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Air France schmiedet an Allianz mit Etihad und Air Berlin

Etihad Airbus A330
Etihad Airbus A330, © Etihad

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PARIS - Der finanziell angeschlagene Airlinekonzern Air France-KLM wagt sich an einen Tabubruch. Nach Medieninformationen plant das SkyTeam-Schwergewicht eine umfassende Streckenpartnerschaft mit der Golf-Airline Etihad Airways. Nach dem Beispiel des allianzinternen Joint Venture für Transatlantikstrecken mit Delta feilen Air France-KLM und Etihad an einem "Luft-Korridor" zwischen Europa und Asien - mit Stopp in Abu Dhabi, schreibt "Le Figaro".

Kommerzielle Streckenpartnerschaften sind im gegenwärtigen Luftverkehrsmarkt ein Trend. Auch Lufthansa unterhält in ihren Joint Ventures Atlantic++ und Japan+ Langstrecken mit Star Alliance-Partnern, auf denen Kosten und Erlöse geteilt werden.

Die Pläne von Air France-KLM und Etihad dürften innerhalb der SkyTeam-Allianz für Verstimmung sorgen. Korean Air und China Southern Airlines werten die Asienanbindungen der SkyTeam-Allianz von Paris CDG teils heute schon mit A380-Linien auf. Eine gezielte Umleitung größerer Passagierströme nach Asien über den Knoten Abu Dhabi wird hier Klärungsbedarf hervorrufen.

Air France-KLM und Etihad hatten bereits im Frühjahr miteinander angebandelt und über ein Codeshare-Abkommen verhandelt.
Eine kommerzielle Partnerschaft wäre allerdings ein sehr viel weitreichender Schritt. Das Vorhaben rückt Air France und Etihad fast schon in Fusionsverdacht, zumal wohl auch die jeweiligen Beteiligungen Alitalia und Air Berlin in die Überlegungen einbezogen werden.

Alitalia, an der Air France-KLM zu 25 Prozent beteiligt ist, und Air Berlin sollen laut "Le Figaro" Passagiere aus ihren Heimatmärkten über Paris und Abu Dhabi nach Asien leiten.

Für Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn wäre dies ein weiterer fast unmöglicher Spagat zwischen den Interessen der oneworld-Allianz und denen des Großaktionärs Etihad, der Air Berlin mit großzügigen Kreditlinien stützt. Air Berlin ist erst seit März Vollmitglied bei oneworld und damit auf dem Papier ein enger Partner von British Airways und Japan Airlines.

Für den in die Defensive geratenen Air France-KLM Vorstandschef Jean-Cyril Spinetta wäre ein Pakt seines Konzerns mit Etihad, Air Berlin und Alitalia hingegen ein Befreiungsschlag. Spinetta sieht in dem Viererbündnis die große Chance, wieder mehr eigene Erlöse mit dem boomenden Asienverkehr zu erzielen.

Lange hatten europäische Branchengrößen jeden Kontakt zu den neuen Wettbewerbern vom Golf peinlich gemieden. Die Berührungsängste scheinen aber abzunehmen. Dem Vernehmen nach sollen sich auch British Airways Vorstandschef Keith Williams und Qatar Airways-Chef Akbar Al-Baker unlängst über Perspektiven einer Partnerschaft ausgetauscht haben.

© aero.de | Abb.: Air France-KLM | 03.07.2012 10:00

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Beitrag vom 03.07.2012 - 14:26 Uhr
Es ist schon erstaunlich das einige Leute der Meinung sind die LH würde die Zeichen der Zeit verschlafen wenn sie sich nicht zu einem Zubringersklaven der Golf Carrier degradieren lässt.

AF und AB sind nur aus einem Grund diesen Schritt gegangen und zwar weil sie finanziell mit dem Rücken an der Wand stehen und gar keine Alternativen haben um an frisches Kapital zu kommen.

LH ist von einer solchen Situation glücklicherweise weit entfernt.



LH ist finanziell solide aufgestellt, auch wenn man den Mitarbeitern krampfhaft Versuch das Gegenteil zu verkaufen.
Nichts desto trotz liegt die kritische Größe um auch weiterhin bestehen zu können deutlich
oberhalb der jetzigen Größe. Zusammenschlüsse sind also unvermeidbar und da sollte man sich starke Partner suchen.
Viele gibt es davon nicht.
Beitrag vom 03.07.2012 - 13:25 Uhr
Es ist schon erstaunlich das einige Leute der Meinung sind die LH würde die Zeichen der Zeit verschlafen wenn sie sich nicht zu einem Zubringersklaven der Golf Carrier degradieren lässt.

AF und AB sind nur aus einem Grund diesen Schritt gegangen und zwar weil sie finanziell mit dem Rücken an der Wand stehen und gar keine Alternativen haben um an frisches Kapital zu kommen.

LH ist von einer solchen Situation glücklicherweise weit entfernt.
Beitrag vom 03.07.2012 - 11:56 Uhr
Es ist schon sehr schwach, wenn sämtliche Managementfehler ( und davon gibt es Unmengen ) auf dem Rücken der Mitarbeiter behoben werden sollen... Aber eines ist klar. diesen Sommer wird es bei der LH noch sicher richtig krachen.
Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften werden kein Ergebnis hervorbringen und die Mitarbeiter haben in allen Bereichen und auf breiter Front die Nase voll von Missmanagement und Ignoranz ihmen gegenüber.

Überall wird der Druck massiv erhöht, bei gleichzeitig null Perspektiven und immer schlechter werdender Bezahlung.


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