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Qatar Airways schwenkt um auf Boeing 737 MAX

DOHA - Qatar-Chef Akbar Al Baker zieht bei Airbus die Schrauben an - nach verspäteter Lieferung und technischen Problemen mit Qatars ersten Airbus A320neo-Jets, unterschrieb Al Baker am Freitag in Washington eine Kaufabsichtserklärung für 60 Boeing 737-MAX 8. Gleichzeitig bestellte die Golfairline bei Boeing 30 B787-9 und 10 weitere B777-300ER.

Inklusive der 737 MAX hätte der Deal nach Listenpreisen einen Wert von über 18 Milliarden US-Dollar. Ohne die Mittelstrecken-Jets beziffert Boeing den Auftragswert auf 11,7 Milliarden US-Dollar. Damit steigt Qatars Backlog bei Boeing von 65 auf 105 Großraumjets, darunter 60 Einheiten der Reihe B777X.

Boeing 737 MAX - Erstflug am 29. Januar 2016
Boeing 737 MAX - Erstflug am 29. Januar 2016, © The Boeing Company

Sollte Qatar ihre Kaufabsicht für die 737 MAX umsetzen, wären dies nach 15 Jahren die ersten Boeing-Schmalrumpf-Flugzeuge, die bei der Golfairline zum Einsatz kämen.

Derzeit setzt Qatar Airways in dem Segment ausschließlich Airbus-Flugzeuge ein, aktuell 45 Maschinen der Reihen A319/320/321.

Einem ungewissen Schicksal sehen jene 50 Airbus A320/321neo Flugzeuge entgegen, die Erstkunde Qatar Airways im November 2011 bestellte. Ihren ersten, im Januar ausgelieferten Airbus A320neo hat Qatar nach Problemen mit den Triebwerken bereits storniert, zwei weitere für Qatar vorgesehene A320neo fliegen inzwischen bei dem indischen Lowcoster IndiGo. Insgesamt verweigerte Qatar bis dato die Übernahme von vier Maschinen.

Trotz kurzfristigen Kapazitätsproblemen zeigt Al Baker jedoch Vertragstreue. Wenn Airbus liefert, was vereinbart war, bleibt es bei der Bestellung, so Baker gegenüber Air Transport World (ATW) in Washington.

Laut dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney seien die Kinderkrankheiten am Triebwerk PW1100G inzwischen behoben. Mit einer überarbeiteten Software konnten die beanstandeten Anlaufzeiten des Antriebs nunmehr deutlich reduziert werden.
© aero.at | Abb.: Boeing BCA | 08.10.2016 13:04

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Beitrag vom 12.10.2016 - 14:59 Uhr
Letztlich hat kein CEO den Arsch in der Hose ein solches Geschäft sausen zu lassen. Wenn es selbständige Unternehmer wären, könnte ich mir vorstellen, dass sie solche Preistreiber mal in die Schranken weisen. Aber die Zeiten gibt es nicht mehr.

Diese Zeiten gab es nie!
Ein selbstständiger Unternehmer kann das auch jederzeit machen, da es ja sein eigenes Geld ist, um das es geht.
Bei einem CEO einer Kapitalgesellschaft sieht das anders aus. Der hat die Aufgabe, Gewinne für die Eigentümer zu erzielen und kann somit eben nicht das machen, was er viellecht am liebsten machen würde. Egal, ob und was er in der Hose hat.
Beitrag vom 12.10.2016 - 14:11 Uhr
Da gab es doch vor einigen Jahren mal Meldungen, dass zukünftig weder Airbus noch Boeing an Ryanair liefern wollen wegen seiner "Unverschämten Preis Forderungen". Als dann aber der nächste deal mit 200 oder 300 Fliegern anstand, hat Boeing die Verträge gemacht. Wie richtig gesagt business as usual.

Letztlich hat kein CEO den Arsch in der Hose ein solches Geschäft sausen zu lassen. Wenn es selbständige Unternehmer wären, könnte ich mir vorstellen, dass sie solche Preistreiber mal in die Schranken weisen. Aber die Zeiten gibt es nicht mehr.
Beitrag vom 12.10.2016 - 11:44 Uhr
Da gibt es einen Sketch wo sich ein Bankmitarbeiter ungefähr so bei seinem Chef beschwert das ein Kunde zu ihm gesagt hat: geben sie mir sofort ein Scheckbuch sie Ar.......

Der Chef ist zuerst ebenfalls empört. Dann fragt er aber nach wie hoch dessen Einlage ist. Die war sehr hoch. Darauf der Chef: Dann geben sie ihm sofort das Scheckbuch sie Ar.......

Das bringt in humorvoller Art zum Ausdruck was Sache ist. Kleinkunden kann man vergräzen wenn man es sich denn leisten will. Bei Großkunden muß man halt abwägen welche Auswirkungen das hat. Meist ist still die Faust in der Tasche ballen die bessere Lösung als mit Stolz große Aufträge zu verlieren.


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