Lufthansa Airlines scheuen weiteren Ausbau in Großbritannien

LONDON - Die Lufthansa Group hat sich die letzten fünf Jahre in Großbritannien kontinuierlich vergrößert. Nach dem EU-Austrittsvotum im Juni plant Lufthansa 2017 erstmals keine zusätzlichen Sitze oder neue Strecken in das Vereinigte Königreich, obwohl der Touristikverkehr zulegen könnte.

"Bis jetzt ist Großbritannien ein Markt mit viel internationalem Aufkommen", sagte Lufthansa Vertriebsleiterin Europa, Heike Birlenbach, am Donnerstag bei einem Briefing in London. "Das liegt gerade etwas auf Eis."

Alle Airlines der Lufthansa Group öffneten in letzter Zeit neue Linien nach Großbritannien - Austrian fliegt nach Manchester, Brussels Airlines nach Edinburgh und Lufthansa selbst nach Aberdeen. Das schwächere Pfund könnte 2017 den Tourismus und die Flugnachfrage ankurbeln, sagte Birlenbach.

Überkapazitäten in ganz Europa und die unklaren wirtschaftlichen Aussichten für Großbritannien halten Lufthansas Lust auf neue Inselziele zwar in engen Grenzen, eine Rücknahme von Kapazitäten, etwa über kleinere Flugzeuge, hat Lufthansa allerdings auch noch nicht beschlossen. Frankfurt wartet ab.

Zusammen fliegen die Airlines der Lufthansa Group jedes Jahr etwa 7,3 Millionen Passagiere von und nach Großbritannien - rund die Hälfte davon reist über den Megahub London Heathrow ein und aus.