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UFO stellt sich auf Arbeitskampf mit Lufthansa ein

Lufthansa Airbus A320
Lufthansa Airbus A320 am Flughafen München, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Gewerkschaft UFO bereitet den angedrohten Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa intensiv vor. Zwar wartet die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) noch das für Mittwoch angekündigte Angebot der Lufthansa zu Vergütungsfragen ab. Man sei aber sehr skeptisch, ob darin verhandlungsfähige Lösungsansätze präsentiert würden, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Intern liefen die Vorbereitungen auf den Arbeitskampf auf Hochtouren.

Am Freitag hatte die Gewerkschaft die umfassenderen Gespräche über die künftige Struktur des Lufthansa-Konzerns aufgekündigt und danach Forderungen übermittelt, die sich ausschließlich auf den offenen Vergütungstarifvertrag und den Vertrag zur Ergebnisbeteiligung der rund 19 000 Flugbegleiter richten. UFO will damit auch arbeitsrechtliche Klagen gegen illegale Streikforderungen vermeiden.

Lufthansa hat für Mittwoch ein Vergütungsangebot angekündigt, hält aber an den strukturellen Umbauplänen im Rahmen ihres Sparprogramms "Score" fest. Der UFO-Protest richtet sich insbesondere gegen Änderungen bei den Eingruppierungen, gegen den Einsatz von Leihstewardessen und gegen die Neugründung einer Direktflugtochter "direct4u" auf dem tariflichen Niveau der Tochter Germanwings.

UFO-Chef Nicoley Baublies hält eine Einigung zu den Entgelten ohne ein Einlenken der Lufthansa bei den strukturellen Plänen für unmöglich. Es drohe eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Die Gehaltsstufen sind nach Ansicht der Lufthansa weiterhin Gegenstand der Verhandlungen, da sie im Vergütungstarifvertrag geregelt seien.

In einem aktuellen Informationsschreiben an ihre Mitglieder, das aero.de vorliegt, spricht UFO von einem "Ausverkauf der LH Classic Kabine". Die Verhandlungen über eine Gesamtlösung seien bereits gescheitert.

Die Gewerkschaft hat ihre Mitglieder bei der Lufthansa bereits in einer Urabstimmung zur Streikbereitschaft befragt und eine Zustimmung von 97,5 Prozent erhalten. Bis auf einige Warnstreikaktionen im Jahr 2009 hat die Beschäftigtengruppe aber noch nie die Arbeit niedergelegt. An die Mitglieder wurde daher eine "Streikfibel" mit Verhaltensempfehlungen herausgegeben. Zum Streik will die UFO frühestens am Mittwoch per Mail und SMS aufrufen. Für Freitag hat Lufthansa allerdings noch zu einer weiteren Verhandlungsrunde eingeladen.
© dpa, aero.de | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 21.08.2012 16:01


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