Tankerausschreibung
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Northrop und EADS drohen mit Rückzug ihres Angebots

KC-45
Northrop Grumman KC-45, © Northrop Grumman

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PARIS - Dem europäischen Flugzeugbauer EADS droht der Verlust des Jahrhundertauftrags der US Air Force für 179 Tankflugzeuge im Wert von 35 Milliarden Dollar. Der EADS-Partner Northrop Grumman will das gemeinsame Angebot zurückziehen, wenn das US-Verteidigungsministerium weiter die Bedingungen alleine auf den Konkurrenten Boeing zuschneidet. EADS unterstütze diese Haltung, hieß es am Mittwoch aus dem Konzern.

Northrop argumentiert, das Pentagon verzichte faktisch auf die früher genannten technischen Anforderungen an die Tankflugzeuge und konzentriere sich nur noch auf den Preis. Das Boeing-Modell auf der Basis der alten B767 sei kleiner und weniger leistungsfähig als der Airbus-Tanker KC-45 von EADS/Northrop. Er sei damit aber auch billiger. Das Pentagon erklärte, es wünsche Wettbewerb, könne aber niemanden zur Teilnahme zwingen.

EADS und Northrop hoffen, dass die US-Regierung bis zur offiziellen Ausschreibung im Januar ihre Haltung ändert und wieder stärker auf die Leistung des Flugzeugs setzt.

Die US-Luftwaffe will 534 alte Tankflugzeuge ersetzen. Im ersten Los geht es um 68 Maschinen für zwölf Milliarden Dollar und Folgeaufträge für 111 Flugzeuge. EADS/Northrop hatte die Ausschreibung 2008 bereits gewonnen, doch Washington hatte auf Protest des alten Lieferanten Boeing das Verfahren neu aufgerollt. Boeing bekam zudem Einblick in das Preisangebot von EADS/Northrop.

KC-45 gegen KC-7A7


Für EADS sollte der Auftrag der Durchbruch auf dem amerikanischen Militärmarkt sein. Der Konzern wollte für den Tanker in den USA ein Werk bauen, in dem auch zivile Frachtversionen montiert werden sollten. Im US-Kongress kämpfte die Boeing-Lobby jedoch gegen Militäraufträge an Europäer.

Der Airbus-Tanker A330MRTT, auf dem die KC-45 beruht, hat bisher alle internationalen Ausschreibungen gegen Boeing gewonnen. Boeing schickte die das Konzept KC-7A7 in die neue Ausschreibung, das entweder auf der 767 oder der 777 aufgebaut werden kann.
© dpa, aero.de | Abb.: Northrop Grumman | 02.12.2009 12:25

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Beitrag vom 03.12.2009 - 08:58 Uhr
@B2707
Das ist natürlich richtig.
Dann bezeichnen wir das alles mal als Säbelrasseln und warten ab was passiert.

Gruß
t7
Beitrag vom 02.12.2009 - 22:03 Uhr
@trip777

Sicher muss Airbus mit seinen Produkten Gewinne erzielen. Bei der Vergabe des Tankerauftrages werden, wie ich schon mehrfach in anderen Beiträgen geschrieben habe, erhebliche innenpolitische Aspkete zu berücksichtigen sein. Soweit man Foren auf der anderen Seite des Atlantiks verfolgt, wird in diesen u.a. die Meinung vertreten, dass Steuergelder nicht in Aufträge für ausländische Unternehmen, insbesondere wenn sie "WTO-Sünder" sind, fließen oder Aufträge die die nationale Sicherheit betreffen, im Lande bleiben sollen. Dies ist durchaus verständlich. Zur Zeit sieht es für Airbus aus meiner Sicht für den A330MRTT/KC-30 nicht schlecht aus. Immerhin bestehen für diesen 28 Aufträge während die KC767 nur über 8 verfügt. Bis zur Auftragserteilung in den USA wird noch einiges an Polemik von beiden Anbietern zu erwarten sein. Vielleicht wird der Auftrag ja salomonisch geteilt. Ob dann eine Fertigungslinie für Airbus in den USA Sinn macht wage ich zu bezweifeln, es sei denn der Dollar verliert gegenüber dem EURO noch weiter an Wert ;-).
Beitrag vom 02.12.2009 - 21:52 Uhr
Mein letzter Kommentar zum politischen Teil der Debatte, die ich nicht angestoßen habe: Wir sind keine Untertanen, sondern ein eigenständiges Land und Partner der USA


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