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Von 2002 bis 2011 baute Airbus 97 A340-600 und 32 A340-500. Der Betrieb der A340-600 ist zwar teuer, rechnet sich für die meisten Betreiber aber auch bei hohen Spritpreisen noch.
Ganz anders sieht es beim Nischenmodell A340-500 aus, das Airbus für den Einsatz auf Ultralangstrecken entwickelte. Für die A340-500 gibt es derzeit faktisch keine Käufer, dafür umso mehr Betreiber, die ihre Flugzeuge gerne los wären.
Nach lediglich drei Einsatzjahren reichte Air Canada ihre beiden A340-500 bereits 2007 an TAM weiter. Emirates hat im September zwei ihrer zehn A340-500 aus dem Flugdienst genommen und damit die Stilllegung der Flotte eingeläutet. Die Flugzeuge seien "vollständig abgeschrieben" und würden ausgeschlachtet, wenn sich kein Käufer finde, sagte Emirates-Chef Tim Clark.
Thai Airways und Qatar Airways hatten zuletzt erfolglos versucht, ihre jeweils vier A340-500 beziehungsweise A340-600 an den Mann zu bringen. Singapore Airlines hat das Problem hingegen elegant gelöst - im Gegenzug für einen neuen A350-Auftrag verpflichtete sich Airbus vor einem Jahr, alle zehn A340-500 von Singapore Airlines zurückzunehmen. Singapore Airlines hat gerade damit begonnen, die Flotte außer Dienst zu stellen.
Restwerte unter 20 Millionen US Dollar
Bei Airfax, einer in der Branche oft benutzten Marktübersicht für gebrauchtes Fluggerät, stehen derzeit zwei A340-500 und neun A340-600 zum Verkauf. Eine A340-500 aus dem Jahr 2008 in VIP-Ausführung wird im Internet über einen Makler derzeit für 19,0 Millionen US Dollar angeboten.
Die Restwerte der A340-600 liegen laut Experten zwar noch etwas höher, aber in vielen Fällen weit unterhalb der Buchwerte ihrer Eigentümer. Der Leasinganbieter ILFC hat seine Bilanz im dritten Quartal bereits um eine Sonderabschreibung in Höhe von 1,2 Milliarden US Dollar auf große Vierstrahler bereinigt. ILFC gehören unter anderem dreizehn A340-600.
Bloomberg zitiert aus einer Analyse von Bernstein Research, laut der Airbus bis zu 50 A340-500 und A340-600 mit Restwertgarantien von bis zu 70 Millionen US Dollar pro Flugzeug ausgestattet haben soll.
Potenzielle Kunden in Südamerika und dem Iran
Die Flottenankäufe des Herstellers entlasten den Markt. Auch Boeing setzt dieses Instrument ein, um dem Preisverfall bei gebrauchten 747-400 entgegenzuwirken. Dennoch hofft Airbus, zumindest für die A340-600 einen halbwegs stabilen Gebrauchtmarkt zu schaffen - nicht zuletzt, um die eigenen finanziellen Risiken aus den Restwertgarantien zu begrenzen.
Die größten Kunden für gebrauchte A340-600 sieht Airbus in Mittel- und Südamerika sowie in Teilen Asiens. Die aktuelle Entspannungspolitik zwischen dem Westen und Iran dürfte bei der Konferenz in London ebenfalls eine Rolle spielen - wenn Importsanktionen für den Iran gelockert werden, würde sich ein großer Absatzmarkt für gebrauchte A340 und passende Triebwerke öffnen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 04.12.2013 11:44
Kommentare (23) Zur Startseite
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http://leehamnews.wordpress.com/2013/12/08/airbus-engine-oems-make-the-case-for-a340-future/
Zumindest theoretisch, gell A350XWB ;-)
Beim A340 speziell war die Weichheit des Flügels im Aussenbereich am äußeren TW eine Herausforderung, Flattern musste unterbunden werden. Ob das zu Gewichtszunahme in Form von lokalen Versteifungen geführt hat, weiß ich nicht.