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Streik der Flugbegleiter stürzt Lufthansa ins Chaos

Lufthansa A380
Lufthansa A380 am Flughafen Frankfurt, © world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography

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FRANKFURT - Für viele Passagiere war am Freitag am Frankfurter Flughafen Endstation: Um 05.00 Uhr morgens haben die Flugbegleiter der Lufthansa ihren ersten Streiktag begonnen. An den Schaltern bildeten sich lange Schlangen, die Gates waren voll, und der Flughafenbetreiber stoppte bis auf weiteres den Start aller Maschinen aus Europa mit Zielort Frankfurt. An Deutschlands größten Drehkreuz blieben reihenweise Maschinen am Boden.

Unmittelbar betroffen war zunächst nur der größte deutsche Airport. Doch die Gewerkschaft Ufo droht: "Es werden sehr bald weitere Streikmaßnahmen stattfinden. Und zwar so lange, bis die Lufthansa sich eines Besseren besinnt."

Ein Sprecher der Lufthansa räumte am späten Vormittag ein: "Aktuell fallen ein Großteil der Kurz- und Mittelstrecken sowie vereinzelt Langstreckenflüge aus." Bei der Ufo hieß es: "Hier am Flughafen herrscht Chaos. Sie wissen nicht mehr, wohin mit den Fliegern. Im Moment fallen alle Flüge aus."

Das wollte der Flughafenbetreiber Fraport so nicht bestätigen. Allerdings wurden bis auf weiteres alle Starts von einem deutschen oder einem europäischen Flughafen mit Zielort Frankfurt gestoppt. "Flugzeuge, die bereits in der Luft sind, können kommen", betonte ein Sprecher. Außerdem starteten weiter Maschinen ab Frankfurt. Interkontinentalflüge seien von dem Stopp ausgenommen.

Die Lufthansa hatte die Gewerkschaft angesichts des Streiks aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das von der Airline vorgelegte Angebot sei dafür eine ausreichende Grundlage, sagte Lufthansa-Sprecher Klaus Walther am Frankfurter Flughafen. Im Sender n-tv sagte Walther: "Wir haben Top-Flugbegleiter, die sind besser als die Flugbegleiter anderer Airlines, deshalb verdienen sie auch mehr." Die Lufthansa AG habe 3,5 Prozent mehr Gehalt und den Verzicht auf Leiharbeit und betriebsbedingte Kündigungen angeboten: "Wir denken, das ist eine gute Basis, zu verhandeln."

"Lufthansa ist kein Unternehmen, das so bombig dasteht"

Ohnehin hat das Unternehmen für die Forderungen der Gewerkschaft wenig Verständnis: "Die Lufthansa ist kein Unternehmen, das so bombig dasteht", erklärte ein Sprecher und beklagte, dass Ufo nicht gemeinsam mit dem Unternehmen daran arbeite, die Lufthansa für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen.

Die Gewerkschaft hatte am Dienstag nach dem Scheitern langwieriger Verhandlungen den Streik ausgerufen, dem die Mitglieder schon vorab zugestimmt hatten. Ufo hatte zunächst nur das Kabinenpersonal in Frankfurt zum Streik aufgerufen. Von einige kleineren Aktionen und Warnstreiks in der Vergangenheit abgesehen ist es der erste Arbeitskampf der Gewerkschaft. Das könnte sich nun ändern, betonte ein UFO-Sprecher: "Die Lufthansa hat uns diesen erfolgreichen Arbeitskampf nicht zugetraut." Deshalb sei das Unternehmen bei den Tarifgesprächen nicht bereit gewesen, Ufo entgegen zu kommen.

Im Streikzeitraum von 05.00 bis 13.00 Uhr umfasst der Lufthansa-Flugplan in Frankfurt 360 Flüge. Die Airline veröffentlicht eine laufend aktualisierte Liste der gestrichenen Flüge auf ihrer Website www.lufthansa.com.

In den Terminals am Frankfurter Flughafen bildeten sich lange Schlangen vor den Umbuchungsschaltern der Lufthansa. Die meisten Reisenden wussten aber bereits von drohenden Ausfällen und Verspätungen.

Durch den "Kaskaden-Effekt" des verwobenen Flugplans würden nicht nur in Frankfurt, sondern auch an anderen Flughäfen viele Flüge ausfallen, betonte Ufo-Vorsitzender Nicoley Baublies. Insgesamt blieben die Auswirkungen andernorts zunächst aber eher gering. Die Verkehrsleitung am Münchner Flughafen, dem zweitgrößten nach Frankfurt, erwartete am Vormittag einen Ausfall von 10 bis 15 Flügen.

An Deutschlands drittgrößten Flughafen in Düsseldorf gab es lediglich einen Flug, der nicht von Frankfurt nach Düsseldorf starten konnte. Daher falle auch der Flug zurück nach Frankfurt aus. Flughafen-Sprecher Christian Hinkel sagte, er erwarte für Nordrhein-Westfalen einen ganz normalen Flugtag.

In Berlin-Tegel hieß es bei der Flughafen-Information, bis zum offiziellen Streikende fallen 2 Flüge nach Frankfurt und 3 Flüge von Frankfurt nach Berlin aus. Am Stuttgarter Airport wurde lediglich 1 Flug der Lufthansa von Stuttgart nach Frankfurt am Morgen storniert, wie eine Sprecherin mitteilte.

Die betroffenen Fluggäste könnten entweder auf die Bahn umsteigen oder einen späteren Flug nach Frankfurt nehmen. Die Deutsche Bahn setzte wegen des Streiks mehr Züge als sonst ein. Damit solle Passagieren geholfen werden, deren Flüge ausfallen.
© dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography | 31.08.2012 07:17

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Beitrag vom 31.08.2012 - 13:16 Uhr
 http://www.airliners.de/management/personal/ufo-legt-frankfurt-lahm/27921

Allerdings wurden bis auf weiteres alle Starts von einem deutschen oder einem europäischen Flughafen mit Zielort Frankfurt gestoppt.

Scheint wohl doch ziemlich nach dem Geschmack der UFOlogen zu laufen ...
Beitrag vom 31.08.2012 - 10:56 Uhr
@ aero
Mittlerweile sind auch Langstrecken annulliert.


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