Minderheitsbeteiligung
Älter als 7 Tage

EADS will deutsche Airbus-Werke an OHB verkaufen

MÜNCHEN (dpa) - Der europäische Flugzeugbau- und Rüstungskonzern EADS hat sich für eine deutsche Lösung für seine zum Verkauf stehenden Werke in Deutschland entschieden. Rückendeckung erhält er dabei von der Bundesregierung. Ein Verkauf an den zeitweise favorisierten US-Konzern Spirit, gegen den sich die Politik heftig gewehrt hatte, ist damit vom Tisch.



Bei den Verhandlungen über eine Übernahme der beiden niedersächsischen Airbus-Werke in Nordenham und Varel sowie des EADS-Werks in Augsburg werde die MT Aerospace bevorzugt, die zum Bremer OHB-Konzern gehört, teilte EADS am Mittwoch mit. Nach Angaben der IG Metall Küste werden die Bremer bei ihren Übernahmeplänen vom US-Finanzinvestor Cerberus unterstützt.

Die Bundesregierung will das Geschäft mit einer millionenschweren Bürgschaft ermöglichen. EADS will bis Sommer 2008 die Verhandlungen über die Werksübernahmen abschließen und jeweils Minderheitsanteile behalten. Der Verkaufsprozess des Airbus-Standort Laupheim in Baden-Württemberg läuft dagegen getrennt. Arbeitnehmervertreter zeigten sich skeptisch und verlangten klare Konzepte von der Firmenleitung sowie langfristige Standortgarantien. Die zum Verkauf stehenden Airbus-Standorte haben zusammen 7400 Beschäftigte, am EADS-Standort Augsburg, der für Airbus produziert, sind es 2000 Beschäftigte.

Die Entscheidung sei ein "Eckpfeiler" für die neue Airbus-Strategie und das milliardenschwere Sparprogramm Power8, sagte EADS-Chef Louis Gallois. "Wir werden daran mit Hochdruck arbeiten und die Verhandlungen so reibungslos wie möglich abschließen." Die Werksverkäufe sind zentraler Baustein des Programms Power8, mit dem die krisengeschüttelte Flugzeugtochter Airbus wieder flott gemacht werden soll. Als Favorit des Airbus-Managements für die Werksverkäufe galt zuletzt der US-Zulieferer Spirit, der allerdings auch mit dem Airbus-Rivalen Boeing eng zusammenarbeitet. Aber die Bundesregierung und Niedersachsens Landesregierung hatten Bedenken gegen einen Verkauf der Werke ins Ausland. Wegen der Eurostärke wird eine Verlagerung der Produktion in den Dollar-Raum befürchtet.
© dpa, aero.de | Abb.: Airbus | 19.12.2007 14:31

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 20.12.2007 - 14:25 Uhr
ZITAT:Aber ob Major Tom das wirklich will...? So ein Zulieferer darf ja auch nicht zu selbstbewusst und erfolgreich sein, sonst hat man ihn nicht unter Kontrolle


da ist wirklich was dran.wenn man das ,,weiterspinnt,,wird EADS es wohl irgendwann
bereuen das sie im blinden aktionismus werke mit dem potenzial darin verscherbelt.
die ganze sache wird nicht dadurch besser wenn man fehler zweimal begeht(siehe lemwerder i. niedersachsen wo das werk wg. dolores mitte der 90er verkauft wurde um es paar jahre später wieder zurückzukaufen .)komisch u.traurig das ganze :?
Beitrag vom 20.12.2007 - 13:33 Uhr
Cerberus ist DOCH mit dabei!
Beitrag vom 20.12.2007 - 11:51 Uhr
[quote]Donnerstag, 20.12.2007 11:07 UhrUnd wenn nun voith doch sein Partnermodell mit ohb macht?[/quote]

Das wär dann sicher 'ne gute Lösung. Jedenfalls besser als Cerberus am Drücker zu haben.
Voith gilt als seriöser, zuverlässiger und erfolgreicher Konzern mit Wurzeln in Deutschland.
Das könnte ein erfolgreicher Zulieferer werden.
Aber ob Major Tom das wirklich will...? So ein Zulieferer darf ja auch nicht zu selbstbewusst und erfolgreich sein, sonst hat man ihn nicht unter Kontrolle!


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden