisigen innerdeutschen Verbindungen mit kleinen Regionalfliegern. Diese wurden dann nach und nach bis Corona und eigentlich noch nicht einmal das durch Billigflieger wie HLX und Germanwings mit Flugzeugen der Größenordnung B737, A319 und sogar temporär Fokker 100 ersetzt. Die Sitze wurden mit Privatreisenden über den Preis aufgefüllt, der Geschäftsreiseverkehr blieb.
Dank (klingt komisch, ist aber so) Corona ist die Nutzung von Videokonferenzen Standard geworden und heuten ist selbst bei Geschäftsreisenden keine Preisbereitschaft für ein paar hundert Euro da, um für eine Besprechung einmal von Augsburg nach Köln oder Leipzig nach Düsseldorf zu fliegen. Ausschließlich mit den billigen Tickets im Privatreiseverkehr lassen sich solche Verbindungen mit B737 und A320 aber auch nicht finanzieren. Das funktioniert nur auf Rennstrecken wie NRW-Berlin, wo immer noch eine hohe Nachfrage da ist.
Dazu kommt, dass die Bahn trotz der allgegenwärtigen Unzuverlässigkeit gerade auch in Richtung Leipzig/Dresden einfach deutlich besser und schneller geworden ist, außer vielleicht für Dresden-NRW und da fliegt die Eurowings ja sogar noch.
Also so leid es mir für den Lufthansa-Konzern tut: es gibt vielleicht einfach auch nicht mehr genügend (zahlungskräftige) Nachfrage für einen innerdeutschen Luftverkehr.
Jeden Euro Steuersenkung an einer Stelle muss man an anderer Stelle refinanzieren. Die Politiker in Berlin sind auch nicht alle dumm, müssen Verantwortung für dieses Land übernehmen und selbst mit Sondervermögen kann man den Euro nur einmal ausgeben - warum sollte man es dann ausgerechnet an einer Stelle tun, wo es wegen mangelnder Nachfrage fast keinen Effekt hat und es auch für den größten Teil der Wähler völlig irrelevant ist?
Dieses ständige Anprangern der Politik in allen möglichen Medien für eigene Probleme (keine Nachfrage mehr im bisherigen Geschäftsmodell) wird zunehmend zum Problem für unser Land.
Wo ich dem LH-Konzern recht gebe ist das Problem des interkontinentalen Wettbewerbs zu ungleichen Rahmenbedingungen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.