Joon startet am 01. Dezember 2017 auf der Kurzstrecke - die ersten Linien führen von Paris CDG nach Barcelona, Berlin, Lissabon und Porto. Nächstes Jahr erweitern Rom, Neapel, Oslo und Istanbul das Europanetz, bevor Joon auch Fernziele wie Mahé auf den Seychellen und Fortaleza in Brasilien anfliegt.
"Zwischen klassischer Airline und Günstiganbieter" will Air-France-Chef Franck Terner Joon positionieren. Das spiegeln zumindest schon mal die Ticketpreise wieder: ein Flug von Paris nach Porto Anfang Januar kostet bei Joon oneway rund 50 Euro. Easyjet und sogar die Air-France-KLM-Tochter Transavia unterbieten Joon auf der Strecke um 20 Prozent.
Dafür bietet Joon auf allen Sitzen USB-Ladestationen und ab 2018 kostenfreien Internetzugang. Eine Business Class ist ebenfalls Teil der Produktstrategie. Die Flugbegleiter tragen blaue Poloshirts und weiße Sneaker. Sie verdienen 40 Prozent weniger als ihre Kollegen bei Air France.
"Das ist der eigentliche Sinn und Zweck von Joon", meint Andrew Lobbenberg, ein Luftfahrtexperte der HSBC. "Air France muss ihre Kosten-Performance verbessern, um in einem Umfeld zu bestehen, das nicht immer so vorteilhaft bleiben wird wie heute."
Air France stellt Joon das Fluggerät - anfangs A320, nächstes Jahr auch A340-300 - und die Piloten. In den Cockpits spart die Mutterfirma im Vergleich zur Mainline kein Geld. Der Kostenvorteil von Joon soll durch die schlechteren Konditionen in der Kabine dennoch 18 Prozent betragen.
Vereinbarungen mit der Pilotengewerkschaft setzen Joon Haltelinien: die Maximalgröße der Plattform wurde in harten Verhandlungen auf 18 A320 und zehn Langstreckenflugzeuge gedeckelt. Ab 2019 werden werksneue A350-900 zur Joon-Langstreckenflotte stoßen und die betagten A340 ablösen.
IAG-Chef wundert sich über Joon
Auf der Langstrecke muss sich Joon von Beginn an mit dem IAG-Preisbrecher Level auseinandersetzen. Der wird 2018 von Paris ab 129 Euro nach New York und ab 99 Euro nach Martinique fliegen. IAG-Chef Willie Walsh wertet Joon eher als Hybrid- denn als Günstigflugbetrieb. "Ich bin mir nicht sicher, was Air France da anstellt", stichelte Walsh am Dienstag in Paris.
Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Artikel "Joon - die Revolution, die keine ist" vom 25. September 2017.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Air France-KLM | 30.11.2017 13:03
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