Tanker im Blick
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Boeing stellt letzte 767 auf alter Endmontagelinie fertig

B767 FAL
Arbeiten an neuer B767 FAL, © aero.de

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EVERETT - Boeing hat am Produktionsstandort Everett die 1.000ste 767 in die Endmontage übernommen. Die 767-300ER ist für All Nippon Airways (ANA) bestimmt und wird das letzte Flugzeug sein, das Boeing auf der alten Endmontagelinie (FAL) des Programms fertigstellt. In diesem Frühjahr verlegt Boeing das 767-Programm auf eine neue Endmonateglinie mit Just in Time-Logistik, die 40 Prozent weniger Hallenfläche einnimmt als bislang.

Mit Inbetriebnahme der neuen FAL wird Boeing die Produktion im Programm nocheinmal erhöhen. "Auf der bisherigen FAL haben wir eine Maschine im Monat fertiggestellt", erklärte Boeing-Sprecherin Leslie Hazzard im August gegenüber aero.de. "In der neuen Anlage planen wir die Produktion (...) erst auf 1,5 und etwas später im Jahresverlauf auf zwei Flugzeuge monatlich einzustellen." Boeing beabsichtige, "21 (767, Red.)-Flugzeuge im Jahr 2011 auszuliefern."

Die erste 767, die Boeing auf der neuen FAL produziert, wird ebenfalls eine -300ER für ANA sein. Boeing hat die 767 bereits seit Anfang der 1980er Jahre im Programm. Der aktuelle Auftragsbestand für das Modell erstreckt sich noch auf 50 Flugzeuge.

In den Programmen 737 und 777 hat Boeing bereits vor einigen Jahren die Umstellung auf eine bedarfssynchrone Lieferstrategie vollzogen und damit die Fertigungsdauer je Flugzeug deutlich verkürzt. Im Gegensatz zu diesen Modellen neigt sich der zivile Produktionszyklus der 767 mit dem ab diesem Jahr beschleunigten Abbau des Auftragsbestands allerdings unwiderruflich seinem Ende entgegen.

FAL-Modernisierung für Tankerproduktion

Die Investitionen in die neue FAL sind daher ein deutliches Indiz dafür, dass Boeing fest mit einem Erfolg in der laufenden Tankerausschreibung der US Air Force rechnet. Boeing bietet der Air Force ein Tankerkonzept auf einer 767-Plattform an. Mit einer Vergabeentscheidung wird im Frühjahr gerechnet.

Eine Vergabe an Boeing würde die 767-Produktion voraussichtlich über Jahrzehnte verlängern - der Grundstein hierfür wäre mit der neuen FAL gelegt. "Sollten wir den Auftrag der US Air Force für den Rollover der Tankerflotte erhalten, werden wir die Fertigung der Tanker und die zivile Flugzeugproduktion auf einer den ITAR-Richtlinien entsprechenden Endmontagelinie zusammenlegen", erklärte Hazzard.

Im ersten Auftragslos der Ausschreibung geht es um einen Festauftrag für 68 Maschinen im Wert von zwölf Milliarden Dollar. Folgeaufträge für 111 Flugzeuge sollen von künftigen Etatplanungen abhängig gemacht werden. Langfristig will die US-Luftwaffe 534 Tanker ersetzen und dafür 100 Milliarden Dollar investieren.


Boeing organisiert 767-Endmontagelinie neu, © The Boeing Company

© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 11.01.2011 09:37

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Beitrag vom 11.01.2011 - 15:50 Uhr
In der Firma wo ich arbeite, sind wir von Boeing aufgefordert worden ein Angebot für die Herstellung des Fahrwerksystem für die 767 abzugeben. Ich denke sie holen sich nur das Angebot, um den Preis bei ihrem jetzigen Lieferanten zu drücken. Und sollte Boeing den Tankerauftrag und mein Arbeitgeber den Zuschlag bekommen, dann ist mein Arbeitsplatz bis zur Rente gesichert.

mfg clyde
Beitrag vom 11.01.2011 - 15:45 Uhr
Ich würde auch sagen, hier versucht Boeing Druck zu erzeugen. Der 767 Tanker ist noch nicht entwickelt, daher kann die Linie nicht mit der Tankerproduktion aufrecht erhalten werden.
...es sei denn der Tankerauftrag wird geteilt. - Jetzt wird`s provokant - Dabei geht der Schnitt nicht senkrecht, also 50/50 Boeing/Airbus sondern waagerecht. Airbus liefert mehr oder weniger "Teile" z.B. grüne Flugzeuge, Boeing macht die Endmontage und den Service. (Letztendlich ersetzt Boeing damit Nortrop) Das neue "Dream Team" wäre schnell lieferfähig, Airforce bekommt das Wunschflugzeug und auch viele der politischen "Klippen" würde man umschiffen.

Dieser Beitrag wurde am 11.01.2011 19:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.01.2011 - 15:03 Uhr
So wie sich Dominic Gates in der "The Seattle Times" äußert, ist der Auftrag an Boeing noch
ungewiss. Vorerst wird man einen Teil der freiwerdenden Kapazität sicherlich nutzen, um die
Nacharbeiten an den Dreamlinern zu schaffen. Habe es jedenfalls so verstanden.   LINK <

mfg n


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