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Warnstreik in Düsseldorf zunächst ohne große Auswirkungen

Flughafen Düsseldorf in der Dämmerung
Flughafen Düsseldorf in der Dämmerung, © Andreas Wiese, Flughafen Düsseldorf

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DÜSSELDORF - An einem Warnstreik des Bodenpersonals am Flughafen Düsseldorf haben sich laut Verdi am Morgen rund 120 Beschäftigte beteiligt. Die Flüge der ersten Betriebsstunde verliefen laut Flughafen aber ohne Verzögerung. "Wir rechnen im Laufe des Tages mit deutlichen Auswirkungen", sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen in Düsseldorf.

Um 4.00 Uhr legten 120 Mitarbeiter der Dienstleistungsfirma Aviapartner, die für mehrere Fluggesellschaften die Abfertigung der Passagiere übernimmt, die Arbeit nieder. Im Laufe des Tages könnten laut Flughafen bis zu 100 Flüge von Air Berlin und weiteren Airlines betroffen sein. Nicht alle Fluggesellschaften arbeiten mit Aviapartner zusammen.

Mit dem Warnstreik will Verdi nach eigenen Angaben Druck auf die seit mehr als einem Jahr laufenden Tarifverhandlungen mit dem belgischen Unternehmen machen. Die Gewerkschaft will erstmals einen Mantel- und Gehaltstarifvertrag mit Aviapartner abschließen.
© dpa | 13.02.2014 07:55

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Beitrag vom 14.02.2014 - 17:47 Uhr
was sollen wir denn sonst tun?

wir verhandeln seit einem jahr und nichts tut sich! aviapartner lässt gesprächstermine zu verhandlungen einfach platzen.

in einer stunde entlade ich eine a321 von/nach pmi mit je 200 teilen. das sind (bei ~20kg/koffer) vier tonnen ent- und vier tonnen zuladung, also acht tonnen! in einer Stunde! bei +30° oder -20°. für 8,38€ brutto!

und wenn die paxe sich beschweren, dass ihr flug gestrichen oder verspätet wird wegen diesem streik, mit anderen worten also allen ernstes erwarten, dass ich diese arbeit zu diesem lohn auch noch klaglos und unverzüglich ausführen soll, dann stimmt bei den was nicht.

und wo die versäumnisse von verdi liegen, würde ich echt gerne wissen.


Sehr geehrter Herr Vibration
Wie ich in meinem Kommentar geschrieben habe, schätze ich Ihre Arbeit und die soll auch fair entlohnt werden. Meiner Meinung nach hat Verdi viel zu lange zugelassen, das solche Arbeitsverträge abgeschlossen werden.
Beitrag vom 13.02.2014 - 20:36 Uhr
Der "Typ" denkt ganz sicher nicht nur für seine Nation. Ich finde es höchst pervers und abstoßend, dass die Kollegen in Nahost und Asien noch weniger bekommen. Und ich habe größtes Mitleid mit den. Gerade, weil ich weiß, wie hart diese Arbeit ist. Wer damit aber kein Mitleid hat, ist der Pax mit 399€-return-Ticket nach Bangkok. Oder - noch schlimmer - er weiß es und reagiert mit Schulterzucken und "Sei froh, dass du überhaupt 8,38 bekommst, die da drüben machens für n'Euro!"

Und auf keinen Fall rechtfertigt eine Unverschämtheit in Asien (1€/h) andere höhere oder mindere Unverschämtheiten in EU/USA etc.

Und mit ein wenig Empathie und der Frage, was hielte ich, wäre ich in seiner Haut, für angemessenen Stundenlohn, würde sich für die meisten die Frage, ob der Streik angemessen ist, schnell erledigen.
Beitrag vom 13.02.2014 - 17:37 Uhr
Chinesische Arbeits- und Lohnverhältnisse ohne Einbeziehung der dortigen sozialen Bedingungen den deutschen Verhältnissen gegenüber zu stellen spricht auch nicht grade für eine sachliche Diskussion. Wobei ich nicht damit sagen will, dass die dortigen Verhältnisse gut sind.

Mag sein, der Typ denkt aber sicher nur für seine eigene Nation - ohne Mitleid an den anderen. Sorry, ist aber so. Genauso mit WM in Doha, deren Arbeit zahlreiche Inder gekostet hat - und wer boykottiert diese? Keine - deshalb ist das Argument "ich wurde nur 8,38 Euro bei +30 oder -20 bezahlt" total Unfug.

Aus meiner Sicht ist ein Streik durchaus legitim. Das Problem liegt meiner Meinung nach eher inder Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Der Grund liegt in der Vielzahl von Streiks in der jüngeren Vergangenheit, durch die Fluggäste in Mitleidenschaft gezogen wurden. Viele werden eher mit einem "Nicht schon wieder..." reagieren als sich mit den Gründen zu beschäftigen.

Die heutige Gesellschaft ist ein Opfer aus selbstgemachtem Kapitalismus. Man glaube heutzutage nicht mehr an Gott, sondern eher an die Sache, als ob ein Streik etwas bringen würde.


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