Flug BA762
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Ermittler: Fan Doors nach Wartung nicht verschlossen

Offene Schnappverschlüsse an einem Vergleichstriebwerk
Offene Schnappverschlüsse an einem Vergleichstriebwerk, © AAIB

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LONDON - Der am 24. Mai am Flughafen London Heathrow notgelandete Airbus A319 von British Airways startete mit nicht verriegelten Fan Cowl Doors. An beiden V2500-Triebwerken seien die Schnappverschlüsse der Fanverkleidung nach Wartungsarbeiten nicht verriegelt worden, schreiben die Ermittler der britischen Untersuchungsbehörde AAIB in ihrem Eröffnungsbericht (AAIB Bulletin S3/2013). Die offenen Verschlüsse seien auch der Crew beim Walk-Around Check nicht aufgefallen.

Nach dem Start rissen an beiden Triebwerken Teile der Verkleidung ab. "Am rechten Antrieb wurde dabei eine Treibstoffzuleitung perforiert und der Rumpf des Flugzeugs beschädigt", stellt das AAIB fest. "Das linke Triebwerk lief den gesamten Flug über normal weiter."

Im Anflug auf Heathrow habe sich am rechten Antrieb ein Feuer entwickelt, weshalb die Piloten dieses Triebwerk noch vor der Landung abgeschaltet hätten. Nach der Feuermeldung habe die Crew eine "MAYDAY"-Luftnotlage für den Flug BA762 erklärt. Das Flugzeug landete mit seinen 75 Passagieren und fünf Mitgliedern der Besatzung schließlich sicher auf der Bahn 27R in Heathrow.

Bei der Landung sei ein Reifen des rechten Hauptfahrwerks geplatzt, schreibt das AAIB in seinem Bericht. Am Fahrwerk seien ferner Schäden festgestellt worden, die auf herumfliegende Teile der Triebwerksverkleidung zurückzuführen seien.

An der A319 seien in der Nacht vor dem Morgenflug nach Oslo regelmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt worden. Offen stehende Riegel seien schwer erkennbar, da sich die Verschlüsse an der Unterseite der Triebwerke befänden, schreibt das AAIB. Allerdings seien die Triebwerke so konstruiert, dass bei nicht verriegelten Fan Doors ein sichtbarer Spalt zur Triebwerkszelle entstehe.

Unverriegelte Fan Doors führten bei V2500-Triebwerken dennoch schon öfter zu Problemen. Das AAIB nahm den Vorfall vom 24. Mai daher zum Anlass, erneut auf die Bedeutung einer visuellen Überprüfung der Verschlüsse vor jedem Start hinzuweisen.

"Wir loben ausdrücklich die Professionalität der Piloten bei der Landung und die der Kabinencrew bei der Evakuierung des Flugzeugs", reagierte British Airways-Chef Keith Williams auf das Bulletin des AAIB. Die Airline habe bereits "erste Maßnahmen" ergriffen, um sicherzustellen, dass sich ein derartiger Vorfall nicht wiederhole.
© aero.de | Abb.: AAIB | 03.06.2013 11:32

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Beitrag vom 04.06.2013 - 21:59 Uhr

Mal kurz was das Verfahren dazu sagt (ist in der EASA so festgehalten):
-An redundanten Systemen müssen zwei verschiedene Personen arbeiten. Ist das nicht möglich, ist durch einen anderen B1 eine Doppelkontrolle durchzuführen.

die Fan Cowls sind nun aber keinen redundanten Systeme...


- Zu guter letzt ist von dem Ramp Agent, welcher den start up bzw push back durchführt zu überprüfen, das alle Klappen und Türen geschlossen sind.

Die Türen sicher, aber Wartungsluken? Die Fan Cowls waren optisch geschlossen aber nicht verriegelt.

Auch beim Airbus, werden Wartungsklappen nicht im Cockpit angezeigt. Ausnahme bei Boeing wie auch Airbus, sind die Klappen zum E&E Compartment.

Die Türen zum E+E Compartment sind keine Wartungsklappen sondern Türen die in die Druckkabine hineinführen und daher wie jede anderer dieser Art auch überwacht. Ob Airbus oder Boeing ist dabei egal. Alle anderen Luken sind in der Regel nicht überwacht.

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Beitrag vom 04.06.2013 - 19:06 Uhr
Vllt übersehe ich was, aber warum nicht diese Hebel einfach in einer Signalfarbe lackieren? Oder so ein rotes Fähnchen dranhängen, wie das bei Lufteinlässen o.ä. gemacht wird?
Beitrag vom 03.06.2013 - 14:48 Uhr
Bin selber kein Pilot, aber folgende zwei Aussagen passen doch nicht zusammen?!

"Allerdings seien die Triebwerke so konstruiert, dass bei nicht verriegelten Fan Doors ein sichtbarer Spalt zur Triebwerkszelle entstehe."

Und trotzdem wird die Professionalität des Piloten gelobt?! Hätte dieser "sichtbare" Spalt einem "professionellen" Piloten beim Walk-Around-Check nicht auffallen müssen?

Und zweite Frage: Gibt es an den Triebwerken keine Sensoren, die eine nicht veriegelte Verkleidung registrieren und ins Cockpit melden?


Mal kurz was das Verfahren dazu sagt (ist in der EASA so festgehalten):
-An redundanten Systemen müssen zwei verschiedene Personen arbeiten. Ist das nicht möglich, ist durch einen anderen B1 eine Doppelkontrolle durchzuführen.
(Hintergrund: es ist möglich, wenn nur ein Mechaniker an beiden Triebwerken arbeitet, er einen Fehler wiederholt .)

-Nachdem schließen von Wartungsklappen ist eine Doppelkontrolle durchzuführen und zu dokumentieren .

-Vor dem Abflug ist ein preflight Check durch einen Mechaniker durchzuführen und zu bestätigen.

-Die Besatzung hat vor jedem Flug einen outside Check durchzuführen.

- Zu guter letzt ist von dem Ramp Agent, welcher den start up bzw push back durchführt zu überprüfen, das alle Klappen und Türen geschlossen sind.

Ich vermute hier hat sich, durch einschleichen von Routine, der eine auf den anderen verlassen.

Die Latche sollten eine roter Farbe haben. Laut Aviation Herald, gibt es sogar ein Bild welches, die nicht verriegelten Cowl s, kurz vordem Abflug zeigt.

Auch beim Airbus, werden Wartungsklappen nicht im Cockpit angezeigt. Ausnahme bei Boeing wie auch Airbus, sind die Klappen zum E&E Compartment.

Dieser Beitrag wurde am 03.06.2013 14:54 Uhr bearbeitet.


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