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Mayrhuber: AUA muss Vollgas geben

Mayrhuber
Lufthansa Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber, © aero.de

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MÜNCHEN - Lufthansa Noch-Chef und Austrian Aufsichtsrat Wolfgang Mayrhuber ließ gestern in München keine Zweifel daran, dass die AUA noch nicht über den Berg sei. Vom neuen Austrian-Vorstand Thierry Antinori erwartet Mayrhuber, dass die AUA jetzt kräftig Gas gibt. Mit Kostensenkung allein sei die AUA nicht zu sanieren, sie braucht eine neue Steuerung und eine bessere Strategie. Mit einem erwarteten Verlust von rund 50 Mio Euro hat Austrian heuer täglich noch rund 140.000 Euro verbrannt.

Zwar dürfte es Austrian Airlines gelingen, den Cashflow zum Jahresende positiv zu drehen und im kommenden Jahr operativ einen kleinen Gewinn zu erzielen, das Ziel sei aber eine starke AUA, die sich gut entwickeln könne. "Die AUA darf nicht da stehen bleiben, wo sie jetzt ist". Abbau und Umbau sei inzwischen geschafft, jetzt ist der Aufbau dran.

Durch den mit dem LH-Spitzenmann Thierry Antinori verstärkten Vorstand dürften der AUA aber keine neuen Kosten aufgebürdet werden. Die Managementebene sei durchaus noch sanierungsbedürftig, unter dem Strich muss die neue Führungsriege 'kostenneutral' sein. Einen weiteren Stellenabbau bei Bodenpersonal und Technik solle es aber nicht geben.

Deutliche Worte gab es auch zu den kürzlichen Forderungen des Bodenpersonals. Notwendig sei 'mehr Hygenie im Konzern'. Damit war nicht nur die Streikdrohung gemeint. "Die AUA macht Verluste, da geht ein Inflationsausgleich nicht", so Mayrhuber unter Hinweis auf die Lufthansa und Swiss Mitarbeiter, die während der Krise trotz wirtschaftlich günstigerer Ausgangslage eine zweijährige Nullrunde akzeptiert und nur eine Einmalzahlung erhalten haben. Unerwähnt blieb freilich der zum Teil beträchtliche Gehaltsverzicht der AUA-Mitarbeiter.

Wenig zufrieden ist Mayrhuber auch mit den Verhältnissen am Wiener Flughafen. Vor den Sicherheitskontrollen sehe es manchmal aus, wie vor dem Lenin-Mausoleum. Es fehle dem Airport auch an 'Erlebnisqualität', im Vergleich zu München käme Wien dabei nicht gut weg. Das sollte sich künftig bessern. Immerhin wird Wien ab Mitte 2012 über eines der modernsten Terminals aller europäischen Großflughäfen verfügen.

Kritisch äußert sich der scheidende LH-Chef über mangelnden Rückhalt seitens Politik. Da war bei der Übernahme von Vertrauen und Verlässlichkeit die Rede. Statt einer Verbesserung der Rahmenbedingungen wird jetzt die mit 500 Mio Steuergeld subventionierte Sanierung durch Emissionsabgaben und Flugsteuer noch zusätzlich belastet.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 09.12.2010 11:20


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