Quartalsbilanz
Älter als 7 Tage

Airbus-Programm A380 trübt Erholung bei EADS

Gallois Enders
Louis Gallois (li.) und Tom Enders, © Airbus S.A.S.

Verwandte Themen

PARIS - Beim europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS haben die Probleme mit dem Airbus A380 die beginnende Erholung im ersten Quartal getrübt. Zudem führten erhöhte Kosten für die Absicherung von Währungskursen dazu, dass der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent auf 103 Millionen Euro zurückging, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit übertraf EADS dennoch deutlich die Erwartungen von Analysten.

"Ich bin vorsichtig optimistisch, dass es in unserer Branche langsam wieder aufwärts geht", sagte EADS-Chef Louis Gallois. Commerzbank-Analyst Frank Skodzik zeigte sich von den Zahlen wenig überrascht. Die Erwartungen seien niedrig gewesen, schrieb er in einer ersten Reaktion.

Die Erholung in der Luftfahrt bekam EADS zwischen Januar und März zu spüren. Der Konzern-Umsatz legte um sechs Prozent auf 8,95 Milliarden Euro zu. Der Auftragseingang wuchs um mehr als die Hälfte auf 14,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentliche Posten - bei EADS als EBIT bezeichnet - sank wegen ungünstiger Wechselkurse und anhaltender Schwierigkeiten beim A380 allerdings um fast zwei Drittel auf 83 Millionen Euro.

Die größte EADS-Tochter Airbus kämpft bei ihrem Flaggschiff A380 nach wie vor mit roten Zahlen. Die Produktion des Riesenfliegers läuft nicht rund, Gewinne stehen noch in weiter Ferne. Airbus steigerte den Umsatz im ersten Quartal zwar um sechs Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Das EBIT betrug mit sieben Millionen Euro jedoch nur einen Bruchteil der 89 Millionen Euro aus dem Vorjahr. "Wir müssen im A380-Programm Fortschritte erzielen", gab Gallois als Losung für das laufende Jahr aus. Finanzvorstand Hans Peter Ring betonte, es seien bereits erhebliche Verbesserungen erzielt worden.

Neuer Vertrag für A400M

Nun will die EADS-Führung die Entwicklung des Langstreckenfliegers A350 beschleunigen und die geänderten Verträge für den Militärtransporter A400M unter Dach und Fach bringen. Bis zum Sommer solle der neue Vertrag abgeschlossen sein, sagte Ring. Das Milliardenprojekt A400M hatte EADS wegen technischer Probleme und erheblicher Verzögerungen im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerissen. Inzwischen haben sich die Käufernationen, darunter Deutschland, mit dem Konzern über eine Aufteilung der Mehrkosten von mehr als fünf Milliarden Euro geeinigt.

Für den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag des US Verteidigungsministeriums steht EADS erneut in den Startlöchern. Die Bewerbung werde mehrere Millionen Euro kosten, sagte der Finanzchef. Die Europäer wollen am 9. Juli ein neues Angebot für 179 Tankflugzeuge vorlegen. Erst Anfang März hatte sich EADS zusammen mit dem US-Partner Northrop Grumman aus dem Rennen zurückgezogen mit der Begründung, dass die Ausschreibung den Konkurrenten Boeing bevorzuge. Nun wagt EADS ohne Northrop Grumman einen neuen Anlauf mit dem Modell KC-45.

Licht und Schatten


Für 2010 sieht der EADS-Chef Licht und Schatten. Der Konjunkturerholung stünden noch immer Turbulenzen an den Finanzmärkten gegenüber. Die Schwäche des Euro zum US-Dollar spielt EADS allerdings mittelfristig sogar in die Hände. Ab dem Jahr 2012 könnte der Konzern davon profitieren, sagte Ring. Bis dahin habe sich EADS über Hedging-Geschäfte gegen Schwankungen weitgehend abgesichert.

Im Gesamtjahr erwartet EADS weiterhin einen Umsatz auf Höhe des Vorjahres, als er bei 42,8 Milliarden Euro gelegen hatte. Das EBIT soll eine Milliarde Euro erreichen. Für Airbus hält das Management an dem Ziel fest, brutto Aufträge für 250 bis 300 neue Flugzeuge hereinzuholen. Bei den Auslieferungen soll das Unternehmen maximal den Rekord aus dem Vorjahr erreichen. Damals hatte Airbus 498 Flugzeuge ausgeliefert.

© dpa-AFX, aero.de | Abb.: AIrbus S.A.S. | 14.05.2010 08:29

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 14.05.2010 - 10:18 Uhr
Zitat aus aero.de:
Beim europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS haben die Probleme mit dem Airbus A380 die beginnende Erholung im ersten Quartal getrübt. Zudem führten erhöhte Kosten für die Absicherung des Dollarkurses dazu, dass der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent auf 103 Millionen Euro zurückging. Damit übertraf EADS dennoch deutlich die Erwartungen von Analysten.Ich bin vorsichtig optimistisch, dass es in unserer Branche langsam wieder aufwärts geht", sagte EADS-Chef Louis Gallois.
Also mir erscheinen derartige Verlautbarungen von EADS-Chef Louis Gallois aktuell nicht nur vorsichtig, sondern auch vergleichsweise angenehm, gut bis besser, etwa sympathisch, so auch z.B. unlängst, als er ebenfalls vorsichtig Erwartungen äusserte, zukünftige Bestellungen betreffend.

Zitat aus aero.de:
Bei den Auslieferungen soll das Unternehmen maximal den Rekord aus dem Vorjahr erreichen.
Zitat aus Wiktionary:
"maximal" - Bedeutungen: größtmöglich; Herkunft: (lateinisch) maximus: der größte
Offiziell hieß es wohl etwa, Airbus habe das Ziel bis zu 498 Flugzeuge auszuliefern. Auch wenn es kaum möglich erscheint, vielleicht können es auch 2-3 mehr werden? ;-)

"EADS Reports, Results of First Quarter 2010":
 http://www.classic.eads.net/1024/de/pressdb/pressdb/20100513_eads_q1.html


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden