Verwandte Themen
"Sobald es ein Signal von der Lufthansa gibt, vertiefen wir sofort die Zusammenarbeit", sagte Kotil der "WirtschaftsWoche".
Lufthansa hatte Turkish Airlines 2008 auf dem Weg in die Star Alliance begleitet. Der einstige Mentor beobachtet mit Argwohn, wie sich Turkish seither weniger an Bündnisstrukturen, als am Vorbild der Golfairlines orientiert und Istanbul zu einem Umsteigeknoten für Langstrecken entwickelt.
Anfang 2014 ging Lufthansa ging auf Distanz, beendete Codeshare-Flüge mit Turkish und kürzte ihren Kunden Meilengutschriften für Flüge des Allianzpartners. "Mangelnde Wirtschaftlichkeit", lautete die kühle Begründung der Frankfurter für diese Schritte.
Hinter vorgehaltener Hand ordnen Lufthansa-Manager Turkish Airlines längst in eine Kategorie mit Emirates und Etihad Airways ein. "GOBO", für Golf und Bosporus, ist auf den Lufthansa-Fluren inzwischen die gängige Kurzform für die nahöstlichen Konkurrenten.
Turkish wächst über Transitverkehr
Ganz unbegründet ist der Vergleich mit Golfairlines nicht. Im ersten Quartal 2015 legte der Verkehr aus Deutschland in die Türkei um 11,5 Prozent auf 1,06 Millionen Reisende zu. Zeitgleich steigerte Turkish Airlines ihr Transitaufkommen um zehn Prozent und beförderte von Januar bis März 3,6 Millionen Passagiere, deren Start- und Zielflughäfen außerhalb der Türkei lagen.
Mehr als jeder vierte Fluggast, 28 Prozent aller Reisenden, bucht bei Turkish ein "International-zu-International"-Ticket. Der Verkehr von und nach Europa macht 56 Prozent des internationalen Passagieraufkommens von Turkish aus.
120 Millionen Passagiere ab 2023
Kotil sieht noch viel Luft nach oben. "Wir werden bis 2023 auf die doppelte Größe wachsen mit dann 120 Millionen Passagieren und 25 Milliarden Dollar Umsatz", sagte der Manager der "WirtschaftsWoche". Turkish will dann mit 450 Flugzeugen die Welt vernetzen.
Die Türkei baut der Airline dafür nahe Istanbul einen neuen Megahub, über den bis zu 150 Millionen Passagiere im Jahr reisen sollen. Kotil legt viel Wert auf die Feststellung, dass Turkish ihr Wachstum aus eigener Kraft stemme: "Wenn eine Fluglinie in großem Umfang Staatsgeld erhält, müssen wir sie stoppen."
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 29.05.2015 13:09
Kommentare (3) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Ich kann mir darunter nichts vorstellen.Soll etwa LH alles Richtung Nordamerika und Südamerika fliegen?
Und Turkish Airlines im Gegenzug die Asien und Afrika-Strecken?
Das ist schwer durchzusetzen,zu mal eine LH bestimmt nicht auf Flüge nach China oder Japan verzichten würde.Dazu kommen noch die Joint-Ventures mit ANA und bald mit Air China.Genauso wenig kann ich mir vorstellen,dass Turkisch Airlines darauf verzichtet nach Amerika zu fliegen oder die vielen Zubringerflüge aus Europa sein zu lassen.Richtung USA hat man die Jonit-Ventures mit UA und AC.
Dann gäbe es noch Singapoore Airlines,die als strategischer Partner für die Australien-Flüge gebraucht werden.
Ich bin vielmehr dafür,dass LH die Partnerschaft mit SIA weiter ausbaut.Denn LH profitiert von den vielen Möglichkeiten ab SIN vielmehr als sie es ab IST tun würden,mal abgesehen vom nahen Osten (Iran,Indien,Usbekistan usw.).Genauso profitiert SIA von den Möglichkeiten in FRA.
FRA liegt günstiger als IST für Flüge nach Nordamerika oder Südamerika.
Dieser Beitrag wurde am 30.05.2015 14:23 Uhr bearbeitet.
Während in Frankfurt politisch motivierte Fluglärmgegner den Airport fast lahmlegen, kann in der Türkei ein neuer Mega Airport enstehen.
Weiter so! Deutschland macht sich so selber kaputt!
Doch am Markt mit einer relevanten Größe zu existieren.
Damit hätte man einen Partner gegen die Golfairlines.
Ist eben nur die frage was für ein Konzept man braucht. Aber eine Partnerschaft mit TK ist wirklich notwendig