TEN-V-Netz
Vor 2 Tagen

EU will mehr Verkehr auf die Schiene lenken

Ferrovie dello Stato
Ferrovie dello Stato, © Ferrovie dello Stato

Verwandte Themen

BRÜSSEL - Von Berlin nach Kopenhagen in nur vier Stunden: Die EU will ultraschnelle Zugreisen zwischen Metropolen ermöglichen. Neue Schnellzugverbindungen von Stadtzentrum zu Stadtzentrum sollen kürzere Flugstrecken überflüssig machen. Nur spielen die Bahnunternehmen mit?

Die Reisezeiten bei Zugfahrten zwischen europäischen Metropolen sollen nach dem Willen der EU-Kommission bis spätestens 2040 drastisch sinken.

Ein in Brüssel vorgestellter Aktionsplan für Hochgeschwindigkeitszüge sieht vor, zentrale Knotenpunkte mit Geschwindigkeiten von 200 km/h und mehr zu verbinden. So sollen Reisende künftig beispielsweise in vier statt sieben Stunden von Berlin nach Kopenhagen oder in sechs statt neuneinhalb Stunden von München nach Rom fahren können.

Eine Fahrt von Berlin nach Wien via Prag könnte statt mehr als acht nur noch viereinhalb Stunden dauern.

"Die Verbesserung der Reisezeiten zwischen den Hauptstädten Europas ist ein greifbares und pragmatisches Ergebnis unseres Willens, Europa geeinter und effizienter zu machen", sagte der zuständige Kommissionsvizepräsident Raffaele Fitto. Das Projekt werde die Bürgerinnen und Bürger näher zusammenbringen und Geschäftsreisen erleichtern.

Erklärtes Ziel es demnach auch, den Zug zu einer noch attraktiveren Alternative zu Kurzstreckenflügen zu machen.

Dreistelliger Milliardenbetrag nötig

Um Bahnunternehmen zur Umsetzung der Pläne zu bewegen, will die EU-Kommission noch bestehende Hindernisse im grenzüberschreitenden Bahnverkehr abbauen und eine neue Finanzierungsstrategie entwickeln. Zudem sollen etwa die Rahmenbedingungen für Bahnindustrie und Betreiber verbessert sowie Forschung und Innovation gefördert werden.

Die Kosten für die Fertigstellung des sogenannten TEN-V-Hochgeschwindigkeitsnetzes werden nach Angaben der Kommission bis 2040 auf rund 345 Milliarden Euro geschätzt. Wenn noch höhere Zuggeschwindigkeiten von deutlich mehr als 250 km/h angepeilt werden, könnten bis 2050 sogar bis zu 546 Milliarden Euro benötigt werden.

Insbesondere der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes werde private Investitionen sowie Kredite und Garantien von Finanzinstitutionen wie der Europäischen Investitionsbank (EIB) und nationalen Förderinstitutionen erfordern, teilte die EU-Kommission zum Thema Finanzierung mit. EU-Gelder könnten helfen, andere Mittel zu mobilisieren.

Kritische 4-Stunden-Schwelle

Schnellere Zugverbindungen spielen bei Wahl des Reisemittels eine wichtige Rolle. Eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hat ergeben, dass Passagiere bei Strecken von mehr als 400 Kilometer zum Flugzeug tendieren, wenn die Bahn länger als vier Stunden braucht.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ferrovie | 05.11.2025 11:41

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 06.11.2025 - 17:57 Uhr
>
Die langfristig bessere Investition wäre das elektrische Fliegen auf Strecken bis 1000 km möglich zu machen bevor auch das die Chinesen erledigen.

Gut gebrüllt- Löwe. "Machen wir es doch einfach mal möglich" Einfach mal!

Ich schlage vor, Sie fangen an und entwickeln ein System mit den von Ihnen geforderten Leistungsdaten - 1.000 km mit wie vielen PAX? Sagen wir mal zum Anfang 100? Oder erstmal nur 50? Oder Träumern Sie sich dass doch einfach herbei.

Realistisch sehe ich vielleicht 20 - 30 PAX und 100 km in 20 Jahren und viel mehr ist nicht drin. Denken Sie in 20 Jahren doch einfach mal an diese Aussage von mir und ihren Vorstellungen. Lilium, Hyperoop, Cargolifter usw. wurden auch einfach mal so gemacht. Oder die Pkw mit Turbinen - noch besser die mit Atomkraft.

Da ist einfach die Physik davor, oder der (unerschwingliche) Preis, Stichwort Stelzenzug.
Beitrag vom 06.11.2025 - 08:54 Uhr
Abgesehen von ein paar Nischen halte ich dies auch für vollkommen unrealistisch, vor allem im genannten Zeitrahmen. Zumal bereits heute die Preise für grenzenloses Reisen mit der Bahn oftmals um ein vielfaches höher liegen. Dagegen stehen die Milliardenaufwendungen und baulichen Umwelteinflüsse in keinem Verhältnis.

Man sollte sich besser darauf fokussieren die Leute in urbanen Räumen auf der Kurzstrecke aus den Autos zu holen. Dort kann die Bahn ihre Stärken viel besser ausspielen.
Beitrag vom 06.11.2025 - 07:28 Uhr
Schöne aber teure und am Ende ziemlich unflexible Idee.
Die langfristig bessere Investition wäre das elektrische Fliegen auf Strecken bis 1000 km möglich zu machen bevor auch das die Chinesen erledigen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

aero.ukWe spread our wings to the UK. Visit aero.uk for British aviation news from our editors.

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 11/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden