Weitere Lufträume freigegeben
Älter als 7 Tage

Verkehr an deutschen Flughäfen fährt wieder hoch

Lufthansa
Lufthansa am Flughafen Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

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HAMBURG - Einen Tag nach der zumindest teilweisen Öffnung des Luftraums nimmt der Betrieb an den deutschen Airports zu. In Frankfurt, München und Berlin rollten am Dienstagmorgen wieder erste Maschinen über die Start- und Landebahnen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat wegen der über Europa hängenden isländischen Aschewolke den Luftraum bis Mittwoch um 8.00 Uhr geschlossen, Sichtflüge zu Sonderkonditionen aber erlaubt.

Wie die DFS am Dienstagabend bekanntgab, wird zudem der Luftraum an den Flughäfen Hamburg und Bremen zwischen 23.00 und 2.00 Uhr komplett freigegeben, so dass dort auch wieder normale Flüge stattfinden können. Im Laufe der Nacht solle auf Grundlage der aktuellen Entwicklung des Wetters entschieden werden, ob die Einschränkungen wegen der Vulkanasche aus Island erneut verlängert werden.

Die Lufthansa will ihren Flugverkehr an diesem Mittwoch deutlich ausweiten. "Es wird wieder die gesamte Langstrecke fliegen können", sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels am Dienstagabend in Frankfurt. Das Kurz- und Mittelstreckenangebot werde ausgeweitet. Am Dienstag bot Deutschlands größte Fluggesellschaft rund 200 Flüge an, wie Bartels weiter sagte. Einen großen Teil der üblichen Langstreckenflüge habe man sicherstellen können.

Airlines starten nach Lockerung des Flugverbots

Am Montag hatten sich die Verkehrsminister der 27 EU-Staaten zudem auf eine Lockerung des Flugverbots verständigt. Auf dem größten deutschen Airport in Frankfurt am Main waren am Montag jeweils rund 25 Maschinen gestartet und gelandet. Am Dienstag sollten es nach Angaben eines Sprechers deutlich mehr werden. Die Lufthansa plant für den Tag rund 140 Flüge.

Air Berlin-Vorstandschef Joachim Hunold sagte am Dienstag im Deutschlandfunk, mit geringfügigen Verspätungen hätten am Morgen fast alle Münchener Flüge abgehoben. "Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des Tages zu einem Normalbetrieb zurückkehren werden." Die Sicherheit sei "jederzeit gegeben". In den nächsten zwei bis drei Tagen würden alle gestrandeten Passagiere an ihrem Zielort sein, sagte Hunold. Er forderte, das Nachtflugverbot für eine Übergangszeit aufzuheben.

Auf dem Berliner Flughafen Tegel hob kurz nach 6.00 Uhr der erste Flieger in Richtung Palma de Mallorca ab. Ebenso wie in den anderen Städten, darunter auch Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg, waren auch auf den beiden Flughäfen der Hauptstadt bereits am Montagabend die ersten Flugzeuge gestartet und gelandet. Trotz der Ausnahmeregelungen werden aber weiterhin Flüge ausfallen. Viele Streichungen sind laut Fluggastinformation in Berlin-Schönefeld zu erwarten.

Himmel um Deutschland öffnet sich


Auch der Himmel rund um Deutschland öffnet sich wieder: Mit den seit Dienstagmorgen geltenden neuen Regeln für Flugverbote in Europa darf wieder in weitaus mehr europäischen Gebieten geflogen werden. Nach Angaben der europäischen Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel liegt Deutschland, wo der Luftraum noch komplett geschlossen ist, inzwischen am Rand der Sperrgebiete.

Mit Stand 8.45 Uhr lag Deutschland an der östlichen Grenze des gesperrten Luftraums. Tschechien, Südpolen und das östliche Österreich waren bereits frei. Nur noch ein Korridor im nördlichen Polen blieb gesperrt. Am Montag hatte sich die Verbotszone noch deutlich weiter über Europa erstreckt, im Osten sogar bis hin zum Schwarzen Meer.

Frankreich weitgehend offen

Auch der Luftraum über großen Teilen Frankreichs war am Dienstag offen. Das Zentrum der Sperrzone lag in etwa über der Nordsee. Norwegen und der größte Teil Schwedens waren frei. Ein Ausläufer der Sperrzone zog sich noch über Dänemark, Südschweden und Finnland. Das Gebiet über Großbritannien und Irland war wie in den Tagen zuvor noch mit Flugverboten belegt.

Neue Regeln machen das Schrumpfen der Verbotszone möglich. Auf diese Vorgaben hatten sich die 27 EU-Staaten am Montagabend geeinigt. Demnach wird der Luftraum nur noch dort gesperrt, wo eine bestimmte Konzentration der Aschewolke überschritten ist. Grundlage dafür sind Satellitenbilder.

Zudem gibt es eine Drei-Zonen-Regel: In Gebiet eins gilt ein absolutes Flugverbot, im zweiten können die Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie Flugzeugen das Abheben erlauben, und im dritten Bereich ohne Asche-Gefahr ist das Fliegen unbegrenzt erlaubt.

Von der Regelung ausgenommen sind Flüge mit Sondererlaubnissen und solche, bei denen die Piloten auf Sicht fliegen. Deswegen waren in Deutschland am Dienstag bereits erste Maschinen unterwegs.

© dpa, aero.de | Abb.: Flughafen München | 20.04.2010 08:01


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