Gegenwind für Enders
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Bayern will EADS-Hauptsitz in München halten

Tom Enders
EADS-Vorstandschef Tom Enders, © Airbus S.A.S.

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MÜNCHEN - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will einen Abzug der deutschen Unternehmenszentrale des Airbus-Mutterkonzerns EADS aus München mit allen Mitteln verhindern. Seehofer drohte am Dienstag mit einem Veto der CSU gegen die geplante Übernahme eines EADS-Anteils durch den Bund. "Eines machen wir nicht: Teile zu übernehmen und gleichzeitig Führung abzugeben", sagte Seehofer am Rand der Landtagssitzung in München.

"Das wäre ein ganz knallharter Punkt für uns als CSU in Berlin. Ein sehr knallharter Punkt." Seehofer glaubt, dass dieses Druckmittel genügt, um EADS-Chef Tom Enders zum Umdenken zu bewegen: "Ich glaube, wir werden das erreichen."

Der Autokonzern Daimler will seinen Anteil an EADS reduzieren, übernommen werden sollen die Aktien von der staatlichen KfW-Bank. "Wir hätten dem auch zugestimmt, aber dann wäre das obsolet", sagte Seehofer. "Dann ist's aus, so haben wir nicht gewettet." Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei von der ersten Minute an "in die Sache mit eingebunden", sagte Seehofer.

Der deutsch-französische EADS-Konzern hat bisher zwei Konzernsitze: einen in Paris und einen in München. Vorstandschef Enders will die Münchner Zentrale auflösen und die Konzernspitze ins südfranzösische Toulouse umziehen lassen. Das ist ein Politikum, weil damit der deutsche Einfluss auf EADS schwinden würde. Seehofer will auch persönlich Enders sprechen - nach Angaben Seehofers ein ehemaliges CSU-Mitglied.

Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) kritisierte EADS in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" scharf. Auf die Frage, ob er sich von EADS hintergangen fühle, sagte der Minister: "Das kann man so sagen; ich finde mich in keiner Weise angemessen informiert."
© dpa-AFX | Abb.: EADS | 14.02.2012 16:07

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Beitrag vom 15.02.2012 - 09:55 Uhr
Das ist doch mal wieder nur Getöse für das Schaufenster. Der französischen Seite ist es doch völlig wurscht ob der Daimler-Anteil vom Bund übernommen wird oder nicht. Im Gegenteil, wenn der Anteil in deutscher Hand sinkt und verstreut wird steigt automatisch der franz. Staatseinfluss.

Ich bin froh über jeden Arbeitsplatz der in Deutschland verbleibt. Andererseits hat der staatliche Einfluss der Gründungsländer Frankreich, Deutschland und Spanien über viele Jahrzehnte ein vernünftiges wirtschaften bei Airbus massiv verhindert. Da hat sich in den letzten 10 Jahren doch viel verbessert. Meist erst unter dem Druck der Verhältnisse.

Unnütze, kostspielige und doppelte Führungsstrukturen nützen letztendlich niemanden. Konzernsitze in Deutschland und Frankreich und dazu noch die Holding in Holland ist wirklich etwas viel. Bleibt nur zu hoffen das es sich wirklich nur auf die Führungsstrukturen beschränkt und nicht auf weitere Bereiche.
Beitrag vom 14.02.2012 - 19:47 Uhr
Recht hat er...


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